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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 1
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Kortum: Der Hanstein, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0008

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so kann »nan, da noch im Iahre 1Z58 der Hanstein „Hanstidde"l) genannl wird, sehr wohl annehmen,
daß der Hof in Haanstedi das heutige Bornhagen hedeutet.

Wann und aus welcher veranlassung das Rloster Lorvey diesen Besitz aufgegeben hat, ist
nichr nachzuweisen. vermutlich hat es ihn gegen naher und bequemer gelegene Gebiece vercauschc, die
die Erhebung dcr Zchnten und Abgaben erlcichterten. wir finden im ll. Iahrhunderc die Burg
Hanstein als AUod des Grafen Gcco von lIordheim erwahnr, der l26l mir dem Herzognnn Baicrn
belehnr wurde und die Kihrerschafc dcr großen Bewegung gegen Rönig Heinrich IV. übernahm. Vlach
dem Berichre Lamberrs von Hersfeld „sammelre l<270 diescr ein Heer, griff das LasteU Hanstein an,
dem Grafen Gtto gehörig, von welchem beim Beginn des Rricges die Besatzung abgezogen, und er ließ

es von Grund auf
zerstören".

Durch die Enkels-
rochterMtto von Vlord-
heims kam die Burg,
welche anscheinend in-
zwischen wieder auf-
gebaut war, an das
welfische Haus. Von
Heinrich dcm Löwen,
ihrem Gchwiegersohn,
erhielr sie sein Sohn,
der deutsche Raiser
und Rönig Grco IV.,
aus dessen Handen sie
in den Besitz des Erz-
bischofs Siegfried von
Mainz überging, nach-
dem am 20. Vlovemder
I2SY die Ansprüche des
letzteren der Prüfung
eines Gchiedsgerichres
unrerbreitet warcn.

Seitdem ist die Burg
dem Mainzischen Rade
verblieben (Urk.Archiv
von Hanstein).

Der Sitz der Burg-
grafen und k?icedoine
und spacer des kur-

wahrter und erprobrer Manner steUte, deren amtliches und persönliches Interesse mir dem des Erz-
stiftes sich vercinigen ließ und daß er solche Manner aus der Lamilie erwahltc, aus welcher dem Erz-
stift mchrere Mcedome gedient hatten. Wir finden in einer Urkunde des Erzbischofs Siegfried von
Main; vom Iahre 12Z6 zuerst den Vlamcn Hanstein als Gcschlechcsnamen, indem der Eiruder des
Vicedoms vom Rusteberg, Theodoricus, Heidcnricus „de Hanenstene", krgter eju8 genannc wird. Man
kann annehmen, daß der Vlame von dem Vlamen der Burg entlehnr wurde^). Eetzrercm (I2Z6—1256)
und seinen ehelichen Erben wurde das Vicedom -Amc Rusteberg als wahres Lehen auf ewige Zeiren
verliehen unter der 2Zedingung, daß sters der Älteste das Lehen erhalren soUeb). Iedoch wurde bereirs
durch Heinrich (1267—IZ25), welcher kinderlos war, das Lehen von Rusteberg dem Erzbischof Ularhias


Bergfeied, Grundrhse und Schnitt. — Scharten.

fürstlichen Mberamr-
manns des Eichsfeldes
war der dem Hanstein
nahe gelegene Ruste-
berg (2lbbildung bci
Merian) das vor-
nehmste uncerden eichs-
feldischen Gchlössern.
Erst im Iahre 15^0,
als das Gberland-
gericht in Heiligenstadc
begründet wurde,
siedelre dcr Vberainr-
mann nach dorr über.
Schon seir der Mirce
des 12. Iahrhunderrs
findcn wir die Vlamen
von Vicedomen aus
der Familie von Han-
stein auf dem Rustc-
berg. Heidenricus (oder
Idenricus) 1162 bis
1160; Helwicus 1160
bis 1205; Dheodoricus
(Diecrich) 1265 bis 12Z6.

Es lag nahe, daß
dcr Erzbischof nach
Besitzergreifung der
Vurg Hanstein sie
unrer die Mbhur be-

h 5iehe Balhorn, Llirouic. Lrnsve. ?iclnrLt. np. t.eibnit!-.. t. III, p. Z8H. Der Name wird zu verschiedenen Zeiten auch
verschieden geschrieben; bald Isanenstein, ßaninstein, hansteyn, lsanichstein, ßeynenstein u. m. Urkunden im Archiv von ksanstein.
 
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