16
des Wetzbachs erkalten, allein an zwei SreUen (Gtreckc ^—6 und L—O des Gcadtplans) zeigt sie noch
ihre frühere Höhe von etrva 2 m. Sie hat eine Gtarke von erwa 0,70 m und ist init zahlreichen
Gcharten versehen. Ein weiteres großes Gtück der noch ganz erhalcenen Zwingerinauer an dem
Almenröderschen Garten ist vor wcnigen Iahren niedergerissen worden.
Ausgezeichnet erhalten sind die Reste der Brühlsbacher und der Garbenheiiner Warre,
letztere bei Ulinenstein wildbacher Warce genannr. Die erstere (Abb. Z, Fig. 1 —ö) har einen Durch-
messer von 4- m und eine Höhe von 1Z m. Der Zugang liegc 4,80 m über Terrain; miccels einer in
Gchalstein konstruierren Wendelrreppe gelangt man zu einem kuppelartig überdeckren Gewölbe, durch
dessen Scheitelöffnung man die hcucige Plattform berritt. In Höhe dcrsclben sind noch 12 Schalstein-
konsolen von etwa em Lange und geringer Höhe erhalten. Die Lange und der verhaltnismaßig
große 2lbstand der Ronsolen laßt darauf schließen, daß der frühere weitere Aufbau nicht in Gtein,
sondcrn wohl nur in leichtem Lachwerk konstruicrt gcwesen ist. Die Warre umgiebc ein wall vor -
einem crockenen Graben. Westlich neben der heucigen Warte zeigr sich in Erdhöhe der Stumpf cines
anderen Turmes. Dieser wurde im Iahre 1Z9I in einer Fchde zwischen dem Grafen Iohann II. von
Golms und der Stadt wetzlar von ersterem niedergeriffen, und an seiner Gtelle wurde 1411 der heutige
crbaur. Ulmenstein, der diese Lehde erwahnc^), nimmr an, daß die damals zerstörce Warte die Garben-
heimer gewcsen sei, befindet sich aber hier selbst im Irrtum. In einem Vercrage zwischen Stift und
Gcadc im Iahre 1411^) wird die neue Warte erwahnr, und aus dem Zusammenhange scheinr hervorzu-
gehen, daß hiermit nur die heucc noch erhaltcne Brühlsbacher wartc gemeint sein kann. Der altere
Turm zeigt einen etwa 1,15 cm größeren Durchmeffer als der heutige und kommt damic der Garben-
heimer Warte ziemlich nahe.
Die Garbenheimer warre ist in Abbildung Z, Lig. 7—12, so dargestellt, wie sie bis zum Iahre
190S, wo sie zum Äismarckrurm umgestalter wurde, noch vorhanden war. Das Außere der Warre
har seitdem mannigfache Umanderungcn erfahren. Den heurigen Zugang bilder eine massive Freitreppe,
die die alce Ronrur stark verwischt har; Tür und Scharten haben ihr altes Gepragc vcrloren, die
frühere Treppe im Annern ist zerstört und durch eine neue ersetzt, die Gesamthöhe ist um erwa 2'/., m
gekürzt worden. Der hier gegebenen Darstellung des früheren Zustandes liegen eine von Rreisbaumeister
witte mir übermittelte Schnittzeichnung und eine photographische 2lufnahme des 1877 verstorbenen
Malcrs Gcuhl zu Grunde. Wall und Grabcn waren ehedem wie an der Brühlsbacher Warce ge-
stalrer, der Zugang
ist ahnlich hoch wie
bei dieser gelegen.
Der Treppenraum
ist verhaltnismaßjg
weit, die Treppe
war demnach ohne
Gpindel frcitragend,
ähnlich wie bei der
Friedberger Warre
in Frankfurr a. M.
gebildec. Das zweite
Geschoß war von
einer Ruppel über-
wölbc, durch deren
Gcheicel man auf
einerLeicer zu einem
weiteren Stockwerk
gelangte, das auf
h Ulm. I, S. Z8I
°>Ulm.l, S.s-;^, Lhelms-
Ludolff S. 25;.
Abb. z. weylar, Franziskanerturm, im hintergrnnde Burg Ualsmunt.
des Wetzbachs erkalten, allein an zwei SreUen (Gtreckc ^—6 und L—O des Gcadtplans) zeigt sie noch
ihre frühere Höhe von etrva 2 m. Sie hat eine Gtarke von erwa 0,70 m und ist init zahlreichen
Gcharten versehen. Ein weiteres großes Gtück der noch ganz erhalcenen Zwingerinauer an dem
Almenröderschen Garten ist vor wcnigen Iahren niedergerissen worden.
Ausgezeichnet erhalten sind die Reste der Brühlsbacher und der Garbenheiiner Warre,
letztere bei Ulinenstein wildbacher Warce genannr. Die erstere (Abb. Z, Fig. 1 —ö) har einen Durch-
messer von 4- m und eine Höhe von 1Z m. Der Zugang liegc 4,80 m über Terrain; miccels einer in
Gchalstein konstruierren Wendelrreppe gelangt man zu einem kuppelartig überdeckren Gewölbe, durch
dessen Scheitelöffnung man die hcucige Plattform berritt. In Höhe dcrsclben sind noch 12 Schalstein-
konsolen von etwa em Lange und geringer Höhe erhalten. Die Lange und der verhaltnismaßig
große 2lbstand der Ronsolen laßt darauf schließen, daß der frühere weitere Aufbau nicht in Gtein,
sondcrn wohl nur in leichtem Lachwerk konstruicrt gcwesen ist. Die Warre umgiebc ein wall vor -
einem crockenen Graben. Westlich neben der heucigen Warte zeigr sich in Erdhöhe der Stumpf cines
anderen Turmes. Dieser wurde im Iahre 1Z9I in einer Fchde zwischen dem Grafen Iohann II. von
Golms und der Stadt wetzlar von ersterem niedergeriffen, und an seiner Gtelle wurde 1411 der heutige
crbaur. Ulmenstein, der diese Lehde erwahnc^), nimmr an, daß die damals zerstörce Warte die Garben-
heimer gewcsen sei, befindet sich aber hier selbst im Irrtum. In einem Vercrage zwischen Stift und
Gcadc im Iahre 1411^) wird die neue Warte erwahnr, und aus dem Zusammenhange scheinr hervorzu-
gehen, daß hiermit nur die heucc noch erhaltcne Brühlsbacher wartc gemeint sein kann. Der altere
Turm zeigt einen etwa 1,15 cm größeren Durchmeffer als der heutige und kommt damic der Garben-
heimer Warte ziemlich nahe.
Die Garbenheimer warre ist in Abbildung Z, Lig. 7—12, so dargestellt, wie sie bis zum Iahre
190S, wo sie zum Äismarckrurm umgestalter wurde, noch vorhanden war. Das Außere der Warre
har seitdem mannigfache Umanderungcn erfahren. Den heurigen Zugang bilder eine massive Freitreppe,
die die alce Ronrur stark verwischt har; Tür und Scharten haben ihr altes Gepragc vcrloren, die
frühere Treppe im Annern ist zerstört und durch eine neue ersetzt, die Gesamthöhe ist um erwa 2'/., m
gekürzt worden. Der hier gegebenen Darstellung des früheren Zustandes liegen eine von Rreisbaumeister
witte mir übermittelte Schnittzeichnung und eine photographische 2lufnahme des 1877 verstorbenen
Malcrs Gcuhl zu Grunde. Wall und Grabcn waren ehedem wie an der Brühlsbacher Warce ge-
stalrer, der Zugang
ist ahnlich hoch wie
bei dieser gelegen.
Der Treppenraum
ist verhaltnismaßjg
weit, die Treppe
war demnach ohne
Gpindel frcitragend,
ähnlich wie bei der
Friedberger Warre
in Frankfurr a. M.
gebildec. Das zweite
Geschoß war von
einer Ruppel über-
wölbc, durch deren
Gcheicel man auf
einerLeicer zu einem
weiteren Stockwerk
gelangte, das auf
h Ulm. I, S. Z8I
°>Ulm.l, S.s-;^, Lhelms-
Ludolff S. 25;.
Abb. z. weylar, Franziskanerturm, im hintergrnnde Burg Ualsmunt.