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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 3
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Arntz, Ludwig: Burg Nideggen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0025

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VI. Iahtgang

Nr. g

im Dezember lyo^.

Der Burgwarr erscheinr monarlich einmal. — Be?ugspreis: S,5S Mark jährlich.

Burg ^ideggen.

Von Ludwig Arny.

it der Garge für die Erbalrung und ^ortführung ciner geschichtlichcn Vaukunst hat
unsere Zeic einc pflichtgenraße Rulcuraufgabc zu crfülien. Diese ?lufgabe isr um so
schwieriger und verancwc>rrungsvc>Ilcr, jc mehr sich der gcschichtliche TZaubestand ge-
lichret hat und je mehr er dem weiteren verfalle ausgeseyc ist. Das rriffc iin beson
deren Maße bei den Burgbauren ;u. Diese bekunden in der überliefertcn Rulcurarbeir,
wic unscrc vorfahren auf heimatlichem Erdboden und uncer heimatlichem Himnrel ihr Lebensideal
verfolgren, wie sie in des Eebens Vlot für Haus und Herd, für Lürst und -Land ihr Eeben in die
Schanze geschlagen. So har auch die Burg Vlidcggen, wcnnglcich in Trümmern überliefert, den un-
schatzbareir Wert eines Heimarguces, das nach großen Gesichrspunkren verwalrcr werdcn muß, für
welches wir unser bcstcs Rüst- und wcrkzcrig einzusetzen haben.

ilber die Vlocwendigkeit einer angemcsscnen Pßege unserer Burgbaurcn dürfcen wohl allc
einig sein, welche von ihrer kulrurgcschichtlichen E>edcutung überzcugt sind oder ;u diesen ^lkcrkstcincii
einer großen vcrgangenheit mit Anteil, Lreude, Begeisterung aufschauen. Allein übcr das Wie der
Fürsorge, im besonderen über die Richtlinien cincr notwendigcn Wiedcrherstellung herrschr wcnig
Einigkeit; da gchen dic Mcinungen und Ansichten um so wcirer auscinander, je einseicigcr bei dicscn
grundsatzlichen Lragen eine odcr andcre ?luffassung vertrecen wird. So ist denn in der Regel bei
Beurteilung der Sache wcniger das sachliche Inrercsse, als viclmehr der Gtandpunkt entscheidcnd, den
die eine oder andcre persönlichkeic ;ur Gachc cinnimmt. Wahrend mic umstandlichcr Gründlichkeit,
mit schul- oder zunftinaßiger Disziplin und mit diploinatischcr Gewandheit ofc Iahre lang übcr wohl
und Wche, Bestand oder Derfall, über Gein oder Vlichtsein cines geschichrlichen Bauwerks beraren und
hin und her gestritten wird, gcht dic Zeir unaufhaltsam ihren weg: Ab und ;u rollt Stein um Gccin,
slürzt cin Trümmcrstück nach dein andcrn aus dem gelockertcn ^Nauerverbande in Burghof und Graben;
wahrend dic bezüglichen Akren anschwcllcn, löscn sich gan;e Baureilc von den ungeschützten, dem Ver-
falle preisgegebcncn Burgruinen. Diese ernsten Mahnzeichcn bestatigcn uns imnier wieder die alre
Erfahrung, daß ein Bauwcrk notwendig verfallen muß, wenn nicht rechtzcitig und umsichtig
 
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