Z2
Ausgrabungen und Lunde.
Dshna.
An der Srätte des alten Stainmsitzes der Burg>
grafen zu Dshna bei dem gleichnamigen Städtchen in
Sachsen haben im Laufe des Sommers Ausgrabungen
stattgefunden, über dic wir demnächst Vsäheres berichren
werden.
Hohenfinoir'.
Auf dcm Schloßberge zwischen Hohen- und Nieder-
finow sind Ausgrabungen vorgenommen worden, die zur
Feststellung geführr baben, daß das CLSiruni Hohenfinow
zweifelsohne an dieser Srelle gelegen har. Es wurde
dcr Halsgraben der Burg freigelegr. Man fand mittel-
altcrliche Eisenstücke, waffenreste, einen Brakreaten
mecklenburgischen Ursprungs aus der Zeit um 12<X> n. Lhr.
Dcr pfarrer von Hohenfinow, Herr passow, hat sich
besondere Verdicnste um die Erforschung erworben.
Schaueiibnrg an der Bergstraße.
Bei Abräumungsarbeiren am südwestlichen Abhange
dcs Burgbcrgcs wurden im Laufe des Seprembers eine
größcre Anzahl schöner alter Fundstücke, zum Teil
noch gut erhalren, zutage gefördert, wie ;. B. gut er-
haltcne, große 7iittersporen, ein großer Tor- oder Tür-
schlüssel, viele verschieden geformte pfeile, auch solche mir
widerhaken versehen, ein gur erhalrenes Hufeisen, ein
Dcgen, allerdings nur kurz, Säbelhalterkcrrchen, bronzene
Rettchen, Scherben von verschieden geformten Gefäßen,
Bruchstücke von bemalten Gläsern und noch vcrschicdenc
andcre Sachen. Bis die hoch aufgetürmren Vvälle vollends
abgcräumt sind, dürften noch viele anderc Fundstücke
zurage gefördert werden und nian ist auf das fernere
Ergebnis gespannr. Alle obigen Gegenstände wurden
Professor Pfaff von Heidclberg übergeben, um sie seiner
rcichhaltigen Sammlung antiker Gegcnstände beizufügen.
zubereiten. — Ein Lriegerdenkmal in den üblichen Formen,
alss eine Figur auf eincm Sockel, cin ivbelisk, ein
größerer Denkstein wäre aber nicht nur durch die grsße
leere Fläche seiner wirkung verlustig gcgangcn, sondern
namenrlich auch durch die wuchr des alten Nirchrurmes
beeinträchtigt worden, der sich unweit dcs Denkmals-
playes erhebr und der im Mittelalrer zugleich der Eck-
rurm der Stadtbcfestigung war. vkachdcm daher ver-
schiedcne an sich verdienstliche Arbeiren nicht zur 2lus-
führung gewählt worden waren, har sich der Archirekr
der Marksburg über Braubach, Bsdo Ebhardt, bereir
finden lassen, den Entwurf eines Denkmals ehrenamtlich
zu übernehmcn, das sich dem alten Stadtbilde an-
schlicßt und das bei vcihältnismäßig geringen Rosten —
Abb. ^Z. Braubach.
Verschiedenes.
Das Ariegerdeiikmal in Braubacb a. Nb- Als es
sich in der Stadt Braubach darum handeltc, eine alte
Ehrenschuld abzutragen und den in den großen Iahren
lS7(>/71 gefallenen Bürgern der Stadt ein Erinnerungs-
mal zu seyen, traren die verschiedensten Vorschläge zu Tagc.
Das Denkmal sollre sich am Abein vor der Stadt erhcben
auf einem Gelände, das so ungünstig wie möglich war. Denn
vor dem Eisenbahndamm, der sich vor der alten Sradr hin-
zieht und sie des besten Teiles ihrer malerischen wirkung
beraubr, dehnt sich hcute eine breite aufgeschüttcre Fläche
hin, die zu Lagerpläyen u. s. w. benuyr wird. Einige
kleine Anfänge sind gemacht, um Anpflanzungen vor-
S—SSSst Mk. — doch auf die Ferne wirksam ist, so daß
die auf den Aheindampfern an Braubach Vorüber-
zichenden das Denkmal als eine Bereicherung der l.lmriß-
linie der alten Stadt empfinden können. Gewählt wurde
die Form eines mittelalrerlichen Turmes aus Bruchstein
in derselben Technik, wie der Rirchturm und die Sradr-
mauer ausgeführt, und hervorgehoben dadurch, daß der
ganze Bauplay um 2 m über das Gelände durch Auf-
schüttung gehoben wurde. wir bringen das Denkmal
(Abb. 12), weil wir bci zahlrcichen Mitgliedern, die bei
den schönen Marksburgfesten in Braubach geweilt habcn,
Interesse vorausscyen und um zu zeigen, wie die
mittelalterlichcn Lauformen sich auch sslchen modernen
Aufgabcn willfährig unterordnen.
Mitteüungen der Vereinigung zur Erhalmng demscher Burgen.
An den nächsten Vorrrags-Abenden der Vereinigung wcrden sprechen: Herr ve. Luther über „Oas geistige
Leben aus den deutschen Bnrgen" (4. Ianuar) und Herr Or. Rrollmann über „Die Mrdensburgen Gstxreustens"
(2. Februar).
verantwortlicher Schriftleiter: Or. L. Arollinann, Schlobitten i. Vstpreußen. — verlag: Franz Lbhardt 6c Lo., verlagsbuchhandlung (gegründet t8L7).
Berlin ^V. 5V, Schaperstr. 5. — Druck: hermann Zeyl 6c Lo., Berlin LXV., Zriedrichstr.
Ausgrabungen und Lunde.
Dshna.
An der Srätte des alten Stainmsitzes der Burg>
grafen zu Dshna bei dem gleichnamigen Städtchen in
Sachsen haben im Laufe des Sommers Ausgrabungen
stattgefunden, über dic wir demnächst Vsäheres berichren
werden.
Hohenfinoir'.
Auf dcm Schloßberge zwischen Hohen- und Nieder-
finow sind Ausgrabungen vorgenommen worden, die zur
Feststellung geführr baben, daß das CLSiruni Hohenfinow
zweifelsohne an dieser Srelle gelegen har. Es wurde
dcr Halsgraben der Burg freigelegr. Man fand mittel-
altcrliche Eisenstücke, waffenreste, einen Brakreaten
mecklenburgischen Ursprungs aus der Zeit um 12<X> n. Lhr.
Dcr pfarrer von Hohenfinow, Herr passow, hat sich
besondere Verdicnste um die Erforschung erworben.
Schaueiibnrg an der Bergstraße.
Bei Abräumungsarbeiren am südwestlichen Abhange
dcs Burgbcrgcs wurden im Laufe des Seprembers eine
größcre Anzahl schöner alter Fundstücke, zum Teil
noch gut erhalren, zutage gefördert, wie ;. B. gut er-
haltcne, große 7iittersporen, ein großer Tor- oder Tür-
schlüssel, viele verschieden geformte pfeile, auch solche mir
widerhaken versehen, ein gur erhalrenes Hufeisen, ein
Dcgen, allerdings nur kurz, Säbelhalterkcrrchen, bronzene
Rettchen, Scherben von verschieden geformten Gefäßen,
Bruchstücke von bemalten Gläsern und noch vcrschicdenc
andcre Sachen. Bis die hoch aufgetürmren Vvälle vollends
abgcräumt sind, dürften noch viele anderc Fundstücke
zurage gefördert werden und nian ist auf das fernere
Ergebnis gespannr. Alle obigen Gegenstände wurden
Professor Pfaff von Heidclberg übergeben, um sie seiner
rcichhaltigen Sammlung antiker Gegcnstände beizufügen.
zubereiten. — Ein Lriegerdenkmal in den üblichen Formen,
alss eine Figur auf eincm Sockel, cin ivbelisk, ein
größerer Denkstein wäre aber nicht nur durch die grsße
leere Fläche seiner wirkung verlustig gcgangcn, sondern
namenrlich auch durch die wuchr des alten Nirchrurmes
beeinträchtigt worden, der sich unweit dcs Denkmals-
playes erhebr und der im Mittelalrer zugleich der Eck-
rurm der Stadtbcfestigung war. vkachdcm daher ver-
schiedcne an sich verdienstliche Arbeiren nicht zur 2lus-
führung gewählt worden waren, har sich der Archirekr
der Marksburg über Braubach, Bsdo Ebhardt, bereir
finden lassen, den Entwurf eines Denkmals ehrenamtlich
zu übernehmcn, das sich dem alten Stadtbilde an-
schlicßt und das bei vcihältnismäßig geringen Rosten —
Abb. ^Z. Braubach.
Verschiedenes.
Das Ariegerdeiikmal in Braubacb a. Nb- Als es
sich in der Stadt Braubach darum handeltc, eine alte
Ehrenschuld abzutragen und den in den großen Iahren
lS7(>/71 gefallenen Bürgern der Stadt ein Erinnerungs-
mal zu seyen, traren die verschiedensten Vorschläge zu Tagc.
Das Denkmal sollre sich am Abein vor der Stadt erhcben
auf einem Gelände, das so ungünstig wie möglich war. Denn
vor dem Eisenbahndamm, der sich vor der alten Sradr hin-
zieht und sie des besten Teiles ihrer malerischen wirkung
beraubr, dehnt sich hcute eine breite aufgeschüttcre Fläche
hin, die zu Lagerpläyen u. s. w. benuyr wird. Einige
kleine Anfänge sind gemacht, um Anpflanzungen vor-
S—SSSst Mk. — doch auf die Ferne wirksam ist, so daß
die auf den Aheindampfern an Braubach Vorüber-
zichenden das Denkmal als eine Bereicherung der l.lmriß-
linie der alten Stadt empfinden können. Gewählt wurde
die Form eines mittelalrerlichen Turmes aus Bruchstein
in derselben Technik, wie der Rirchturm und die Sradr-
mauer ausgeführt, und hervorgehoben dadurch, daß der
ganze Bauplay um 2 m über das Gelände durch Auf-
schüttung gehoben wurde. wir bringen das Denkmal
(Abb. 12), weil wir bci zahlrcichen Mitgliedern, die bei
den schönen Marksburgfesten in Braubach geweilt habcn,
Interesse vorausscyen und um zu zeigen, wie die
mittelalterlichcn Lauformen sich auch sslchen modernen
Aufgabcn willfährig unterordnen.
Mitteüungen der Vereinigung zur Erhalmng demscher Burgen.
An den nächsten Vorrrags-Abenden der Vereinigung wcrden sprechen: Herr ve. Luther über „Oas geistige
Leben aus den deutschen Bnrgen" (4. Ianuar) und Herr Or. Rrollmann über „Die Mrdensburgen Gstxreustens"
(2. Februar).
verantwortlicher Schriftleiter: Or. L. Arollinann, Schlobitten i. Vstpreußen. — verlag: Franz Lbhardt 6c Lo., verlagsbuchhandlung (gegründet t8L7).
Berlin ^V. 5V, Schaperstr. 5. — Druck: hermann Zeyl 6c Lo., Berlin LXV., Zriedrichstr.