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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 4
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Kortum: Der Hanstein, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0041

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Z7

beendigt worden ist, steht nicht fest, ebensowenig, welchen Umfang er harre. wenn nach vorstehenden
Ausführungen angenommen werden kann, dast die Mauern und äußeren Befestigungen aus örrlichen
Gründen in dem jerzc vorhandenen Umfange bereirs im wesentlichen bei der erften Anlage zur Aus
führung gekommen sind, so lastt die Äurg selber erkennen, dast wiederholre Erweicerungen und l?er
anderungen derselben stattgefunden haben. Die Derschiedenheit der Grilarc und der Arc der Ausführung
sind hierfür sichere Beweise. Die Bcnutzung der Äurg als Wohnplatz der verschiedenen Zweige der
Familie von Hanstein wird ;u den baulichen Veranderungen mehrfach Veranlassung gegeben haben, da,
wie schon erwahnr wurde, urkundlich es feststehr, daß zeitweise sieben Familien auf der Burg gleicb
zeirig gcwohnt haben.

Aus den vorhandenen Resten ist die frühere Zweckbestimmung der einzelnen Baureile und
Raumc der Burg schwer festzustellen, um so weniger, als durch den in den Iahrcn 18Z8 bis 18^0

Abb. tz. Hanstein, Ansicht der Uernburg von Südcn.

ausgeführten teilweisen Ausbau des Vauteilcs ^ der ursprüngliche Zustand wesenclich veranderc worden
ist. Im Teil Z, nördlich von I, ist ein Rüchenraum gewesen, dcr noch durch eine machtige Ramin-
anlage in der Mauer zwischen Z und erkennbar ist. In demselbcn war dcr Brunncn vorhanden,
welcher noch vor 1S Iähren sichcbar war, aber verschüttet worden ist. Eine andere Rüchenanlage ist
im Uncergeschost von 2 noch erkennbar, zu wclchem Zweck an der Wand zwischen 2 und 9 eine besondere
Raminanlagc hergestcllc wurde. 2ln welclicr Gtelle der Saal vorhanden gewesen ist, kann nichr er-
mittelt werden. Da 9 cin Rapcllenbau ift, so ist anzunehmen, daß in seiner Nahe der Saal gelegen
gewesen ist, vielleicht im Teil 2. Es ist aber, vielleichr erst infolge dcs Raminvorbaues zwischen 2 und
y, eine sichtbare l?erbindung zwischen der Rapclle und der Burg nichr mehr erkennbar, so dast vielleicht
der Bau des Ramins erst zur Ausfübrung gelangte, als die Rapclle möglicherweise wegen Vcrfalls
nicht mehr benutzt wurde.

Im Gbergeschosse dcs Teilcs 6 sind ziemlich reich ausgestattete Refte von Ramin- und Lenster-
profilsteincn aus dem IZ. und lö. Iahrhunderr vorhanden, so dast dieser Baureil hierdurch bcsondcrs
ausgezeichner ist.
 
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