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gelände und hier befinden sich denn auch die wc>hn-
gebäude frei an den Felsrand vorgeschoben'i- Wer zu
^ohlenfels einpassierr, hat fünf Tore zu durchschreicen,
die alle noch erhalten und inir schweren eisenbeschlagenen
Türen verwahrr sind. Der bauliche Zustand der Burg,
soweir sie Ruine ist, läßt zu wünschen übrig, es fehlt
an Ausrottung von Ääuinen und Gesträuchen, soweir
sie drrekt inir ihren Wurzeln die Nkauern durchbrechen,
und an besserer Abdeckung der Mauern oben, wo wind
und Tageswasser ihr langsaines Zerslörungswerk creiben.
Besonders fällt ein starker Riß in der Zwingerinauer
auf, der wohl von einem Blitzschlage herrührr, da
ein konstrukriver Horizonraldruck nicht vorliegt und
Senkungen iin felsigen Fundamenc nichc angenoininen
werden können.
So sehen wir in Hohlenfels eine Abschnitts
burg, die sich noch außer dem Graben mir einer
Schildmauer bewehrc har, vermuclich um der Schuß-
wirkung zu begegnen, dic von den um diese Zeit
erstmalig im Lelde erscheinenden Leuerwaffen ausging,
wenn sich ihr dröhnender Mund öffnere, und die
schon 40 Iahre später einen bedeutenden Umschwung Abb i. Burg Schwalbach.
im Burgenbau herbeiführten.
Auf der anderen Geice des Aarrales, 20 U2inuten abseirs gclegen, erhebt sich die Burg
Gchwalbach mir ihrem enormen Bergfried, den wohl an Gtärke und Höhe kein deucscher Burgrurm
übercrifft. Die 2Zurg wurde 1Zö8 vom Grafen Eberhard von Ratzenelenbogeii errichrec und 1Z7l
vollendet. Auch sie ist gleich Hohlenfels Abschnittsburg, doch umschließc ihr Angriffsgelände die nörd-
liche Burg in einem größeren Bogen, sodaß zwei Schildmauern vorgesehen sind, die in cinem stumpfen
winkel zusammenstoßen. Genau im Scheitel des Winkels stehc der mächrige Bergfried von enormer
»Zöhe und Lestigkeir; er gestartet eine tiefe Einsicht in das allmählich, aber sterig ansteigende Angriffs-
gclände. 1?or Erbauung der 2Zurg war der abfallende Bergrücken narürlich glatt, erst durch 2lushub
entstand der Graben, der den
Angreifer in respekrvollem Ab-
stande festhielr. Die gesamce
Burganlage ist von einer un-
gewohnren Gymmetrie, bei-
nahe genau ein Lünfeck mic
zwei rechrcn winkeln, die
scharfe Seite in die Mitre
des Halsgrabens gerichcec,
sonst rechreckig.
Auf unserer Zeichnung nun
steht rechcs, in den Graben hin-
einragend, die scharfe Ecke der
Sckildmauer mic dem Bergfried
im Scheicel. An die beiden
Llanken der Schildmauer an
*) Siehe auch Bodo Ebhardt
„Grundlagen der Lrhaltung und
Wiederherstellung deutscher Burgen"
Seite ;8.
gelände und hier befinden sich denn auch die wc>hn-
gebäude frei an den Felsrand vorgeschoben'i- Wer zu
^ohlenfels einpassierr, hat fünf Tore zu durchschreicen,
die alle noch erhalten und inir schweren eisenbeschlagenen
Türen verwahrr sind. Der bauliche Zustand der Burg,
soweir sie Ruine ist, läßt zu wünschen übrig, es fehlt
an Ausrottung von Ääuinen und Gesträuchen, soweir
sie drrekt inir ihren Wurzeln die Nkauern durchbrechen,
und an besserer Abdeckung der Mauern oben, wo wind
und Tageswasser ihr langsaines Zerslörungswerk creiben.
Besonders fällt ein starker Riß in der Zwingerinauer
auf, der wohl von einem Blitzschlage herrührr, da
ein konstrukriver Horizonraldruck nicht vorliegt und
Senkungen iin felsigen Fundamenc nichc angenoininen
werden können.
So sehen wir in Hohlenfels eine Abschnitts
burg, die sich noch außer dem Graben mir einer
Schildmauer bewehrc har, vermuclich um der Schuß-
wirkung zu begegnen, dic von den um diese Zeit
erstmalig im Lelde erscheinenden Leuerwaffen ausging,
wenn sich ihr dröhnender Mund öffnere, und die
schon 40 Iahre später einen bedeutenden Umschwung Abb i. Burg Schwalbach.
im Burgenbau herbeiführten.
Auf der anderen Geice des Aarrales, 20 U2inuten abseirs gclegen, erhebt sich die Burg
Gchwalbach mir ihrem enormen Bergfried, den wohl an Gtärke und Höhe kein deucscher Burgrurm
übercrifft. Die 2Zurg wurde 1Zö8 vom Grafen Eberhard von Ratzenelenbogeii errichrec und 1Z7l
vollendet. Auch sie ist gleich Hohlenfels Abschnittsburg, doch umschließc ihr Angriffsgelände die nörd-
liche Burg in einem größeren Bogen, sodaß zwei Schildmauern vorgesehen sind, die in cinem stumpfen
winkel zusammenstoßen. Genau im Scheitel des Winkels stehc der mächrige Bergfried von enormer
»Zöhe und Lestigkeir; er gestartet eine tiefe Einsicht in das allmählich, aber sterig ansteigende Angriffs-
gclände. 1?or Erbauung der 2Zurg war der abfallende Bergrücken narürlich glatt, erst durch 2lushub
entstand der Graben, der den
Angreifer in respekrvollem Ab-
stande festhielr. Die gesamce
Burganlage ist von einer un-
gewohnren Gymmetrie, bei-
nahe genau ein Lünfeck mic
zwei rechrcn winkeln, die
scharfe Seite in die Mitre
des Halsgrabens gerichcec,
sonst rechreckig.
Auf unserer Zeichnung nun
steht rechcs, in den Graben hin-
einragend, die scharfe Ecke der
Sckildmauer mic dem Bergfried
im Scheicel. An die beiden
Llanken der Schildmauer an
*) Siehe auch Bodo Ebhardt
„Grundlagen der Lrhaltung und
Wiederherstellung deutscher Burgen"
Seite ;8.