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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 5
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Happel, Ernst: Von den Burgen des Aartales
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0047

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gelehnc (hier die rechtc sichtbar), erhebcn sich synnnecrische Baulen, die mir dem Hauptbau und der
Hinrerseite dcs Turincs einen klcinen Inncnhof rnnschließen. Der ^auptbau ist ebcnfalls völtig synr
mecrisch; auf den bciden nach dem Tale gerichreccn Ecken stehr je ein Wichrhauschen im Ronden-

und wehrgang, dcr
hinrer den Zinncn
herumlicf. Die obcrste
Erage des ^auptbaues
rvar überspannr mic
einem Tonnengewölbe,
rvelchcs zum Dricreil
noch erhalren ist. Es
isr soinir nichr aus-
geschlossen, daß dicser
Bau ein eigenrliches
Dach gar nichr hacre,
denn sonst ist das
Gewölbe oben nichr
recht crklärt, da die
anderen Geschosse mic-
rcls ^olzbalken ge-
bildet sind. Gder
sollte das Gewölbe

Abb. 5. Aedeck, Lingangsseite.

gegen geworfene Greil-
schüsse und Feuer-
brande decken? Ieden-
falls harre dieses Ge-
wölbe einem der ge-
nanncen, wahrschein-
lich dem ersteren Zweckc
zu dienen, da es in
dieser Höhe mit seinem
nichr nnbedeurenden
Horizontalschub zur
Anlage sonst unnötig
starker Seirenmauern
führre. DerEingang zu
den Srockwerken ging
von einem Windel-
steig aus, der von
dem schon genanncen
Hofe aus zuganglich

war. Dieser Sceig setzte sich nach uncen forc zum Reller. Auf der Zeichnung sehen wir ferncr die
Ringmauer, die ebenfalls angenaherr fünfeckig um das Hochschloß herumgehr. Hincer ihren Zinnen
liege der Wehrgang, der auf zwei Ecken in Wachrhauschen einmünder. Eins dieser Eckrür,nchcn

deckt rückwarrs das Außenror
(siehe Abb. I). Erst durch
diescs Tor gelangr man rechts
zum Porrenhaus, wenn der
zwingerartige Außenabschnitt
durchschricren ist. Diesem
Hause gegenüber, in der an-
deren Eckc der Ringmauer,
lag die Rapelle mir einem
heizbaren Eanghaus und aus
den Seicen des Achtecks ge-
schlossencm (Lhor, welcher sich
besonders ansetzt.

An Derails weist die
-Vurg noch mancherlei auf,
große Rellcr, Zinnen und
Lriesbögen, jedoch keinerlei
Sceinhauerarbeir, da der
Sandstein hier fehlr und das
allgemein angewendece Ge-
ftein des rheinischen Schiefer-

Abb.-t. Ardeck, Inneiiansicht.

gebirges in dieser ^insichr
nichr zu bearbeicen ist. Uncer-
halb der Burg steht ein Turm,
der von der Befesrigung des
Orces Burgschwalbach noch
übrig geblieben ist.

Burg Ardeck, im Iahre
IZP5 vom Grafen Adolf von
Vkassau - Dillenburg errichter,
sollce weniger eine feste uneiit-
nehmbare Burg sein, als ge-
rade einer Besayung, die zur
Spcrrung der Aarstraße hier
lagerre, einen festen Rückhalc
gewahren. Wenigstens erklarc
sich ihre Anlage nur so, da
sie auf cinem schroffen ^elscn
errichret ist, welcher mir einem
gcgenüberliegenden schon an
sich die Gtraße völlig be-
herrscht. Der Bergfried stehr

nichc in der Angriffsseice, sondern steht weir herausgeschoben über dem Felsenabfall, von wo das
Tal am besten zu übersehen ist. Das einzige Burggebaude schlicßr unmittelbar an den Turin an;
lctzterer ist von den zwei Eragen aus zuganglich, sodaß er nach dem Lalle des Burggebaudes leichc
genommen werden konnre (siehe Abb. Z). Zwischen dem zweiten und drircen Eingang ist ein Rreuz-
gewölbe eingespannc. Um die Dachkandel herum lief ein ävehrgang, der in den Turm einmündere
 
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