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stammen, siiid auf weißein Ralkgrund in dcr bekaiiiiten leichcen, lafierenden Nialweise gewisserinaßen
l-eruntergeschrieben; des Malers freies Gchaffen spricht aus iedcin Gcrich. Die Nialcechnik ist gleichsain
eine leichce Freskoinalerei auf Ralkfchleinme, die nur eine einfache Malweise niic dünnein Farbenaufcrag
zulaßc, wie sie iin spaceren Micrelalcer fast allgcinein isr.
Wenn wir auch heuce an der Zeichnung inanches auszusetzen haben und derarcige Malereien
den Eindruck des sehr Naiven auf uns inachen, so dürfen wir doch nichc vergesscn, daß sie danials
sehr ernst genieinc waren, und gerade diese Neun in ihrer inannigfalcigen und lebendigen Darstellung
dürfcen wohl beachcenswerr sein. Beinerkenswerc sind auch die Blasoiiiiierungcn der Rainpfschilde dieser
neun Besten. Sie koinnien, außer bei eineni, bei allen klar zur Anschauung und sind iin höchsten
Grade charakceristisch für die becrcffenden Helden.
Auffallig ist jedoch die willkürliche Anbringung des Ausschiiicces für die Eanze bei den Gchilden
(Tarcschen), der in diesein Lalle nur heraldisch rechcs sein dürfce.
Dic Reihe der neun Helden, von links nach rechcs gerechnec, beginnr niic den drei Heiden, und
zwar ist jedenfalls Hckcor der
erste derselben. Eeider fehlr
hier sein Gchild; in anderen
Beispielen findec nian ihn
aber inic drci Glocken im
Gchildc dargestellc. Dann folgr
Alcj.aiider der Große, desscn
Gchild einen rocen Eöwen in
goldenem Felde aufweist. 2Ze
sagc vielleichc, daß Alepander,
wie bekannc, als größcer Er-
oberer an Eöweninur und
-Rrafc nichr seines Gleichen
fand. Wie denn überhaupr
der Löwe allgemeines Ideal
wappenbild der Rircer war.
Auch auf den Grabsteinen ruhc
dem Ricrer fast immer ein
Eöwe zu Lüßen, das Sinnbild
von Muc und Starke, wie
den Edelfrauen gewöhnlich der
Hund als Ginnbild der Treue beigegeben ist. Der dricce der Heiden ist Iulius Lasar, dessen Gchild
einen schwarzen Adler auf goldenem Grunde zeigr, vielleichc anschließend an das bekannre Leldzeichen
der Römer, wie denn bekanntlich ja der Adler daö wappenbild der Herrscher ist.
Vlun folgen die drei Iuden, mic Iosua beginnend. Gein Schild hac eine goldene Sonne auf
blauem Grunde. Iedenfalls har dies Wappenzeichen wohl Bezug auf die Begebenheit, die im Alren
Tcstament im Buch Iosua, Rap. lc>, geschilderr wird, wo vers l2 laurec: „Also stand die Sonne
miccen am Himmel und verzog uncerzugehen, beinahe einen ganzen Tag". Nach ihm kommr David.
Gein Schild cragt 2>ie goldene Harfe anf rotem Grunde. Es bedarf dies wohl keiner weiteren Er-
klärung. Auch daß man David hier den Gpeer beigegeben har, erklarc sich aus den bekannren Tac-
sachen. Der letzce der Iuden ist Iudas Maccabaus. Gein Gchild zeigc eine grüne Harpyie auf
goldenem Grunde. Der capfere Held der Iuden kampfre gegen die Heiden, und da das Heidentum im
Mitcelalrer meist durch ein Fabelcier — halb Mensch. halb Tier versinnbildlichc wurde, so hat viel-
leichc das Wappenbild „die Harpyie" darauf Bezug?
Die letzten drei, die Lhristen, beginnen mic Rönig Archur (Arcus). Er hac einen geceilren
Schild; heraldisch links ist die Maria mic dem Rinde, rechrs sind drei goldene Rronen auf rotcm
Grunde. Arcur war der Gage nach ein heldenmüciger Rönig von England und führce scin volk
ruhmreich gegen die Angelsachsen (Heidcn) zur Verceidigung des christlichen Glaubens. Möglicherweise
Abb. 2. Slllen. Die guten sieldcn, die drei keiden.
stammen, siiid auf weißein Ralkgrund in dcr bekaiiiiten leichcen, lafierenden Nialweise gewisserinaßen
l-eruntergeschrieben; des Malers freies Gchaffen spricht aus iedcin Gcrich. Die Nialcechnik ist gleichsain
eine leichce Freskoinalerei auf Ralkfchleinme, die nur eine einfache Malweise niic dünnein Farbenaufcrag
zulaßc, wie sie iin spaceren Micrelalcer fast allgcinein isr.
Wenn wir auch heuce an der Zeichnung inanches auszusetzen haben und derarcige Malereien
den Eindruck des sehr Naiven auf uns inachen, so dürfen wir doch nichc vergesscn, daß sie danials
sehr ernst genieinc waren, und gerade diese Neun in ihrer inannigfalcigen und lebendigen Darstellung
dürfcen wohl beachcenswerr sein. Beinerkenswerc sind auch die Blasoiiiiierungcn der Rainpfschilde dieser
neun Besten. Sie koinnien, außer bei eineni, bei allen klar zur Anschauung und sind iin höchsten
Grade charakceristisch für die becrcffenden Helden.
Auffallig ist jedoch die willkürliche Anbringung des Ausschiiicces für die Eanze bei den Gchilden
(Tarcschen), der in diesein Lalle nur heraldisch rechcs sein dürfce.
Dic Reihe der neun Helden, von links nach rechcs gerechnec, beginnr niic den drei Heiden, und
zwar ist jedenfalls Hckcor der
erste derselben. Eeider fehlr
hier sein Gchild; in anderen
Beispielen findec nian ihn
aber inic drci Glocken im
Gchildc dargestellc. Dann folgr
Alcj.aiider der Große, desscn
Gchild einen rocen Eöwen in
goldenem Felde aufweist. 2Ze
sagc vielleichc, daß Alepander,
wie bekannc, als größcer Er-
oberer an Eöweninur und
-Rrafc nichr seines Gleichen
fand. Wie denn überhaupr
der Löwe allgemeines Ideal
wappenbild der Rircer war.
Auch auf den Grabsteinen ruhc
dem Ricrer fast immer ein
Eöwe zu Lüßen, das Sinnbild
von Muc und Starke, wie
den Edelfrauen gewöhnlich der
Hund als Ginnbild der Treue beigegeben ist. Der dricce der Heiden ist Iulius Lasar, dessen Gchild
einen schwarzen Adler auf goldenem Grunde zeigr, vielleichc anschließend an das bekannre Leldzeichen
der Römer, wie denn bekanntlich ja der Adler daö wappenbild der Herrscher ist.
Vlun folgen die drei Iuden, mic Iosua beginnend. Gein Schild hac eine goldene Sonne auf
blauem Grunde. Iedenfalls har dies Wappenzeichen wohl Bezug auf die Begebenheit, die im Alren
Tcstament im Buch Iosua, Rap. lc>, geschilderr wird, wo vers l2 laurec: „Also stand die Sonne
miccen am Himmel und verzog uncerzugehen, beinahe einen ganzen Tag". Nach ihm kommr David.
Gein Schild cragt 2>ie goldene Harfe anf rotem Grunde. Es bedarf dies wohl keiner weiteren Er-
klärung. Auch daß man David hier den Gpeer beigegeben har, erklarc sich aus den bekannren Tac-
sachen. Der letzce der Iuden ist Iudas Maccabaus. Gein Gchild zeigc eine grüne Harpyie auf
goldenem Grunde. Der capfere Held der Iuden kampfre gegen die Heiden, und da das Heidentum im
Mitcelalrer meist durch ein Fabelcier — halb Mensch. halb Tier versinnbildlichc wurde, so hat viel-
leichc das Wappenbild „die Harpyie" darauf Bezug?
Die letzten drei, die Lhristen, beginnen mic Rönig Archur (Arcus). Er hac einen geceilren
Schild; heraldisch links ist die Maria mic dem Rinde, rechrs sind drei goldene Rronen auf rotcm
Grunde. Arcur war der Gage nach ein heldenmüciger Rönig von England und führce scin volk
ruhmreich gegen die Angelsachsen (Heidcn) zur Verceidigung des christlichen Glaubens. Möglicherweise
Abb. 2. Slllen. Die guten sieldcn, die drei keiden.