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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 7
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Burkhard, Franz: Burgruine Eppstein im Taunus, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0064

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Abb. Eppstein, Bergfried vou
Bordosten.

Dcn ganzen östlichen Teil der
Burg nehmen die Rurmainzer
Häuser, oder kurz das „Ukainzer
Gckloß" genannr, ein. Dieselben
umgeben einen eigenen kleinen
Burghof, der durch ein Tor vom
größeren abgeschlossen rvar. Das
„Mainzer Schloß" umfaßce in
seinen Baucen dic Waffenhalle stetzt
die kleine Rirche, deren Turnr I86Z
aufgesetzt rvurde), die Backerei (in
der nordöstlichcn Eckc), daran an-
schließend langs des Grabens drei
größere zwei- und dreistöckige
Hauser. Zrvei derselben sind bis
auf die Erdgeschoßmauern ver-
schrvunden; das östlichste nannte
man die „Irche", weil sein hohes
Gatteldach allc anderen Gebaude
weit überragte und an seinem Fuße
nach dem Graben zu ein kleiner
Zwinger auf den steil abfallenden
Felsen vorgekragr war. V>on hier
aus, sowie von dem weiter sich
anschließenden Zwinger, deffen Ring-
mauer mit zahlreichen Sckieß-
scharten versehen ist, konnre man
den gegenüberliegenden Grabenrand,

untersten Gestbosse, welches im Iahrc I87Z durch eine Tür zu-
gangig genracht wurde, befand sich das k?erließ, das ehemals cin
Rupelgewölbe von dem darüber liegenden, nur durch eine Leicer
besteigbaren, Gtockwerke abschloß. Das dritte und vierce Ge
schoß war durch eine Stcintreppe aus Mainsandstein verbunden.
Mben endece der Bergfried in zwei kleine übereinander liegende
Turnrstuben, welche, da das Mauerwerk sich um 2F0 m ver-
ringerte, noch eine ziemliche Bodenfiache aufweisen; in jedem der
beiden Geschoffe waren mehrere kleine Lenster und in durch-
gehenden Blenden versehene Gchießlöcher. Die Mauerftarke be-
tragc in den vier unteren Geschossen nach außen Z,I7 m, nach
innen 2,5S m.

Vlach Vlorden hin sind diesem Baucenkomplex staffelförmig
nrehrere Zwinger vorgelagerc, deren Ringmaucrn an ihren wende-
punkten mir nach innen offenen Llankiercürmen, sogenanncen
Schalen verstarkt wurden t2lbb. I). ^Zach Westen vor dem palas
lag der Burggarten, zu dem eine gedeckte Galerie oder auch
vielleichr eine Lreicreppe, sogcnannre „Grade" führce. Die
südwestliche Ecke des Palas stützre cine machtige Grrebe-
mauer, in deren inneren winkel sich die kleine Wachstube
anbaure. Der Brunnen befand sich hart an der nördlicken
Sckildmauer des Gchloßhofs und war ehemals mic einem
Brunncnhauschen überbaut.
 
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