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Besitzwechsel.
Llgersburg.
Schloß Elgersburg bei Ilmenau ist in Zwangs-
versteigerung vsn Frau Agncs von Frege erworben
worden.
Forcbtenstein.
Die Burg Forchrenstein bei Vieumarkk in Sreier-
mark ist preiswerr zu verkaufen. Sie stammr aus dem
12. Iahrhunderr. Dcr wohlerhalrcne Bergfried ist in
moderncr Zeit innen als Sriegenhaus ausgebaur. Die
daranstoßenden Baulichkeircn stnd gur bcwohnbar und
Abb. 8. Fsrchtenstein in Steiermark.
enrhalren zwölf gcräumige Zimmer und Nebcnlokale.
Es gehörr ein großcr, schöner Park ;u dem Schlsste.
Vlähercs ist durch die Schrifrleirung des Burgwarrs zu
erfahren.
Bücherschau.
Fnhrer durch rlmberg mir einem Stadrplan und
14 2lbbildungen. Bcarbeirer von Llemenr Schin-
hammer. 2. Aufl. Ambcrg, Larl Mayr. — Die alre
Hauprstadr der Dberpfalz bierer dem Freunde mirrel-
alrerlichen Befestigungswesens noch ein reiches und her-
vorragend schönes Srudienmaterial. In wenigen deur-
schen Srädten bar die mirrelalterlichc Lefestigung eine
so glänzende Renaissance erlebt, wie in Amberg. Der
Füheer enrbälr eine Lefchreibung der Stadtbefestigung
mit hübschen Abbildungen (Stadrmauer am lFabburger-
ror, „Stadrbrille", Schloß, riabburgertor, Dilstsr,
Ziegelror, wingershofertor).
Vorträge
der vereiingung ;ur Erhalrung deutscher Burgen.
Am S. März hielr Herr Architekt Lodo Ebhardt
im Völkeemuseum den leyren diesjährigen Vorrrag dee
Dereinigung übcr „Burgenfahrten durch Noed-
italien". Diese Lurgenfahrt führte der Redner im
Auftrage der Raisers aus, um die gegenseirigen Einflüsse
des deurschen und des italicnischen Burgenbaues auf
cinander zu studieren. Lei dieser Gelegenhcit fand
Ebhardt eine große Reihe außerordcntlich interessanrer
Lauwerke, zum Teil noch überraschend gut erhalren, um
die stch in Italien so gut wic niemand kümmert. Stätten
großartigcr historischer Legebenheiten, Dokumente einer
von Deutschland, Frankrcich, Spanien und dem Orient
befruchteten Laukunst liegen da vcrwahrlost, stnd zum
Deil in Gcfängnisse umgebaur oder zcrfallen ungestörr.
In einigen wenigen Fällen nur haben stch Staat odcr
städtische Lehörden aufgerafft, dcm Untergang Einhalr
;u run, wie beispielsweise in Mailand bei dcm gewalrigen
Rastell der Disconti und in Reggio bei der berühmten
Papstfeste Lanossa. Der deutsche Einfluß auf den Lurgen-
bau Vlorditaliens ließ stch narurgemäß im Vkorden, an
der Schweizergrenze (Alpen vom Montblanc bis zum
Stilfser Ioch) am deutlichften feststellen. Er äußerr sich
dort unverkennbar in der unrcgelmäßigen Grundriß-
anlage und in den außerordenklich zahlreichcn, riesigen,
schmalen Türmen, die als spezisisch deutsches Merkmal
anzusprcchcn stnd. Die charakteristisch-iralienische Lurgen-
anlage findet stch wciter südlich; ste zeichnet stch durch den
rcgclmäßig achteckigen Grundriß, die gleichmäßige Der-
reilung von mäßig hohen Eckrürmcn und durch die Ver-
wendung der sehr malerisch wirkcnden Schwalbenschwanz-
zinnen aus prachtvolle Beispicle solcher Art sind in der
Burg des piero Maria Rosst zu parma, der höchst
malerischen Burg Vignola bei Bologna, dem wasser-
schloß Ferrara u a. m. erhalten. Die. Ganerbenburgen,
Baucrnburgen, Burgcngruppen fehlen in Italien fast
ganz; weir zerstreut liegen die einzelnen Festen, die
bei den vielen wirren des lNirrclalters sclten ihren
Herrn lange behielten. Nichr wie in Deurschland herrscht
der Typus der Höhenbuig vor, es übcrwiegr vielmehr
die in dee Ebene gelegene Tiefburg, da bei weitem
die meisten Burgen sich in dcn Städten erhoben. Der
Lharakrer des Trotzigen, Unnahbaren ist deshalb hier
weir weniger ausgeprägr, Burg und palast verbanden
stch und schufen so archirckronisch reizvolle Schmuckformcn.
Vom Tal von Aosta ausgehend, auf dem wege nach
21imini und von dorr bis zum Gardasee, gab der
Vortragende, in keckcn Sprüngen die charakteristischen
-Beispiele aneinandereihend, einen Überblick über alle
diese Momenre des norditalienischen Burgenbaues, der
von der üppigen Fülle der hier noch vorhandenen Bau-
schäye ein anschaulichcs Bild cntwarf und die in Aus-
stchr gestellre Arbeit Ebhardrs über den reichen Srsff mir
Spannung erwarten läßt Prächtige Lichtbilder dienten
zur Erläurerung des Dortrages.
Versichiedenes.
Dcm Vernehmen nach beabstchtigt dic Sradt Straß-
burg, das Haus, in dcm das bekannte wirrshaus zum
Beatwurstglöckle stch befindct, zum Zwecke cines Durch-
bruchs vom Rleberplatz nach dem alten weinmarkt
niedcrzulcgen. Der Schreibcr Dieses stchr dee Enr-
wicklung in Straßburg nicht nahe genug, um die Richrig-
keir diesee ükachrichr prüfen zu können. Immerhin
Besitzwechsel.
Llgersburg.
Schloß Elgersburg bei Ilmenau ist in Zwangs-
versteigerung vsn Frau Agncs von Frege erworben
worden.
Forcbtenstein.
Die Burg Forchrenstein bei Vieumarkk in Sreier-
mark ist preiswerr zu verkaufen. Sie stammr aus dem
12. Iahrhunderr. Dcr wohlerhalrcne Bergfried ist in
moderncr Zeit innen als Sriegenhaus ausgebaur. Die
daranstoßenden Baulichkeircn stnd gur bcwohnbar und
Abb. 8. Fsrchtenstein in Steiermark.
enrhalren zwölf gcräumige Zimmer und Nebcnlokale.
Es gehörr ein großcr, schöner Park ;u dem Schlsste.
Vlähercs ist durch die Schrifrleirung des Burgwarrs zu
erfahren.
Bücherschau.
Fnhrer durch rlmberg mir einem Stadrplan und
14 2lbbildungen. Bcarbeirer von Llemenr Schin-
hammer. 2. Aufl. Ambcrg, Larl Mayr. — Die alre
Hauprstadr der Dberpfalz bierer dem Freunde mirrel-
alrerlichen Befestigungswesens noch ein reiches und her-
vorragend schönes Srudienmaterial. In wenigen deur-
schen Srädten bar die mirrelalterlichc Lefestigung eine
so glänzende Renaissance erlebt, wie in Amberg. Der
Füheer enrbälr eine Lefchreibung der Stadtbefestigung
mit hübschen Abbildungen (Stadrmauer am lFabburger-
ror, „Stadrbrille", Schloß, riabburgertor, Dilstsr,
Ziegelror, wingershofertor).
Vorträge
der vereiingung ;ur Erhalrung deutscher Burgen.
Am S. März hielr Herr Architekt Lodo Ebhardt
im Völkeemuseum den leyren diesjährigen Vorrrag dee
Dereinigung übcr „Burgenfahrten durch Noed-
italien". Diese Lurgenfahrt führte der Redner im
Auftrage der Raisers aus, um die gegenseirigen Einflüsse
des deurschen und des italicnischen Burgenbaues auf
cinander zu studieren. Lei dieser Gelegenhcit fand
Ebhardt eine große Reihe außerordcntlich interessanrer
Lauwerke, zum Teil noch überraschend gut erhalren, um
die stch in Italien so gut wic niemand kümmert. Stätten
großartigcr historischer Legebenheiten, Dokumente einer
von Deutschland, Frankrcich, Spanien und dem Orient
befruchteten Laukunst liegen da vcrwahrlost, stnd zum
Deil in Gcfängnisse umgebaur oder zcrfallen ungestörr.
In einigen wenigen Fällen nur haben stch Staat odcr
städtische Lehörden aufgerafft, dcm Untergang Einhalr
;u run, wie beispielsweise in Mailand bei dcm gewalrigen
Rastell der Disconti und in Reggio bei der berühmten
Papstfeste Lanossa. Der deutsche Einfluß auf den Lurgen-
bau Vlorditaliens ließ stch narurgemäß im Vkorden, an
der Schweizergrenze (Alpen vom Montblanc bis zum
Stilfser Ioch) am deutlichften feststellen. Er äußerr sich
dort unverkennbar in der unrcgelmäßigen Grundriß-
anlage und in den außerordenklich zahlreichcn, riesigen,
schmalen Türmen, die als spezisisch deutsches Merkmal
anzusprcchcn stnd. Die charakteristisch-iralienische Lurgen-
anlage findet stch wciter südlich; ste zeichnet stch durch den
rcgclmäßig achteckigen Grundriß, die gleichmäßige Der-
reilung von mäßig hohen Eckrürmcn und durch die Ver-
wendung der sehr malerisch wirkcnden Schwalbenschwanz-
zinnen aus prachtvolle Beispicle solcher Art sind in der
Burg des piero Maria Rosst zu parma, der höchst
malerischen Burg Vignola bei Bologna, dem wasser-
schloß Ferrara u a. m. erhalten. Die. Ganerbenburgen,
Baucrnburgen, Burgcngruppen fehlen in Italien fast
ganz; weir zerstreut liegen die einzelnen Festen, die
bei den vielen wirren des lNirrclalters sclten ihren
Herrn lange behielten. Nichr wie in Deurschland herrscht
der Typus der Höhenbuig vor, es übcrwiegr vielmehr
die in dee Ebene gelegene Tiefburg, da bei weitem
die meisten Burgen sich in dcn Städten erhoben. Der
Lharakrer des Trotzigen, Unnahbaren ist deshalb hier
weir weniger ausgeprägr, Burg und palast verbanden
stch und schufen so archirckronisch reizvolle Schmuckformcn.
Vom Tal von Aosta ausgehend, auf dem wege nach
21imini und von dorr bis zum Gardasee, gab der
Vortragende, in keckcn Sprüngen die charakteristischen
-Beispiele aneinandereihend, einen Überblick über alle
diese Momenre des norditalienischen Burgenbaues, der
von der üppigen Fülle der hier noch vorhandenen Bau-
schäye ein anschaulichcs Bild cntwarf und die in Aus-
stchr gestellre Arbeit Ebhardrs über den reichen Srsff mir
Spannung erwarten läßt Prächtige Lichtbilder dienten
zur Erläurerung des Dortrages.
Versichiedenes.
Dcm Vernehmen nach beabstchtigt dic Sradt Straß-
burg, das Haus, in dcm das bekannte wirrshaus zum
Beatwurstglöckle stch befindct, zum Zwecke cines Durch-
bruchs vom Rleberplatz nach dem alten weinmarkt
niedcrzulcgen. Der Schreibcr Dieses stchr dee Enr-
wicklung in Straßburg nicht nahe genug, um die Richrig-
keir diesee ükachrichr prüfen zu können. Immerhin