unrer andern der kaiserliche Gratthalrer, der Prasident dcs -Landesausschusses v. Iaunez, der frühere
Landesausschußprasident Or. v. Gchluinberger, der verein für lochringische Geschichte und Altertuins-
kunde in Meiz, der eine lothringische Ziininerausstartung stiften wird. Zu den Ehreninitgliedern ge-
hören u. a. Unterscaatssekrerar v. Gchraut und die Roininerzienrate Or. iur. I. Neven Du Monr-Röln
und ^ugo Iacobi-Gtraßburg. Das Vereinsverinögen belaufc sich auf l5258 Mk. Der Oorsrand wurde
durch Zuruf in seinem Amr besratigr und durch waßl von weiceren vier Mitgliedern erganzr. Es
wurden gewäßlt die Rreisdirekcoren Dieckmann und Heicmann und die Landesausschußmitglieder
Schocr-Schlettstadt und Lßevrocon - St. Pilt.
^ieran schloß sich ein vortrag des Archivdirekcors prof. Or. Wiegand über die „Holikönigs-
burg ;ur ßohensraufischen Zeic".
Der Redner nannre seine Ausführungen einen 2lusschnirr aus seinem Buche über die Geschichte der Burg, das
sich in Vorbereitung befindet. Der Vortrag warf über die bisher dunkle Zcit überraschende Lichtcr, und in den Schluß-
worten fiieg er zu einer packenden Schilderung des dcutschcn Lebens in der glänzenden Sraufenzeir empor, eine Zeit,
wo die Rrafr und die Machr des deutschen Mannes gerade am Oberrfiein, seincn Städtcn und Burgen lag. Zum
ersten Male rvird die Burg im Iahre genannt. Ein Mönch des französischen Älosters St. Denis, dem das priorat
Leberau im benachbarten Lebertal gehörte, beklagr sich bei Rönig Ludwig Vll., der sich mir dem deutschen Rönig III. auf
dem Rreuzzuge befand, daß die Abrei schwer geschädigt wurde durch das Lastrum Lstupkin, die Staufenburg, von der
einen Turm harre die
der Raiser j Staufcn ;u
enkstanden? l schen Eanden
Raiser Hein- Abb. 7. Schloß Dpck. >)°r; er be-
rich IV. festigte plan-
mäßig das ganze Land mit zahlreichen Burgen und führte, wie cs damals hieß, die Burgen am Schweife
seines pfcrdes mit sich — als Mittelpunkte der Verwaltung und des militärischen Schuyes. Vielleicht ließe sich -- eine
lohnende Aufgabe für den Burgenforscher! — bei der Menge dieser Bauten des staufischen Herzogs eine einheirliche
Anlage feststellen. Es wird auch Herzsg Feiedrich das steategisch wichrige Sraufenschloß geschaffen haben, das Aeichs-
intereffen diente und zum Reichsgut gehörte. Die staufischen Inrercssen wurden aber Reichsinteressen und die Staufen-
burg wurde — viellcicht als nach Rönig Ronrads Dod Barbarossa die Rrone, aber noch nicht die Raiserwürde hatte —
zur Rönigsburg. Und bald erscheinen auch die Hcrren v. Rönigsberg, wohl ein edelfreies schwäbisches Geschlecht, das
wie so viele damals im Dienste der Hohenstaufen die Heimat verlaffen hatte, um am Vberrhein Rönigslehen zu nehmen.
Die Herren v. Rönigsberg hat man früher mit einem baperischen Geschlecht dee Grafen v. Rinisburg veewechselt, aber
ein Berthold v. Rönigsberg wird ausdrücklich als Elsässer bezeichner und es gab keine andere Rönigsburg als unsere
Burg- Unkee Barbarossa waren drei Brüdee v. Rönigsberg hohe Leamte im Reichsdienst. Ihr Varer war vielleicht
der crste Lehnsbesiyer der Burg. Burckard, der älteste Bruder, war 1195—1169 präsekt von Tuscien, dee erste Reichs-
beamte dort; er erhielt 1197 von Raiser Heinrich Befehl, den neugewählten Papst Gregor >us Oberitalicn nach Rom
zu führen. Das Leben Bertholds, des dritten Bruders, ist am bekanntesten und weist einen großen heldenhafren Zug
auf. 1191 hat er den nach Vkorditalien geflüchteten Papst zu schützen, rettct das getreue Dusculum, berennt das Felsen-
ncst Rocca di Papa und hält die empörten Römer in Schach. Vtoch in demselben Iahre wird er als Legat von Mittcl-
iralien gcnannr, wo er Nachfolger des gewaltigen Erzbischofs Lhristian von Mainz und des Reichskanzlers Gsttfried
ist. Dieser Legat harre eine fürstliche, fast königliche Stellung, wie sic nur in jener Zeit des idealen Dreuverhälrnisses
zwischen Lehnsherrn und Lehnsmann bestehen konnte. Berthold war dann auch auf dem Rreuzzuge Barbarossa; er
hatte Auftrag, mit den feindlichen Gricchen über dic Uberfahrt nach Asien zu verhandeln, als Generalquartiermeister
ging er nach dem Hellespont, nach Gallipoli voraus und leitere hier den Übergang, Später ist er in hohcm Ansehen
Landesausschußprasident Or. v. Gchluinberger, der verein für lochringische Geschichte und Altertuins-
kunde in Meiz, der eine lothringische Ziininerausstartung stiften wird. Zu den Ehreninitgliedern ge-
hören u. a. Unterscaatssekrerar v. Gchraut und die Roininerzienrate Or. iur. I. Neven Du Monr-Röln
und ^ugo Iacobi-Gtraßburg. Das Vereinsverinögen belaufc sich auf l5258 Mk. Der Oorsrand wurde
durch Zuruf in seinem Amr besratigr und durch waßl von weiceren vier Mitgliedern erganzr. Es
wurden gewäßlt die Rreisdirekcoren Dieckmann und Heicmann und die Landesausschußmitglieder
Schocr-Schlettstadt und Lßevrocon - St. Pilt.
^ieran schloß sich ein vortrag des Archivdirekcors prof. Or. Wiegand über die „Holikönigs-
burg ;ur ßohensraufischen Zeic".
Der Redner nannre seine Ausführungen einen 2lusschnirr aus seinem Buche über die Geschichte der Burg, das
sich in Vorbereitung befindet. Der Vortrag warf über die bisher dunkle Zcit überraschende Lichtcr, und in den Schluß-
worten fiieg er zu einer packenden Schilderung des dcutschcn Lebens in der glänzenden Sraufenzeir empor, eine Zeit,
wo die Rrafr und die Machr des deutschen Mannes gerade am Oberrfiein, seincn Städtcn und Burgen lag. Zum
ersten Male rvird die Burg im Iahre genannt. Ein Mönch des französischen Älosters St. Denis, dem das priorat
Leberau im benachbarten Lebertal gehörte, beklagr sich bei Rönig Ludwig Vll., der sich mir dem deutschen Rönig III. auf
dem Rreuzzuge befand, daß die Abrei schwer geschädigt wurde durch das Lastrum Lstupkin, die Staufenburg, von der
einen Turm harre die
der Raiser j Staufcn ;u
enkstanden? l schen Eanden
Raiser Hein- Abb. 7. Schloß Dpck. >)°r; er be-
rich IV. festigte plan-
mäßig das ganze Land mit zahlreichen Burgen und führte, wie cs damals hieß, die Burgen am Schweife
seines pfcrdes mit sich — als Mittelpunkte der Verwaltung und des militärischen Schuyes. Vielleicht ließe sich -- eine
lohnende Aufgabe für den Burgenforscher! — bei der Menge dieser Bauten des staufischen Herzogs eine einheirliche
Anlage feststellen. Es wird auch Herzsg Feiedrich das steategisch wichrige Sraufenschloß geschaffen haben, das Aeichs-
intereffen diente und zum Reichsgut gehörte. Die staufischen Inrercssen wurden aber Reichsinteressen und die Staufen-
burg wurde — viellcicht als nach Rönig Ronrads Dod Barbarossa die Rrone, aber noch nicht die Raiserwürde hatte —
zur Rönigsburg. Und bald erscheinen auch die Hcrren v. Rönigsberg, wohl ein edelfreies schwäbisches Geschlecht, das
wie so viele damals im Dienste der Hohenstaufen die Heimat verlaffen hatte, um am Vberrhein Rönigslehen zu nehmen.
Die Herren v. Rönigsberg hat man früher mit einem baperischen Geschlecht dee Grafen v. Rinisburg veewechselt, aber
ein Berthold v. Rönigsberg wird ausdrücklich als Elsässer bezeichner und es gab keine andere Rönigsburg als unsere
Burg- Unkee Barbarossa waren drei Brüdee v. Rönigsberg hohe Leamte im Reichsdienst. Ihr Varer war vielleicht
der crste Lehnsbesiyer der Burg. Burckard, der älteste Bruder, war 1195—1169 präsekt von Tuscien, dee erste Reichs-
beamte dort; er erhielt 1197 von Raiser Heinrich Befehl, den neugewählten Papst Gregor >us Oberitalicn nach Rom
zu führen. Das Leben Bertholds, des dritten Bruders, ist am bekanntesten und weist einen großen heldenhafren Zug
auf. 1191 hat er den nach Vkorditalien geflüchteten Papst zu schützen, rettct das getreue Dusculum, berennt das Felsen-
ncst Rocca di Papa und hält die empörten Römer in Schach. Vtoch in demselben Iahre wird er als Legat von Mittcl-
iralien gcnannr, wo er Nachfolger des gewaltigen Erzbischofs Lhristian von Mainz und des Reichskanzlers Gsttfried
ist. Dieser Legat harre eine fürstliche, fast königliche Stellung, wie sic nur in jener Zeit des idealen Dreuverhälrnisses
zwischen Lehnsherrn und Lehnsmann bestehen konnte. Berthold war dann auch auf dem Rreuzzuge Barbarossa; er
hatte Auftrag, mit den feindlichen Gricchen über dic Uberfahrt nach Asien zu verhandeln, als Generalquartiermeister
ging er nach dem Hellespont, nach Gallipoli voraus und leitere hier den Übergang, Später ist er in hohcm Ansehen