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Jean Francois Millet.

die Sache so liegt, ersuche ich Sie, meine Herren,
im Interesse des Landes, wenn auch nicht den
jungen Millet zu adoptieren, ihm aber doch wenig-
stens die momentane Hilfe zu gewähren, deren er
bedürftig ist und ihn dem Generalrat des Departe-
ments zu empfehlen, damit ihm während seiner
Studien in Paris, wohin er nach meiner Meinung
vor Ablauf des Jahres geschickt werden müsste,
die Gunst des Ministers des Inneren zu teil werde.
Der junge Millet würde die Summe von wenig-
stens fünf bis sechshundert Francs nötig haben, um
das Studium in Paris zu beginnen. Aber meine
Herren, Sie können versichert sein, so wenig Sie
auch für ihn thun können, Ihre Bemühungen wer-
den nicht fehlen, Früchte zu tragen und der Erfolg
Ihres jungen Protege wird den Anspruch auf die
Protektion des Gouvernements rechtfertigen.
Erlauben Sie, meine Herren, Ihren Blick in
die Zukunft zu lenken, welche Ihnen einen Platz
im Gedächtnis der Menschheit anweisen wird, wenn
Sie auf solche Weise dazu beitragen, dass aus
unserem Lande ein grosser Künstler hervorgeht.
In der Hoffnung, dass meine Bittschrift ein
günstiges Resultat erzielen wird, sowohl um meines
Schülers als um meinetwillen, bitte ich Sie, unserer
Dankbarkeit versichert zu sein und zu glauben, dass
Undankbarkeit bei denen nicht zu finden ist, welche
ihr Leben dem Studium der Wahrheit und der
Schönheit widmen.
Ich verbleibe, meine Herren, mit der grössten
und höchsten Hochachtung
Ihr ergebenster Diener

Lat iglo is.
 
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