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274

Jean Francois Millet.

in ihm den Wunsch erweckt, eine Reihe von Radierungen
nach Motiven derselben herauszugeben. Am 8. No-
vember 1863 schrieb Millet an Sensier:
M. Chassainy kam Donnerstag früh und blieb
bis Freitag abend zum Siebenuhrzug. Wir haben
den Versuch an einem Holzschnitt gemacht, das
Resultat ist sehr gut. Im nächsten Paket lege ich
einige Proben bei. M. Chassainy meint, es wäre
das Beste, einem Verleger eine der Idyllen fertig
gedruckt und illustriert, als den Band eines Werkes
vorzulegen. Er denkt, dann könnte kein Verleger
widerstehen, das Werk fortzusetzen. Er sagte mir,
er und sein Freund Rollin wollten vereint das nötige
Geld aufbringen. Er erklärte mir das Verfahren,
aber der Teufel weiss! ich kann solche Sachen nicht
behalten, ich verstehe sie ja nicht einmal, während
sie mir erklärt werden. Aber er meint, die Kosten
würden nicht so sehr hoch sein, und dann hätten
wir wenigstens das eine Idyll, wenn wir es nicht
fortsetzen könnten. Er wird Dir jedenfalls schreiben,
und Du kannst dann beurteilen, ob seine Idee
durchführbar ist. Jedenfalls zeichne ich bereits
Kompositionen für das erste Idyll: Thyrsis und ein
Ziegenhirt sitzen in der Höhle des Pan, Thyrsis
spielt die Flöte, während die anderen zuhören.
Dann ist da eine Vase mit Skulpturen, die ich in
realistischer Weise darstellen werde: eine schöne
Frau, eine göttliche Gestalt, um welche sich zwei
Männer streiten: ein alter Mann, der von der Spitze
eines Felsens in der See fischt: ein Kind, welches
auf einer Mauer sitzt, um einen Weinberg zu be-
wachen, aber so vertieft in eine Strohschlinge zum
Fangen von Grashüpfern ist, dass es die beiden
 
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