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Jean Francois Millet.

die andern behandelt sein will, habe ich vor drei
Tagen an Burty geschrieben, dass er mit meiner
Platte machen könne, was er wolle. Mir erwachsen
sonst endlose Schwierigkeiten, und es erscheint mir
besser, nachzugeben.
15. Januar.
Ich habe das Gedichtbuch erhalten. Meine
Zeichnung ist sehr schlecht herausgekommen.
24. Januar.
Ich habe gegen meinen Wunsch in die Zer-
störung meiner Platte eingewilligt. Unter uns ge-
sagt, ich halte eine solche Vernichtung der Platten
für ein rohes, barbarisches Vorgehen. Ich verstehe
zu wenig von Geschäften, um den Grund einzu-
sehen, aber ich glaube, wenn diese Platten von
Rembrandt oder Ostade gewesen wären, so hätten
sie dieselben auch vernichtet. Genug davon!
Der Tod von Rousseaus unglücklicher Frau im
Februar 1869 rief in Millet manche Erinnerung wach.
Er schrieb an Sensier:
Der fürchterliche Tod von Frau Rousseau hat
uns sehr traurig gestimmt. Er hat manchen Ge-
danken an vergangene Tage in mir wachgerufen.
Dieses arme Geschöpf ist durch den Lauf der Dinge
hart mitgenommen worden. Ich kann nur mit
Rührung daran denken, wie sie in meiner Krank-
heit zu mir war. Gott weiss, dass ich nur das
Gute erinnere, was sie mir gethan hat. Ich bete
für den Frieden ihrer armen Seele! Wenn du mich
morgen nicht in Charenton siehst, so weisst Du,
dass ich mich sehr schlecht befinde.
 
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