Barbizon.
377
mittlerem Alter zu malen, da sie am besten die Wirkung
der Arbeit zeigten. »Der Künstler,“ behauptete er
stets, »soll das Typische, nicht die Ausnahme malen.«
Der amerikanische Künstler vergass niemals diese
Unterhaltung in der Herbstdämmerung. Es war das
letzte Mal, dass er Millet derartig reden hörte. An
den nächsten Abenden spielten sie Domino, dann
ging Eaton zurück nach Paris, Millet dem Anschein
nach ruhig und zufrieden bei seinen Gemälden für
die Kirche zurücklassend. Manchmal klagte er nur
über seinen Mangel an Energie und erklärte lachend,
dass er lieber sitzen bliebe und mit trockenen Farben
malte, als dass er sich frische Farben holte. Der
Amerikaner glaubte nicht, dass er Millet nicht wieder
sehen sollte.
Während des Herbstes malte Millet an seinen
unvollendeten Bildern und skizzierte ein neues, —
eine Mutter ihr Kind nähen lehrend. Aber die Zeit
seines Schaffens ging zu Ende, abendliche Schatten
senkten sich auf den langen Tag des Wirkens und
die Nacht kam, da niemand wirken kann. Anfang
Dezember hatte er einen Fieberanfall. Nächte des
Deliriums wechselten mit Tagen völliger Erschöpfung,
er selbst fühlte sein Ende nahen. Er sprach seine
letzten Wünsche aus und wollte an Rousseaus Seite
auf dem Kirchhof zu Chailly gebettet werden. Er
sprach viel von seinen Kindern und bedauerte, früher
nicht besser für sie gesorgt zu haben. Er bat sie,
zusammenzuhalten und der Mutter beizustehen. Er
sprach von seiner Malerei und dass er zu früh scheiden
müsse, da er jetzt erst seinen Weg klar sähe. Er liess
sich noch einige Seiten aus dem Redgauntlet vorlesen
und sprach von einem Bild, was er noch malen
wollte.
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mittlerem Alter zu malen, da sie am besten die Wirkung
der Arbeit zeigten. »Der Künstler,“ behauptete er
stets, »soll das Typische, nicht die Ausnahme malen.«
Der amerikanische Künstler vergass niemals diese
Unterhaltung in der Herbstdämmerung. Es war das
letzte Mal, dass er Millet derartig reden hörte. An
den nächsten Abenden spielten sie Domino, dann
ging Eaton zurück nach Paris, Millet dem Anschein
nach ruhig und zufrieden bei seinen Gemälden für
die Kirche zurücklassend. Manchmal klagte er nur
über seinen Mangel an Energie und erklärte lachend,
dass er lieber sitzen bliebe und mit trockenen Farben
malte, als dass er sich frische Farben holte. Der
Amerikaner glaubte nicht, dass er Millet nicht wieder
sehen sollte.
Während des Herbstes malte Millet an seinen
unvollendeten Bildern und skizzierte ein neues, —
eine Mutter ihr Kind nähen lehrend. Aber die Zeit
seines Schaffens ging zu Ende, abendliche Schatten
senkten sich auf den langen Tag des Wirkens und
die Nacht kam, da niemand wirken kann. Anfang
Dezember hatte er einen Fieberanfall. Nächte des
Deliriums wechselten mit Tagen völliger Erschöpfung,
er selbst fühlte sein Ende nahen. Er sprach seine
letzten Wünsche aus und wollte an Rousseaus Seite
auf dem Kirchhof zu Chailly gebettet werden. Er
sprach viel von seinen Kindern und bedauerte, früher
nicht besser für sie gesorgt zu haben. Er bat sie,
zusammenzuhalten und der Mutter beizustehen. Er
sprach von seiner Malerei und dass er zu früh scheiden
müsse, da er jetzt erst seinen Weg klar sähe. Er liess
sich noch einige Seiten aus dem Redgauntlet vorlesen
und sprach von einem Bild, was er noch malen
wollte.