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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 4.1907/​1908

DOI Artikel:
Schmitt, Franz Jakob: Erwiderung auf vorstehende Abhandlung über den Bau von Maria-Laach
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©W URBAU DER KIRCHE IN MARIA-LAACH m3

275

ROBERT SEÜFFERT (DÜSSELDORF) JESUS UND SEINE HL. MUTTER (IV. KREUZW.-ST.)
Münchener Jahresausstellung im Glaspalast igo8


und in den Abseiten, im Mittelschiffe des Lang-
hauses aber nur eine Decke von horizontalen
Holzbalken, welche erst im 13. Jahrhundert
durch feuersichere Kreuzgewölbe auf Hau-
steinrippen ersetzt wurde. Eine hochragende
Vierungskuppel hat St. Maria im Kapitol nie
besessen und sie war auch in Maria-Laach
erst nachträgliche Zutat, hat doch das östliche
Joch des Langhauses die größte Achsenweite!
Die Pfeilerbasilika St. Nikolaus und Medardus
derBenediktiner-AbteiBrauweiler war ursprüng-
lich in drei Schiffen des Langhauses ohne
Steinwölbung, das gleiche fand eben auch bei
St. Maria und Nikolaus in Laach statt. —
Pater Adalbert Schippers sind im rheinisch-
romanischen Baustile einzig nur die Säulen-
basiliken zu Merzig und Limburg an der Haardt
bekannt, daher seien hier die ehemalige Kathe-
drale St. Maria in Konstanz, die Benediktiner-
Kirchen St. Gregorius zu Petershausen, Aller-
heiligen in Schaffhausen, St. Georg und Cyrillus
in Stein am Rhein, das ehemalige Münster
von St. Blasien, St. Martin der vormaligen
Reichsabtei Gengenbach, St. Maria, Peter und
Paul zu Schwarzach in Baden, die Pfarrkirche

St. Georg zu Hagenau im Elsaß, St. Michael
der Lorscher Benediktiner auf dem oberen
Heiligenberge bei Heidelberg, St. Justinus zu
Höchst am Main, in Köln die ehemalige von
Erzbischof Anno II. 105 9 gegründete Augustiner
Chorherren-Stiftskirche St. Maria ad gradus
und dessen im gleichen Jahre gegründete
Kollegiats-Stiftskirche St. Georg, heute nach
ihrer zerstörten Pfarrkirche St. Jakob genannt,
endlich der romanische Erzbischöfliche Dom
St. Petrus und Maria, von ihm befinden sich
noch Basen, Säulenstümpfe und Kapitäle im
Kölnischen Museum.
In dem St. Nikolaus geweihten Westchore
von Maria-Laach haben die zwei die gewölbte
Empore stützenden Säulen 3,80m hoheSchäfte,
von gleicher Höhe werden ehedem auch jene
die Hochmauern aufnehmenden Säulen des
Langhauses gewesen sein. Wenn nun die
1138 begonnene und 1181 geweihte Basilika
St. Maria und Andreas der Prämonstratenser
Chorherren in Knechtsteden zwei Freisäulen
mit aus je drei Cylinder-Trommeln gebildeten
Schäften hat, so kann die nämliche Konstruk-
tion in Maria-Laach stattgefunden haben und
 
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