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STUTTGARTER KUNSTBERICHT
BURGUNDERKASEL IN'DER PFARRKIRCHE ZU ERKELENZ (Vorderseite)
Text Beil. S. 86.
ventionell. Auch Macco sandte eine sog. Porträtland-
schaft »St. Gotthardt«, ein nicht übles Salonbild, als
schöne Erinnerung an eine Hochzeits- oder Sommerreise
vortrefflich verwendbar, aber ohne hervorragenden Kunst-
wert. Neben Bildern dieser Art brachten die Düssel-
dorfer doch auch manches Kabinettstück, so namentlich
die kleine »Gartenlandschaft« von G. Marx mit ihrem
fein abgestuften Grün, dann kleinere Stimmungsbilder
von E. Hardt und H. Liesegang, das kleine Hafenbild
»Fischerboote am Strand« von W. Hambüchner, die
weiche duftige »Sommernacht« von A. Wansleben,
den »Aprilschnee« von W. Fritzel . . Weniger spricht
das »Dünental« von A. Dirks in seiner gefärbelten Poin-
tillistenmanier an. Franz von Wille hat die Wirkung
seiner »Wolfsmühle« leider durch eine häßliche hinge-
patzte Wolke stark beeinträchtigt, während sein Bild
»Die blaue Blume« einen gut studierten Wiesenvorder-
grund mit zahlreichen blauen Blumen zeigt. Aber auch
hier ist der Gesamteindruck durch trübe Regenstimmung
einigermaßen verdorben. Ganz bedenklich sind die gerade-
zu abstoßenden, wohl »modern« sein sollenden Farben-
skizzen von A. Kaul. Wir wenden uns lieber nochmals
zu den sonnigen, wenn auch nicht allzufein gesehenen
Stimmungsbildern von Cornelius Wagner und H.
Lasch (»Frühling«), zu dem etwas stark, aber annehm-
barstilisierten »Frühlingserwachen* von Aphey oder dem
weißen »Bauernhof« mit dem blühenden Baum von Bretz,
einem der feinst durchgearbeiteten Bilder der Sammlung.
Sehr hübsch sind auch die gelben »Narzissen« mit der
lasurblauen Vase von A. Hamel und das scharlachrote
STUTTGARTER KUNSTBERICHT
BURGUNDERKASEL IN'DER PFARRKIRCHE ZU ERKELENZ (Vorderseite)
Text Beil. S. 86.
ventionell. Auch Macco sandte eine sog. Porträtland-
schaft »St. Gotthardt«, ein nicht übles Salonbild, als
schöne Erinnerung an eine Hochzeits- oder Sommerreise
vortrefflich verwendbar, aber ohne hervorragenden Kunst-
wert. Neben Bildern dieser Art brachten die Düssel-
dorfer doch auch manches Kabinettstück, so namentlich
die kleine »Gartenlandschaft« von G. Marx mit ihrem
fein abgestuften Grün, dann kleinere Stimmungsbilder
von E. Hardt und H. Liesegang, das kleine Hafenbild
»Fischerboote am Strand« von W. Hambüchner, die
weiche duftige »Sommernacht« von A. Wansleben,
den »Aprilschnee« von W. Fritzel . . Weniger spricht
das »Dünental« von A. Dirks in seiner gefärbelten Poin-
tillistenmanier an. Franz von Wille hat die Wirkung
seiner »Wolfsmühle« leider durch eine häßliche hinge-
patzte Wolke stark beeinträchtigt, während sein Bild
»Die blaue Blume« einen gut studierten Wiesenvorder-
grund mit zahlreichen blauen Blumen zeigt. Aber auch
hier ist der Gesamteindruck durch trübe Regenstimmung
einigermaßen verdorben. Ganz bedenklich sind die gerade-
zu abstoßenden, wohl »modern« sein sollenden Farben-
skizzen von A. Kaul. Wir wenden uns lieber nochmals
zu den sonnigen, wenn auch nicht allzufein gesehenen
Stimmungsbildern von Cornelius Wagner und H.
Lasch (»Frühling«), zu dem etwas stark, aber annehm-
barstilisierten »Frühlingserwachen* von Aphey oder dem
weißen »Bauernhof« mit dem blühenden Baum von Bretz,
einem der feinst durchgearbeiteten Bilder der Sammlung.
Sehr hübsch sind auch die gelben »Narzissen« mit der
lasurblauen Vase von A. Hamel und das scharlachrote