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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Editor]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 22.1925/​1926

DOI issue:
Nr. 12 (September 1926)
DOI article:
Wackernagel, Martin: Die Ausschmückung der neuen Kirche in Eickelborn
Citation link:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/christliche_kunst1925_1926/0400

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356 DIE AUSSCHMÜCKUNG DER NEUEN KIRCHE IN EICKELBORN


INNERES DER KIRCHE DER LANDESIRRENANSTALT EICKELBORN
FARBIGE BEHANDLUNG VON WALTER OPHEY-DÜSSELDORF. GEMÄLDE VON FRITZ BURMANN-
DÜSSELDORF. SKULPTUREN VON PEHLE-EICKELBORN

DIE AUSSCHMÜCKUNG DER NEUEN KIRCHE IN EICKELBORN
Von MARTIN WACKERNAGEL
TUne Prozinzialbehörde, von deren Amtsschreibtischen aus vorbildlich moderne Kirchen-
kunst ins Leben gerufen wird, das scheint fast ein Widersinn; und ganz unglaubhaft,
wenn es sich gar um das ultrakonservative Westfalen handelt, wo solches geschehen sein
soll. Und doch, dies scheinbar Unmögliche hat sich tatsächlich vollzogen; und zwar in
dem Neubau der kleinen Kirche der Landesirrenanstalt Eickelborn (in dem weltfernen
Agrikulturgebiet der Soester Börde gelegen), deren schlichtes Raumgehäuse kürzlich durch
zwei namhafte Düsseldorfer Künstler eine originelle, ungemein reizvolle malerische Aus-
stattung erhielt.
Die Düsseldorfer Akademie, noch vor 50—60 Jahren als altbewährte Pflegestätte
religiöser Malerei nazarenischen Gepräges für ganz Nordwestdeutschland maßgebend, ist
neuerdings —vor allem seit der Berufung eines Thorn-Prikker, eines Heinrich Nauen u. a.
—- wiederum auch für die religiöse Kunst, zu einer gerade auf diesem Gebiet doppelt
bemerkenswerten, ausgesprochen fortschrittlichen Richtung und Wirkung hindurchgeführt
worden. Und aus diesem Kreis — wenn auch nicht aus dem Lehrkörper der Akademie,
hat die Anstaltsleitung von Eickelborn, im Einvernehmen mit den betreffenden Amts-
stellen in Münster, sich die künstlerischen Kräfte zur Ausmalung ihrer Kirche hergeholt.
Walter Ophey, als Maler und Graphiker schon seit längerem, auch über Düsseldorf
hinaus, rühmlichst bekannt, hat zunächst die farbige Behandlung des ganzen Innenrau-
mes bestimmt und geleitet. Was also sonst immer dem Belieben irgendeines Anstreichers
überlassen bleibt, ist hier in die Hände eines Künstlers von Rang und Namen gelegt
 
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