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Scholz, Hartmut
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Mittelfranken und Nürnberg (extra muros): Text — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52869#0221

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2l6

HEROLDSBERG • PFARRKIRCHE

Ikonographie, Farbigkeit: Wappen Geuder (silbernes Stern-
dreieck in Blau) vor gelbem Kreisgrund und rosa Kreisrahmen;
Wappen der Nürnberger Familie Koberger (silbernes Kastell auf
schwarzem Balken in Gold) vor rotem Kreisgrund und hell-
blauem Kreisrahmen. - Die Wappenallianz bezieht sich auf den
Ratsherrn, Burgpfleger und Pfleger zu Lauf Georg Geuder
(1501-1549) und seine Gemahlin Margarete Koberger (f 1562)13.

Technik: Im Geuderwappen rückseitiger Ausschliff aus dem
blauen Überfang. Im Wappen Koberger rückseitige Rotlotlasu-
ren. Versatzmarken außen eingekratzt: ü (in Schild und Grund
des Geuderwappens); 8 (in Schild und Grund des Kobergerwap-
pens).
CVMA KB 275/3,4

CHORFENSTER süd II Abb. 115 £., 118
Lichtes Fenstermaß: H. ca. 3,50 m, B. 0,92 m. Fensterteilung wie nord II.

ia WAPPEN GEUDER
Durchmesser 11,3 cm.
Erhaltung: Wappenschild seitenverkehrt mit elastischem Kitt in
das alte Umblei eingesetzt; im rosa Rahmen partiell ergänzt.
Ikonographie, Farbigkeit: Wappen Geuder (silbernes Stern-
dreieck in Blau) vor gelbem Kreisgrund und blaßrosa Kreisrah-
men. Mit Blick auf das Gegenstück in ib steht das Wappen für
Martin I. Geuder (f 1457), den Sohn Heinrichs III., der mit Klara
Mendel verheiratet war14.
Technik: Ausschliff aus dem blauen Überfang. Versatzmarken
außen: g oder b (im gelben Kreisgrund).
CVMA KB 275/21,22
ib WAPPEN MENDEL Abb. 118
Durchmesser 11,5 cm.
Erhaltung: Bis auf minimale Sprünge und Verwitterungskrusten
intakt. Umblei des Schildes alt.
Ikonographie, Farbigkeit: Wappen des ratsfähigen Nürnberger
Geschlechts der Mendel (zweifach schräglinks geteilt: schwarz-
rot-gold)15 vor dunkelblauem Kreisgrund und bernsteingelbem
Kreisrahmen. Gemeint ist die Verbindung von Klara Mendel °°
Martin I. Geuder (vgl. ia).
Technik: Außenseitiger Ausschliff aus dem roten Überfang. Ver-
satzmarken: g (nur im Kreisgrund).
CVMA KB 275/19,20
2a WAPPEN (GEUDER) UND KRESS
Durchmesser 11,2 bzw. 12 cm.
Erhaltung: Im ehemaligen Geuderwappen fehlt der Schild;
Kreisrahmen im Kresswappen partiell erneuert. Korrosion im
gelben und roten Farbglas des Kresswappens. Umbleie der
Wappenschilde alt, sonst 19. Jh.
Ikonographie, Farbigkeit: Wappen Geuder (verloren) vor gelbem
Grund und rosa Rahmen. Wappen des ratsfähigen Nürnberger
Geschlechts der Kress von Kressenstein (silbernes Schwert in
Rot) vor blauem Kreisgrund und gelbem Rahmen. - Die Allianz
bezieht sich auf Martin II. Geuder (11462), den Sohn Martins I.
(ia), und dessen Ehefrau Cäcilia Kress (1424-1462)16.
Technik: Rückseitiger Ausschliff aus dem roten Überfang im
Kresswappen.
CVMA KB 275/23,24
2b WAPPEN GEUDER / WALDSTROMER
Um 1900 neu angefertigt, doch nicht ohne Befund: Eine betref-
fende Allianz ist auf Heinrich IV. Geuder (11473), den zweiten

Sohn Martins I. (ia), und dessen Gemahlin Christina Waldstro-
mer zu beziehen17.
3a WAPPEN GEUDER
Durchmesser 11,8 cm.
Erhaltung: Überwiegend neu.
Ikonographie, Farbigkeit: Wappen Geuder (silbernes Stern-
dreieck in Blau) vor gelbem Kreisgrund und rosa Kreisrahmen.
Im Verein mit dem nebenstehenden Wappen Nützel/Pirckhei-
mer auf Martin III. Geuder von Heroldsberg (1455-1552), den
Sohn Martins II. (2a), zu beziehen18.
3b WAPPEN NÜTZEL-PIRCKHEIMER Abb. 115
Durchmesser 12 cm.
Erhaltung: Schild mit Sprungbleien; Kreisgrund und -rahmen
überwiegend modern.
Ikonographie, Farbigkeit: Der quadrierte Schild zeigt in 1 und 4
das Wappen des ratsfähigen Nürnberger Geschlechts der Nützel
(silbernes Liliendreieck in Rot), in 2 und 3 das Wappen der Patri-
zierfamilie Pirckheimer (silbernes Lindenbäumlein im gold-rot
geteilten Schild)19. Das so kombinierte Wappen bezieht sich auf
die beiden Gemahlinnen des Ratsherrn Martin III. Geuder: 1.
Katharina Nützel (J1495) und 2. Juliana Pirckheimer (vgl. 3 a)20.
Technik: Rückseitiger Ausschliff aus dem roten Überfang.
CVMA KB 275/25,26
4a WAPPEN GEUDER UND HIRSCH VOGEL Abb. 116
Durchmesser 11,7 bzw. 11,2 cm.
Erhaltung: Geuderwappen bis auf den Rand seitenverkehrt ein-
gebleit; Hirschvogelwappen bis auf minimale Sprünge intakt.
Umbleie der Schilde alt.
Ikonographie, Farbigkeit: Geuderwappen (silbernes Stern-
dreieck in Blau) vor gelbem Kreisgrund und rosa Kreisrahmen.

13 Biedermann, 1748, Tab. XLIX.B.
14 Biedermann, 1748, Tab. L.
15 Friedrich, 1994, S. 99h
16 Biedermann, 1748, Tab. L; vgl. Friedrich, 1994, S. 88-93.
17 Biedermann, 1748, Tab. L.
18 Ebenda Tab. L.
19 Friedrich, 1994, S. 104h bzw. 126-145.
20 Die gleiche Wappenallianz findet sich auch in der Pfarrkirche in Beer-
bach (ehern. Neunhof); vgl. Abb. 205.
 
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