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Scholz, Hartmut
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Mittelfranken und Nürnberg (extra muros): Text — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.52869#0338

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NÜRNBERG • ST. JOBST

333


Fig. 213. Wappen Schreyer. Nürnberg, St. Jobst, Chor n II, 2a.
Nürnberg, 1507 (Hirsvogel-Werkstatt). — Kat. S. 332h


Fig. 214. Hl. Margareta. Nürnberg, St. Jobst, Chor s III, ib.
Nürnberg, 1507 (Hirsvogel-Werkstatt).- Kat. S. 335.

in den schwarzen Keilen je ein goldener Apfel; Helmzier: über
blaßblauem Stechhelm schwarz-goldene Decken und schwarzer
Adlerflug mit wiederholtem Wappenbild. Das ehemalige Gegen-
stück mit dem Wappen der Gemahlin Margarete Kammermeister
ist leider verloren; die zugehörigen Scheibchen mit den Namens-
patronen Sebald und Margareta sitzen heute in Chorfenster süd
III, 2a, b.
Komposition, Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie.
Bildraum mit grünem Fliessenboden und grauweißem Damast-
grund: Straßburger Muster A (X, 30). Dunkelblauer Bildrahmen
mit ausradierter Wellenranke.
Technik: Rückseitenlasuren mit Eisenrot und Schwarzlot zur
Abdeckung in Schild, Decken und Helmzier. Im unteren Rah-
menstück eingeritzte Versatzmarke: S.
CVMA J 12890, Großdia 01/248 J
2b ENGEL MIT WAPPENALLIANZ HALLER/NÜTZEL
Fig. 215, Abb. 233
H. 38 cm, B. 26,5 cm.
Erhaltung: Kopf und Oberkörper des Wappenengels sind durch
falschverstandene Reparaturen ersetzt; im Wappenschild neben
einigen Sprungbleien nur ein unzugehöriges Flickstück. Bild-
raum und -rahmen in Glassubstanz und Bemalung weitestge-
hend intakt. Die ausgeschliffenen roten Überfanggläser des Wap-
pens zeigen außenseitige Flächenkorrosion. Bleinetz erneuert.

Ikonographie: Der quadrierte Schild zeigt in 1 und 4 das Stamm-
wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Haller (schwarz gefüll-
ter silberner Schrägsparren in Rot), in 2 und 3 das der Patrizier-
familie Nützel (silbernes Liliendreieck in Rot). Da das Wappen,
wie die Neigung beweist, ehemals den niederrangigen linken
Platz im Fenster eingenommen haben muß, kann es sich nur um
das Frauenwappen, genauer die Wappenverbindung zweier Ehe-
frauen eines unbekannten Stifters handeln. Unter den erhaltenen
Wappen kommt dafür nur Konrad Imhoff (1463-1519) in

Fig. 215. ES Chor n II, 2a, b.



10 Vgl. Scholz, Werkstattpraxis, 1991, S. 233E, Abb. 337-339, dort auch
die ältere Literatur. - Zum Blatt in der Staatl. Graph. Sammlung Mün-
chen (Inv. Nr. 39 719) vgl. Winkler, 1942, Nr. 67, und Butts, 1985,
S. 313, Nr. 30; zur Zeichnung im Dresdner Kupferstichkabinett (Inv. C
1937-187, Vermächtnis Lahmann) Schilling, 1925, Nr. 8. Zu den bei-
den im Maß identischen Berliner Scheiben Schmitz, 1913, II, Nr. 260t.
11 Vgl. Ekkart Sauser, in: LCI, V, 1973, Sp. 205-217.
 
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