PUSCHENDORF • PFARRKIRCHE
413
Fig. 298. Ausgeschiedene originale Bestandteile
des Pirckheimerwappens. Puschendorf, Sakristei.
gold-silbern geflochtenem Stirnband drei aufstehende Herzblät-
ter. Das kleine goldene Beischild (1916 erneuert) trägt mittig die
schwarze Hausmarke h, umgeben von drei schwarzen Sternen.
Inwieweit die Ergänzung auf einem Befund beruht, ist nicht
bekannt, ebensowenig eine historische Verbindung, die der Wap-
penallianz entspricht15.
Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie. Weiße Bogen-
rahmung und graublauer Fliesenboden vor blauem Damast-
grund (Muster X, 30).
Technik, Stil, Datierung: In der ausgeprägten Stupf- und Radier-
technik ebenso wie im Typenschatz ist der männliche Rumpf der
Helmzier unmittelbar der kleinen Sebaldusscheibe im Sebalder
Pfarrhofchörlein an die Seite zu stellen - gleichfalls eine Stiftung
aus dem Kreise der Pirckheimer: dem 1501 ins Nürnberger Bar-
füßerkloster eingetretenen Dr. Johannes Pirckheimer und seiner
Frau Barbara Löffelholz16.
CVMA A 12099, DA A 12105, Großdia 98/105 A
ib BUTZENFELD MIT EINGESTREUTEN
FARBSCHEIBEN Abb. 319 f.
Gesamtmaße: H. ca. 77 cm, B. ca. 42 cm.
Ikonographie, Farbigkeit, Erhaltung:
1. Wappen Harsdörfer: in Rot silberner Turm auf goldenem
Dreiberg. H. 11 cm. Intakt erhalten; möglicherweise als ehemali-
ges Beischild aus einem verlorenen Rechteckwappen ausgelöst
und hier eingesetzt.
2. Wappen Ebner: gezackt gespaltener Schild in Blau und Gold.
H. 10,5 cm. Intakt erhalten; wie Nr. 1 möglicherweise als ehema-
liges Beischild aus einem verlorenen Rechteckwappen ausgelöst.
3. Wappengeviert Haller/Stromer: in 1 und 4 der schwarz/sil-
berne Schrägsparren in Rot der Haller; in 2 und 3 die silberne
Dreierlilie in Rot der Stromer; gelber Fond der Rundscheibe.
Durchmesser 11,5 cm. Bis auf wenige kleine Sprünge und eine
neutrale Ergänzung am unteren Rand intakt.
4. Wappen Imhoff: fischgeschwänzter goldener Löwe in Rot;
blauer Fond der Rundscheibe. Durchmesser 11,5 cm. Im Rand
kleinere Sprünge und eine Flinse im roten Schild.
5. Himmelfahrt Christi. Grisaillemalerei mit Silbergelb in einzel-
nen Gewandteilen und in der Mandorla. Durchmesser 11,2 cm.
Am rechten Rand ein kleineres Segment neutral ergänzt;
Schwarzlotabrieb.
6. Wappen Tücher: geteilter Schild; über schwarzem Mohren-
kopf in Gold schräglinks schwarz-silbern geteilt. Durchmesser
11,3 cm. Deckende Bemalung stellenweise abgewittert.
Technik: In den beiden Rundwappen Haller/Stromer (3) und
Imhoff (4) wurden jeweils die weißen bzw. silbergelben Wap-
penbilder aus dem roten Überfangglas rückseitig ausgeschliffen.
Stil, Datierung: Nürnberg, Wappen zumeist um 1500; die Gri-
saillescheibe mit der Himmelfahrt 2. Viertel 16. Jh. (technisch
ähnlich den Oberbildern der beiden Ebnerwappen in Eschen-
bach von 1548 (Abb. 75 f.).
CVMA A 12100, Großdia 98/106 A
ic WAPPEN LOCHNER MIT BEISCHILD PLOBEN
Fig. 299, Abb. 322
H. 78,5 cm, B. 41,5 cm.
Erhaltung: Trotz des substanziell stark ruinierten Zustands der
Scheibe mit zahlreichen geklebten Sprüngen, rückseitigen Dou-
blierungen und großflächig überglasten Partien der Vorderseite
können Leuchtkraft und Gesamtwirkung der Malerei noch als
zufriedenstellend bezeichnet werden. Korrosionsbedingte Ver-
Fig. 299. ES Chor s III, ic.
Lochner, Die Wolfen in Nürnberg und der Kleeweinshof daselbst. Ein
Beitrag zur Geschlechts- und Ortskunde, Nürnberg 1875, und Georg
Malter, Das Geschlecht der Wolff von Wolffsthal in Burgfarrnbach
1493-1606 (Zulassungsarbeit), Fürth 1958.
15 Biedermann, 1748, Tab. CXI; vgl. die Mendel-Genealogie im Haller-
buch (StAN, Rep. 52% Nr. 211, fol. 294v).
14 Biedermann, 1748, Tab. CXXV.
15 Nach einer undatierten Notiz von Friedrich Frhr. von Haller (um
1920/25) über die Puschendorfer Fenster könnte es sich um die Verbin-
dung von Sebald Pirckheimer, einem Bruder des Priors Georg Pirckhei-
mer, mit Katharina Braun (41477), der Tochter des Bierbrauers Hans
Braun, handeln, wobei dann der Buchstabe ursprünglich ein b gewesen
sein müßte (freundl. Hinweis von Bertold Frhr. von Haller, Großgründ-
lach); vgl. Arnold Reimann, Die älteren Pirckheimer. Geschichte eines
Nürnberger Patriziergeschlechts im Zeitalter des Frühhumanismus (bis
1501), Leipzig 1944, S. 43.
16 Vgl. Scholz, Werkstattpraxis, 1991, S. 30-32, Abb. 32L, wo der
Scheibe im Pfarrhofchörlein ein erhaltener Entwurf aus dem Werkstatt-
kreis Michel Wolgemuts in der Erlanger Universitätsbibliothek gegen-
übergestellt wird.
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Fig. 298. Ausgeschiedene originale Bestandteile
des Pirckheimerwappens. Puschendorf, Sakristei.
gold-silbern geflochtenem Stirnband drei aufstehende Herzblät-
ter. Das kleine goldene Beischild (1916 erneuert) trägt mittig die
schwarze Hausmarke h, umgeben von drei schwarzen Sternen.
Inwieweit die Ergänzung auf einem Befund beruht, ist nicht
bekannt, ebensowenig eine historische Verbindung, die der Wap-
penallianz entspricht15.
Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie. Weiße Bogen-
rahmung und graublauer Fliesenboden vor blauem Damast-
grund (Muster X, 30).
Technik, Stil, Datierung: In der ausgeprägten Stupf- und Radier-
technik ebenso wie im Typenschatz ist der männliche Rumpf der
Helmzier unmittelbar der kleinen Sebaldusscheibe im Sebalder
Pfarrhofchörlein an die Seite zu stellen - gleichfalls eine Stiftung
aus dem Kreise der Pirckheimer: dem 1501 ins Nürnberger Bar-
füßerkloster eingetretenen Dr. Johannes Pirckheimer und seiner
Frau Barbara Löffelholz16.
CVMA A 12099, DA A 12105, Großdia 98/105 A
ib BUTZENFELD MIT EINGESTREUTEN
FARBSCHEIBEN Abb. 319 f.
Gesamtmaße: H. ca. 77 cm, B. ca. 42 cm.
Ikonographie, Farbigkeit, Erhaltung:
1. Wappen Harsdörfer: in Rot silberner Turm auf goldenem
Dreiberg. H. 11 cm. Intakt erhalten; möglicherweise als ehemali-
ges Beischild aus einem verlorenen Rechteckwappen ausgelöst
und hier eingesetzt.
2. Wappen Ebner: gezackt gespaltener Schild in Blau und Gold.
H. 10,5 cm. Intakt erhalten; wie Nr. 1 möglicherweise als ehema-
liges Beischild aus einem verlorenen Rechteckwappen ausgelöst.
3. Wappengeviert Haller/Stromer: in 1 und 4 der schwarz/sil-
berne Schrägsparren in Rot der Haller; in 2 und 3 die silberne
Dreierlilie in Rot der Stromer; gelber Fond der Rundscheibe.
Durchmesser 11,5 cm. Bis auf wenige kleine Sprünge und eine
neutrale Ergänzung am unteren Rand intakt.
4. Wappen Imhoff: fischgeschwänzter goldener Löwe in Rot;
blauer Fond der Rundscheibe. Durchmesser 11,5 cm. Im Rand
kleinere Sprünge und eine Flinse im roten Schild.
5. Himmelfahrt Christi. Grisaillemalerei mit Silbergelb in einzel-
nen Gewandteilen und in der Mandorla. Durchmesser 11,2 cm.
Am rechten Rand ein kleineres Segment neutral ergänzt;
Schwarzlotabrieb.
6. Wappen Tücher: geteilter Schild; über schwarzem Mohren-
kopf in Gold schräglinks schwarz-silbern geteilt. Durchmesser
11,3 cm. Deckende Bemalung stellenweise abgewittert.
Technik: In den beiden Rundwappen Haller/Stromer (3) und
Imhoff (4) wurden jeweils die weißen bzw. silbergelben Wap-
penbilder aus dem roten Überfangglas rückseitig ausgeschliffen.
Stil, Datierung: Nürnberg, Wappen zumeist um 1500; die Gri-
saillescheibe mit der Himmelfahrt 2. Viertel 16. Jh. (technisch
ähnlich den Oberbildern der beiden Ebnerwappen in Eschen-
bach von 1548 (Abb. 75 f.).
CVMA A 12100, Großdia 98/106 A
ic WAPPEN LOCHNER MIT BEISCHILD PLOBEN
Fig. 299, Abb. 322
H. 78,5 cm, B. 41,5 cm.
Erhaltung: Trotz des substanziell stark ruinierten Zustands der
Scheibe mit zahlreichen geklebten Sprüngen, rückseitigen Dou-
blierungen und großflächig überglasten Partien der Vorderseite
können Leuchtkraft und Gesamtwirkung der Malerei noch als
zufriedenstellend bezeichnet werden. Korrosionsbedingte Ver-
Fig. 299. ES Chor s III, ic.
Lochner, Die Wolfen in Nürnberg und der Kleeweinshof daselbst. Ein
Beitrag zur Geschlechts- und Ortskunde, Nürnberg 1875, und Georg
Malter, Das Geschlecht der Wolff von Wolffsthal in Burgfarrnbach
1493-1606 (Zulassungsarbeit), Fürth 1958.
15 Biedermann, 1748, Tab. CXI; vgl. die Mendel-Genealogie im Haller-
buch (StAN, Rep. 52% Nr. 211, fol. 294v).
14 Biedermann, 1748, Tab. CXXV.
15 Nach einer undatierten Notiz von Friedrich Frhr. von Haller (um
1920/25) über die Puschendorfer Fenster könnte es sich um die Verbin-
dung von Sebald Pirckheimer, einem Bruder des Priors Georg Pirckhei-
mer, mit Katharina Braun (41477), der Tochter des Bierbrauers Hans
Braun, handeln, wobei dann der Buchstabe ursprünglich ein b gewesen
sein müßte (freundl. Hinweis von Bertold Frhr. von Haller, Großgründ-
lach); vgl. Arnold Reimann, Die älteren Pirckheimer. Geschichte eines
Nürnberger Patriziergeschlechts im Zeitalter des Frühhumanismus (bis
1501), Leipzig 1944, S. 43.
16 Vgl. Scholz, Werkstattpraxis, 1991, S. 30-32, Abb. 32L, wo der
Scheibe im Pfarrhofchörlein ein erhaltener Entwurf aus dem Werkstatt-
kreis Michel Wolgemuts in der Erlanger Universitätsbibliothek gegen-
übergestellt wird.