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Parello, Daniel; Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,3: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2008

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52865#0246

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HERSFELD • STADTKIRCHE

245

Lhs. süd VI eingeflickt. Die Aufnahme zeigt das Fragment von
der Außenseite. Der Bogenansatz unterhalb der Fußlinie deu-
tet auf die bahnübergreifend angelegte Architekturanlage des
Fensters hin. Foto Marburg 1522695
20. FRAGMENT EINER HEILIGEN MIT KREUZ
(HL. HELENA?) Fig. 271
Das Rechteckfeld war zu einem späteren Zeitpunkt im gleichen
Fenster als Kopfscheibe wiederverwendet worden. Erkennbar
ist der lange, mit Hermelin gefütterte Mantel und ein schwe-
bender Balken, der von einer linken Hand gehalten wird. Der
schwarze Punkt auf Höhe des Suppedaneums deutet ebenso
wie der Hermelinbesatz auf die Identifikation der Figur mit
Helena hin, die das Hl. Kreuz aufgefunden haben soll.
Foto Marburg 1522728
21. DREIPASS MIT EICH- UND BÄRENKLAU-
BLÄTTERN Fig. 272
Von Matheis unter Wiederverwendung der mittigen Blüte
überwiegend erneuert und in den Vierpass von Chor süd IV
eingeflickt. Vgl. Fig. 192, Abb. 119. Foto Marburg 1522726
22. VIERPASS MIT EICH- UND BÄRENKLAU-
BLÄTTERN Fig. 273
Die vierpassförmige Blüte mit doppeltem Blattkranz war um-
fassend geflickt. Foto Marburg 1522725
Katharinenfenster
23. HL. KATHARINA AM FOLTERRAD Fig. 274
Ehemaliges Rechteckfeld im Lhs. nord V, später als Dreipass-
füllung eingeflickt in Lhs. süd VI, seitlich angestückt mit wei-
teren, heute fehlenden Resten von Figurenfeldern (vgl. Sakris-
teifenster nord III, 3). Die angeschnittene Darstellung eines
Reiters zu Pferd deutet vielleicht auf die Szene mit der Abreise
des Kaisers Maxentius hin (vgl. Benz 9i979, S. 921).
Foto Marburg 1522692
24. MAXENTIUS UND FAUSTINA OPFERN DEM
GÖTZENBILD Fig. 275
Ehemaliges Rechteckfeld im Lhs. nord V, später als Dreipass-
füllung eingeflickt in Lhs. süd VI, seitlich angestückt mit wei-
teren Resten von Figurenfeldern. Das mit Ölfarbe ausgebesserte
Figurenmedaillon wurde herausgeschält, von Matheis mit zahl-
losen Bruchstücken geflickt und dem Hersfelder Stadtmuseum
überwiesen (vgl. Hersfeld, Städtisches Museum, Nr. 4).
Die Scheibe stellt wohl den Götzendienst des Kaiserpaars dar,
mit welchem die Erzählung des Jacobus de Voragine zur Hl.
Katharina anhebt (vgl. Benz 91979, S. 919).
Foto Marburg 1522693
25. GEFANGENNAHME DER HL. KATHARINA(?)
Fig- 27°
Das Figurenfeld aus dem Katharinenzyklus wurde später als
Kopfscheibe in Lhs. süd VI wiederverwendet. Der verbliebene
Rest des Figurenmedaillons war bereits durch mehrere Flick-
stücke verunklärt. Rechts erkennt man Katharina mit schreck-
haft erhobenen Händen, die ihr Haupt gegen die aufgebrachte,
von links auf sie einstürmende Gruppe wendet.
Foto Marburg 1522695

26. DREI KOPFSCHEIBEN MIT WEINSTÖCKEN
Fig- 276
Nach dem Brand hat Matheis Teile hiervon im Fenster nord III
der Vitaliskapelle wiederverwendet. Die Aufnahme dokumen-
tiert den bereits eingetretenen, nahezu flächigen Verlust der
Schwarzlotzeichnung. Von anderer Hand stammt die Kopf-
scheibe der Mittelbahn, die möglicherweise eine spätere, aber
noch mittelalterliche Ergänzung darstellt.
Foto Marburg 1522732
Kreuzlegendenfenster
27. DREI REITER MIT LANZEN Fig. 277
Das einstige Rechteckfeld des Kreuzlegendenfensters wurde
später als Kopfscheibe in dasselbe Fenster eingeflickt. Nach
Kriegsende offenbar in der Sakristei aufbewahrt, hat Matheis
das Figurenfeld ausgeschält und dort eingesetzt. Die Aufnahme
zeigt das nur in diesem Fragment dokumentierte, ursprünglich
halbkreisförmige Gelenkstück, wodurch die einzelnen Figu-
renfelder wie eine Kette zusammengeschlossen wurden.
Foto Marburg 1522723
28. KOPFSCHEIBE MIT TURMSPITZE
UND ROSENBLÜTEN Fig. 277
Das Feld bildete den oberen Abschluss der etwas erhöhten Mit-
telbahn des Kreuzlegendenfensters. Nach unten fand die Schei-
be unmittelbar Anschluss an die Turmarchitektur mit fiedeln-
dem Engel in der Löwenburgkapelle in Kassel-Wilhelmshöhe;
vgl. Fig. 238. Foto Marburg 1522723
29. KOPFSCHEIBE MIT TURMSPITZE Fig. 286
Ehemalige Kopfscheibe in einer Seitenbahn von Lhs. nord VII.
Im Gegensatz zur reicher ausgestatteten Mittelbahn waren die
Türme der Seitenbahnen lediglich von zwei Fialen flankiert.
Foto Marburg 1522714
30. DREIPASS MIT TRAUERNDER MARIA Fig. 278, 281
Ehemaliger linker Dreipass des Kreuzlegendenfensters. Maria
kniet in einem von Rosen umschlossenen Medaillon mit fle-
hend erhobenen Armen am Boden, ihr Blick ist auf Christus am
Kreuz gerichtet, der im oberen Dreipassfeld dargestellt war.
Foto Marburg 1522718, 1522720 (DA)
31. DREIPASS MIT TRAUERNDEM JOHANNES Fig. 283
Pendant zur trauernden Maria im Maßwerk des Kreuzlegen-
denfensters. Johannes kniet in einem von Rosen umschlossenen
Medaillon mit dem Buch in der einen Hand und stützt sich mit
der anderen den Kopf. Sein Blick richtet sich zu Christus am
Kreuz, der im oberen Dreipassfeld dargestellt war.
Foto Marburg 1522721, 1522722 (DA)
32. DREIPASS MIT CHRISTUS ALS BAUM
DES LEBENS Fig. 279, 282
Zentraler Dreipass des Kreuzlegendenfensters. Unter dem
Nachlass Bickell verwahrt das Staatsarchiv Marburg ein ori-
ginalgroßes Aquarell dieses Stückes von Carl Schäfer (bez.
Marburg, November 1873), jedoch etwas schematisiert und
mit unrichtig wiedergegebenen Rosenblättern. Christus ist
an das lebende Kreuz genagelt. Es bildet das obere Ende des
Rosenstocks, der in den Lanzetten sinnbildlich die Szenen der
Kreuzlegende umrankt. Der Gekreuzigte vor blauem Grund
 
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