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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 20.1902

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Schwäbische Biographien
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https://doi.org/10.11588/diglit.18298#0074

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66

Diessenhofen über, wo sich seine Mutter
mit Ulrich Büller wiederum verheiratete?)
Felix scheint das einzige Kind aus ihrer
ersten Ehe gewesen zu sein, wenigstens er-
fahren wir nichts von etwaigen Geschwistern.
Am 23. November 1452 trat Fabri in
das Predigerkloster zu Bas? ein?) Der
ebenfalls aus Zürich gebürtige, reform-
eifrige und als Chronist bekannte Bruder
Joh. Meyer von Basel scheint bestimmend
ans seine Berufswahl eingewirktzu haben?)
Nach einjährigem Noviziat legte er die
feierlichen Gelübde ab?) Daran schloß
sich das Studium der Philosophie und
Theologie, das mit seiner Bestellung zum
Kursor oder Lektor der heiligen Schrift
endete. Die ganze Zeit brachte er zu
Basel zu. Nur 1457 finden wir ihn
vorübergehend in Pforzheim?) Wann er
zum Priester geweiht wurde, ist nicht
überliefert. 1467 bezw. 1468 führte
Fabri eine Reise nach Aachen?) Gleich-
zeitig mit Fabri trat auch Jakob Sprenger,
der Verfasser des berüchtigten malleus
mulektcurum, zu Basel in den Domini-
kanerorden ein. Die beiden Novizen
schlossen bald den Freundschaftsbund fürs
Leben. Nach Fab? gebührt Sprenger
das Verdienst, die Rosenkranzandacht in
Deutschland wieder zur Blüte gebracht zu
haben; ans sein Verwenden hin stattete
sie Sixtus IV. reichlich mit Ablässen aus?)
Außer dem Konvent in Basel gehörte
Fabri eine beträchtliche Zeit seines Lebens
dem Ulmer Predigerkloster an. Nach der
gewöhnlichen Annahme ^) kam er 1477
oder 1478 nach Ulm, was indes wohl
kaum stimmen dürfte. Seine Sendung nach
Rom durch die Aebtissin v. Heggbach im

H Oescr. 175, 20—23.
2) Dva§. II, 462.
b) Ou8ius I. c.
4) II, 462.
Häberlin 5.
Dva§. I, 470 u. II, 245.
F Dva§. II, 22 f.
2) So nach Häberlin 5 f. im Kirchenlexikon
s. v. Faber, D?8er. Nachwort 206, Realency-
klopädie für Protest. Theologie und Kirche 8. v.
Fabri, während <Juetit et Dcvard, scriptors8
c>rdini8 praedicatorum. 1719. I, 871 Fabri schon
in Ulm in den Orden eintreten lassen, die Allg.
Deutsche Biographie 8. v. Faber seine Ueber-
siedlung nach Ulm auf 1473 sestsetzt. Diese
Artikel über Fabri sind alle mehr oder weniger
reformbedürftig.

Mai 1476 setzt doch wohl schon einen
längeren Aufenthalt in Ulm voraus?)
Am 15. Juli desselben Jahres mußte er
mit seinen Ordensbrüdern Ulm ans drei
Monate verlassen, weil sie im Konstanzer
Bischofsstreite das Interdikt streng be-
obachteten?) Fabri kann daher nicht bloß
24 Jahre als Prediger in Ulm gewirkt
haben, sondern, da er 1502 starb und die
Einerziffer seiner starkbeschädigten Grab-
schrift 4 ist?) 34 Jahre. Sonach fällt
seine Versetzung nach Ulm behufs Aus-
übung des Predigtamtes ans 1468. Gründe
dafür waren genügend vorhanden. 1465
waren von Basel mehrere Dominikaner
zur Einführung der Reform nach Ulm ge-
sandt worden, und zwar als Prior Heinr.
Schretz, als Subprior der Lektor Heiur.
Ries?) Die Berufung des letzteren als
des ersten reformierten Priors nach Mainz
machte 1468 ^) die Stelle eines Predigers
im Ulmer Dominikanerkloster vakant, die
dann offenbar unserm Felix Fabri über-
tragen wurde. Die leider bislang nicht
aufgefnndenen Akten der Provinzialkapitel
der oberdeutschen Dominikanerprovinz
könnten hierüber, wie über manches andere,
den genügenden Aufschluß bringen.
Daß Fabri im Orden bedeutendes An-
sehen genoß, beweisen die verschiedenen
Auszeichnungen, die ihm zu teil wurden.
So erhielt er den Titel eines prAeäicutor
Zenerulm?) den nur der Generalmagister
oder das Generalkapitel ans Grund aus-
gezeichneter, längerer Predigtthäligkeit ver-
leihen konnte. 1482 berief ihn der Ge-
neralmagister zu einer Beratung nach
Colmar, wo gegen den kirchlichen Revolu-
! tionär Andrea v. Kraina vorgegangen
, werden sollte?) 1485 oder 1486 be-
gegnen wir ihm auf dem Provinzialkapitel
zu Nürnberg?) 1486 begleitete er den
0 Or. Perg. Staatsarchiv: Kloster Heggbach.
2) I, 270.
Nach Veesenmeyer, Miscettaneen. 1812
S. 194 s. lautet: anno Domini 1502 die 14
Ivlarcii ovüt in Dirn veneravilw krater Dslix
David Hisolo§iae leclor, <^ui ... 4 anni3
sruc1uo8S predicavit in üoc conveiUn. H. i. p.
H Joh. v. Schlumberger, Seraphin Dietlers
Chronik des Klosters Schönensteinbach. 468.
5) Friedr. Steill, Dpüemerideg Dominicano-
8acrae II, 491.
6) Dva§. I, 25.
0 Dva§. I, 62.
«) Lva§. I, 426 u. II, 245.
 
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