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stophorns Katzenstein, Lorenz Hertzer, An-
dreas Bener, Johann Stahl, Johann John,
Kaspar Storr, Johannes Bentzel, Jakob
König, Johann Eisele — alle Kapläne in
Gmünd — am 14. Jannar 1632 den
Beschluß, es dürfe keiner in kommenden
Bedrängnissen seine Stelle verlassen, wenn
ihn auch das Ansharren im Amte bei der
Gemeinde den Tod koste. Sollte einer
oder mehrere den Martertod sterben, so
wird bestimmt, es solle jedes Jahr ein
feierlicher Jahrtag gehalten werden. (?ro-
tocollum der Priesterfraternität S. 52.)
In seinem Testamente machte Schleicher
mehrere fromme Stiftungen; z. B. 200 fl.,
deren Zins an hundert Arme verteilt wer-
den sollte; 600 fl., deren Jahreszins einem
Studierenden des Schleicherschen Ge-
schlechtes znfallen solle, und eine weitere
Stiftung, wonach alle Quatember 2 fl.
57 kr. an die Hospitanten verteilt werden
sollten — Stiftungen, deren Wohlthaten
heutzutage noch den Armen zufließen.
35. Auf Schleicher folgte Johann
Jakob Debler, Stadlpfarrer und De-
kan, ch 22. Mai 1679. Er ist der Stifter
des Altares Oormilioms 13. N. V., wel-
cher später Altar des hl. Johann von
Nepomuk genannt wurde. Auch stiftete er
zwei silberne Statuen et Diarium
nmLdiles reprLe3ent3lates. In den letzten
Jahren seines Lebens predigte er sitzend
von der Kanzel ans. Die Sitzvorrich-
tnng ist heute noch an der Gmünder
Kanzel zu sehen.
36. Nach ihm wurde Wolfgang
Sebastian Jäger von Jägersberg
P 01. L. Dekan und Stadtpfarrer, der
am 3. Febr. 1693 starb. Er stritt sich
lange mit dem Magistrat über die Ein-
schränkung der Zahl der Personen, die sich
am Hochzeitszug beteiligten.
37. Sein Nachfolger Johann Mi-
chael Schleicher 5. Ttaeol. Die. Sladt-
pfarrer und Dekan, resignierte auf beide
Stellen im Jahr 1717. Er wird vir
meritis irwi^ons genannt. Beim sogen.
Siebenschmerzenaltar, den er neu errichten
ließ, wurde er nach seinem Tode (ch 5. Febr.
1725) begraben. Er hat mehrere Stif-
tungen gemacht und war ein großer Wohl-
thäter der Armen.
38. Iohan n A dam SeiboldPO. E.
wurde 1718 Dekan und Stadtpfarrer.
Er war ein ausgezeichneter Prediger und
eifriger Seelenhirte und starb?e1o ckomu8
Oei con8umtu3 1723.
39. Franz Joseph Molitor, vor-
mals Kamerer und Pfarrer zu Iggingen,
wurde 1723 Dekan und Stadtpfarrer,
berühmter Prediger, starb am 22. April
1727. Unter ihm wurde das Pfarrhaus
neu gebaut und vollendet. Ein Stein am
äußeren Kellereingang des Stadtpfarr-
hauses zeigt die Jahrzahl 1727 lind über
dem Portaleingang znm Vorhof des Hauses
steht die gleiche Zahl, ans der Rückseite
des steinernen Doppelkreuzes über dem
Portal liest man: Anton Killinger,
Spitalmeister 1727. Ein Kelch in der
Stadtpfarrkirche ist mit seinem Namen
bezeichnet, und wohl von ihm gestiftet.
Vom 22. Juli 1724 an ließ er durch den
Bnßprediger Michael Schorer von Ell-
wangen fünf Tage lang Mission halten.
In demselben Jihre wurde das von Papst
Benedikt XIV. ansgeschriebme Jubiläum,
das vom 22. Oktober an 14 Tage lang
dauerte, gehalten. Im Jahre 1725 wurde
eine achttägige Mission gehalten durch die
Jesniienpatres Graf Maliardo, Flotto und
Deibert. Am 24. März 1726 wurde ein
zweites Jubiläum auf zwei Monate ver-
kündet und das Missionskreu-z bei S. Jo-
seph errichtet. Am 1. August 1725 nahm
die ewige Anbetung des Altarsakraments
ihren Anfang. (Pfarrchronik vom Jahr
1827 S. 104 und 109.)
40. Benedikt Theodor Storr,
Or. Ureol. Uomnnu3, hatte studiert im
Kollegium Apollinaris in Rom und war
noch nicht 30 Jahre alt, als er am
8. Mai 1727 Stadtpfarrer und Dekan
^ wurde. Er siegte bei seiner Ernennung
über sieben Bewerber: Pfarrer Kncher zu
Lautern, Pfarrer Bommas zu Mögglingen,
Benesiziat Kncher in Gmünd, Dekan
Heinzmann unweit Rottenbnrg a. N.,
Benesiziat Joseph Stahl hier, Benesiziat
Brenner und Eustach Seybold.
(Fortsetzung folgt.)
,,/Hdiim Mbtiii§6ii86".
Von 1'. Pirmin Lindner, O. 8. L.
(Schluß.)
Vergleiche die vorhergehende Nummer
Seite 90.
stophorns Katzenstein, Lorenz Hertzer, An-
dreas Bener, Johann Stahl, Johann John,
Kaspar Storr, Johannes Bentzel, Jakob
König, Johann Eisele — alle Kapläne in
Gmünd — am 14. Jannar 1632 den
Beschluß, es dürfe keiner in kommenden
Bedrängnissen seine Stelle verlassen, wenn
ihn auch das Ansharren im Amte bei der
Gemeinde den Tod koste. Sollte einer
oder mehrere den Martertod sterben, so
wird bestimmt, es solle jedes Jahr ein
feierlicher Jahrtag gehalten werden. (?ro-
tocollum der Priesterfraternität S. 52.)
In seinem Testamente machte Schleicher
mehrere fromme Stiftungen; z. B. 200 fl.,
deren Zins an hundert Arme verteilt wer-
den sollte; 600 fl., deren Jahreszins einem
Studierenden des Schleicherschen Ge-
schlechtes znfallen solle, und eine weitere
Stiftung, wonach alle Quatember 2 fl.
57 kr. an die Hospitanten verteilt werden
sollten — Stiftungen, deren Wohlthaten
heutzutage noch den Armen zufließen.
35. Auf Schleicher folgte Johann
Jakob Debler, Stadlpfarrer und De-
kan, ch 22. Mai 1679. Er ist der Stifter
des Altares Oormilioms 13. N. V., wel-
cher später Altar des hl. Johann von
Nepomuk genannt wurde. Auch stiftete er
zwei silberne Statuen et Diarium
nmLdiles reprLe3ent3lates. In den letzten
Jahren seines Lebens predigte er sitzend
von der Kanzel ans. Die Sitzvorrich-
tnng ist heute noch an der Gmünder
Kanzel zu sehen.
36. Nach ihm wurde Wolfgang
Sebastian Jäger von Jägersberg
P 01. L. Dekan und Stadtpfarrer, der
am 3. Febr. 1693 starb. Er stritt sich
lange mit dem Magistrat über die Ein-
schränkung der Zahl der Personen, die sich
am Hochzeitszug beteiligten.
37. Sein Nachfolger Johann Mi-
chael Schleicher 5. Ttaeol. Die. Sladt-
pfarrer und Dekan, resignierte auf beide
Stellen im Jahr 1717. Er wird vir
meritis irwi^ons genannt. Beim sogen.
Siebenschmerzenaltar, den er neu errichten
ließ, wurde er nach seinem Tode (ch 5. Febr.
1725) begraben. Er hat mehrere Stif-
tungen gemacht und war ein großer Wohl-
thäter der Armen.
38. Iohan n A dam SeiboldPO. E.
wurde 1718 Dekan und Stadtpfarrer.
Er war ein ausgezeichneter Prediger und
eifriger Seelenhirte und starb?e1o ckomu8
Oei con8umtu3 1723.
39. Franz Joseph Molitor, vor-
mals Kamerer und Pfarrer zu Iggingen,
wurde 1723 Dekan und Stadtpfarrer,
berühmter Prediger, starb am 22. April
1727. Unter ihm wurde das Pfarrhaus
neu gebaut und vollendet. Ein Stein am
äußeren Kellereingang des Stadtpfarr-
hauses zeigt die Jahrzahl 1727 lind über
dem Portaleingang znm Vorhof des Hauses
steht die gleiche Zahl, ans der Rückseite
des steinernen Doppelkreuzes über dem
Portal liest man: Anton Killinger,
Spitalmeister 1727. Ein Kelch in der
Stadtpfarrkirche ist mit seinem Namen
bezeichnet, und wohl von ihm gestiftet.
Vom 22. Juli 1724 an ließ er durch den
Bnßprediger Michael Schorer von Ell-
wangen fünf Tage lang Mission halten.
In demselben Jihre wurde das von Papst
Benedikt XIV. ansgeschriebme Jubiläum,
das vom 22. Oktober an 14 Tage lang
dauerte, gehalten. Im Jahre 1725 wurde
eine achttägige Mission gehalten durch die
Jesniienpatres Graf Maliardo, Flotto und
Deibert. Am 24. März 1726 wurde ein
zweites Jubiläum auf zwei Monate ver-
kündet und das Missionskreu-z bei S. Jo-
seph errichtet. Am 1. August 1725 nahm
die ewige Anbetung des Altarsakraments
ihren Anfang. (Pfarrchronik vom Jahr
1827 S. 104 und 109.)
40. Benedikt Theodor Storr,
Or. Ureol. Uomnnu3, hatte studiert im
Kollegium Apollinaris in Rom und war
noch nicht 30 Jahre alt, als er am
8. Mai 1727 Stadtpfarrer und Dekan
^ wurde. Er siegte bei seiner Ernennung
über sieben Bewerber: Pfarrer Kncher zu
Lautern, Pfarrer Bommas zu Mögglingen,
Benesiziat Kncher in Gmünd, Dekan
Heinzmann unweit Rottenbnrg a. N.,
Benesiziat Joseph Stahl hier, Benesiziat
Brenner und Eustach Seybold.
(Fortsetzung folgt.)
,,/Hdiim Mbtiii§6ii86".
Von 1'. Pirmin Lindner, O. 8. L.
(Schluß.)
Vergleiche die vorhergehende Nummer
Seite 90.