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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 5.1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.12973#0245

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Deutsche Kunst-Zeitung.

1

Rerausgegebeil und redigirt

vr. Max Schasler,

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.

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„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—2 Bogen 4to
zum Abonnementspreise von Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-

lungen nehmen an: für Berlin die „Expedition der Divskuren", für auswärts

bedingungen.

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frankirte Kreuzbandsendungen die Expedition in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nunimer 4 Sgr. ohne Knnstbeilage.

Das Redaktionsbureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.

Inh

Abhandclnde Artikel: Studien zur Geschichte der bildenden
Künste im neunzehnten Jahrhundert. Von Dr. W. Wein-
gärtner. Abth. III. (Fortsetzung.)

Korrespondenzen: t Düsseldorf, den 18. Juni. (Die Aus-
stellung des „Malkasten" A. d. Ess. Z. Schluß.) — O Leip-
zig, den 4. Juli. (Städtisches Museum.) — ^ München,

alt:

am 21. Juni. (Kunstverein.)

Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Breslau,
Düsseldorf, Stuttgart, München, Leipzig, Wien, Rotter-
dam.

Kunstinstitnte u. Vereine: Königliche Akademie der Künste in
Berlin.

Studien )ur Geschichte der bitdenden

Von Dr. W. Weingärtner.

Die Formschneidekunst stand am Ende des vorigen und
am Anfang unseres Jahrhunderts bekanntlich bedeutend
tiefer, als die Kupserstecherei. Friedrich Ung er (ch 1804)
in Berlin leistete noch wenig Vollkommenes, und sein talent-
voller Nachfolger Wilhelm Gnbitz (geb. 1786) verschwen-
dete viel von seiner Kraft an Probleme, denen das Ma-
terial und die Werkzeuge nicht gewachsen waren. In
München warKasper Braun (geb. 1807) der Erste, welcher,
nachdem er die Malerei an den Nagel gehängt hatte,
sich dieser Kunst mit allem Eifer und zugleich mit gutem
Erfolg zuwendete. Seine Studien machte er in München
und Paris mit Johann Rehle gemeinsam. Erst gegen
das Jahr 1840 kehrten sie nach Bayerns Hauptstadt zurück
und gründeten daselbst eine jetzt überaus blühende Anstalt.
Wie Hugo Bürkner (geb. in Dessau 1818), der in Berlin,
Düsseldorf und Dresden thätig war und recht eigentlich
als der künstlerische Reformator der deutschen Holzschneide-
kunst angesehen wird, begnügen sie sich, dieselbe innerhalb

Künste im neunzehnten Jahrhundert.

Abtheil. III. (Fortsetzung.)

der Grenzen eines Albrecht Dürer und Hans Holbein
auszuüben. Freiwillig verzichten sie deshalb im Gegensatz
zu der französisch-englischen Manier aus jede Rivalität mit
den Eigenheiten des Kupferstiches in Feinheit und Farbe.

Eine recht gedeihliche Wirksamkeit war indes erst dann
möglich, als man in der Wahl der Gegenstände sich be-
schränkte und als Zeichner wie Ludwig Richter sich heran-
gebildet hatten, die schon bei der Komposition und der
Ausführung aus den Formschneider die genügende Rücksicht
nahmen. Beider gänzlichen Vernachlässigung der malerischen
Seite, die bei den von München angeregten und begün-
stigten Vervielfältigungsarten als charakteristisch bis jetzt
gemäß dem Entwickelungsgang der Materie selbst, hervor-
trat, konnte die Sehnsucht nach einer Technik, die auck
dem Koloristen gerecht zu werden vermochte, nicht aus-
bleiben. Die geätzten Grabsteine an den Umfassungs-
mauern der Liebfrauenkirche in München und der Wunsch,
schnelle und möglichst billige Notenabdrücke zu erlangen,
 
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