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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 15.1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.13588#0297

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Inhalt.

Abhandlung: lieber die Einrichtung großer Ausstellungen mit besonderer Kunstkritik: Die akademische Kunstausstellung. II. Malerei. (Fortsetzung.)

Beziehung ans die gegenwärtige berliner Kuiistansftellung. 2. Historisches Genre. (Schluß.) 8. Militairisches Genre.

Korrespondenzen: <? München, Ans. Oktober. (Kunstverein.) ZZeifagc. Kunst-Institute und -Vereine: Künstlerverein „Palette" in

Äunsl-Chronil: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, München, Graz, New-Uork.

Triest, Nom, Versailles. Briefkasten.

Veber die Linrichlung großer Ausstellungen

) mit besonderer Beziehung auf die gegenwärtige berliner Kunst-Ausstellung.

^ oit welcher Wichtigkeit für
den Eindruck eines Kunst-
werkes die richtige Auf-
stellnng desselben in Be-
zug auf Beleuchtuug und
unmittelbare Umgebung
ist, wissen die Künstler
sehr wohl. Sobald daher die
^ Eröffnung einer großen Ausstel-
lung bcvorstcht, an der sie sich
bethciligt haben, haben sie nur noch eine
einzige Sorge, nämlich die um einen
„guten Platz". Es beginnt dieserhalb
— wenigstens seitens der am Orte An-
wesenden — ein wahrer Wettlauf zu den Mitgliedern der mit
der Aufstellnng der Werke betrauten „Kommission", die dadurch
plötzlich eine hochwichtige Bedeutung erlangt; denn in ihrer Hand
liegt „Segen und Fluch". Allen oder auch nur den meisten an
sic gestellten Anforderungen, Bitten und Wünschen zu genügen,
ist natürlich nicht möglich, namentlich bei einem Ausstellungslvkal

von der Qualität, wie es die königliche Akademie der Künste in
Berlin besitzt. Die Aufgabe daher, welche die Kommission zu
erfüllen hat, ist sicherlich eine ebenso schwierige wie undankbare;
und wenn sich in der Art und Weise, wie sie dieselbe erfüllt,
nur das aufrichtige Streben kundgiebt, den durch den graduellen
Werth der Werke selbst zu bestimmenden Anforderungen an ent-
sprechende Placirung in unparteilicher Weise zu genügen, so ist
dies Alles, was man von ihr verlangen kann.

Daß dieses Verlangen indeß, sei es aus Mangel an hin-
länglichen Kräften oder aus anderen Gründen, nicht immer er-
füllt wird, ist eine oft wiederholte Klage, und auch die gegen-
wärtige Ausstellung giebt dafür mehre auffällige Beläge. Aller-
dings ist der Zustand der akademischen Lokalitäten, wenigstens für
die große Ausstellungen, ein wahrhaft kläglicher. Zwar sind in
den letzten Jahren mehrere Oberlichtsäle eingerichtet worden, sa
cs ist sogar davon die Rede, einen zweiten Stock auf das Ge-
bäude aufzusetzen, welcher nur aus Oberlichtsälen für die Aus-
stellung bestehen soll. Wie uns versichert wird, ist noch von dem
verstorbenen Stüler ein vollständiger Plan zu solchem Umbau
entworfen, aber von einer Ausführung desselben ist bisher im
 
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