Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 15.1870

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.13588#0355

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Preis des Journals pro Quartal 1*^ Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Bedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)

Inhalt.

Abhandlung: Die Tektonik als architektonische Grammatik. (Forts.) Kunstkritik: Die akademische Kunstausstellung. II. Malerei. (Fortsetzung.)

Korrespondenzen: 8. Wien, Ende November. (Rudolf Alt's Aquarellen im 7. Genremalerei u. s. f.

Wiener Künstlerhause.) Kunstlitcratur uud Album: Ein Sommernachtstraum von W. Shakespeare,

Kunst-Chronik: Lokal-Nachrichten aus Berlin, Köln, Frankfurt a. M., illustrirl von Konewka. — Correggio's heilige Nacht, in Oelfarbendruck

Goslar, Parchim, München, Wien. ausgeführt von Schwabe.

Aie Tektonik als architektonische Hraimnatik.

(Fortsetzung.)

Patten wir uns in der Hoffnung getäuscht, daß
der Verfasser des Artikels über die Tektonik
als architektonische Grammatik nach Zwöchent-
lichem Schweigen endlich sein Versprechen hal-
ten werde, über die Bedeutung des Bötti-
cher'sehen Werkes für die baukünstlerische
Praxis seine Ansicht zu entwickeln, so wur-
den wir dafür durch eine unter der Rubrik
„Brief- nnd Fragekasten" in Nr. 45 der „Deutschen Bauzeitung"
veröffentlichte Notiz überrascht, welche den Zweck zu haben scheint,
die von uns durchaus auf das sachliche Gebiet beschränkte Dis-
kussion in das Feld persönlicher Polemik hinüberznspielen.

Obgleich wir weit davon entfernt sind, dem Verfasser da-
hin zu folgen, weil uns nichts widerwärtiger ist, als wichtige
kunstwissenschaftliche Fragen und den Ernst ihrer principiellen
Erörterung durch die Animosität persönlicher Angriffe zu kom-
promittiren, so sehen wir uns doch, der erwähnten Notiz gegen-
über, geuöthigt, einer ans den darin enthaltenen Insinuationen
sich möglicher Weise ergebenden Mißdeutung unserer Opposition
gegen den Artikel der „Deutschen Bauzeitung" mit einigen Wor-
ten entgegenzutreten. Zunächst konftatiren wir, daß wir uns

strikte aus eine Kritik des Inhalts beschränkten, ohne auch nur
eine Vermuthuug über den Urheber des Artikels versucht, ge-
schweige denn ans einen Namen als etwaigen Verfasser hin-
gedentet zu haben. In der Thal ist uns auch derselbe, wie die
Mitarbeiter des Journals überhaupt, persönlich gänzlich unbe-
kannt. Wenn wir dem „Verfasser" die für Erörterung ästhe-
tischer Principienfragen nöthige philosophische Vorbildung abge-
sprochen haben, so thaten wir dies lediglich auf Grund der Kritik
seiner Auslassungen. Es mag sein, daß diese Kritik in der Form
scharf und ohne konventionelle Höflichkeit verfahren ist; jedenfalls
hat sie durch die Citiruug der betreffenden Stellen des Artikels,
auf welche sie sich richtete, den Leser in den Stand zu setzen
versucht, ihre eigene logische Korrektheit mit dem Wortlaut des
Originaliuhalts zu vergleichen! Wir haben folglich so loyal wie
möglich gehandelt. Es mag ferner sein, daß man unsere Gründe
für nicht stichhaltig finden kann; dann war es ja leicht, die Un-
richtigkeit derselben darzuthun. Schon aus der Thatsache, daß wir
dem Artikel der „Deutschen Banzeitnng" die Ehre einer ausführ-
licheren kritischen Besprechung erwiesen, ergiebt sich, daß wir die Be-
deutung seines Inhalts oder doch jedenfalls der darin ausgedrück-
ten Frage ihrer ganzen Tragweite nach wohl zu würdigen wußten.
 
Annotationen