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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 15.1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.13588#0387

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Preis des Journals pro Quartal 1\£ Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Eedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)

Inhalt.

Wcihnachts- Betrachtung. Kunstkritik: Die akademische Kunstausstellung. II. Malerei. (Fortsetzung.)

Korrespondenzen: (! München, Mitte December. (Kunst-Verein.) — is. 9. Thiermalcrei. (Schluß.) 10. Stillleben. 11. Landschaftsmalerei.

8. Schwerin, Ende December. (Ausstellung.) Kmistliteratur: Die Kunst in der modernen Industrie. Zeichnungen, Ko-

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Dresden, Düsseldorf, Wien, Pie» und Skizzen von CH. Rambert.

Rom, Mailand, Rouen, Bordeaux, Marseille, London, Achen. AusstcllungSkalcndcr.

Kur rechtzeitigen Svrneuerimg des Abonnements pro ISVl

ladet die Unterzeichnete Expedition mit dem ergebensten Bemerken ein7 dass bei den direkten Kreuzband-
Sendungen der Betrag des Jahres-Abonnements (5 Thlr. 10 Sgr.) sowie etwaige Restbeträge pro 1870 bei Ueber-
sendung von No. 3 des neuen Jahrgangs, welche Titel und Inhalts-Verzeichniss für Jahrgang 1870 enthalten
wird, per Postvorschuss erhoben werden muss, wenn derselbe nicht an uns vorher (am einfachsten per Post-
Anweisung) eingesaudt wurde. Die Expedition der Dioskuren (Hohenzollernstr. 9).

2. J

Weihimchts-

Lrtrachtnng.

eihnachtcn, das Pfingstfest des Win-
ters, ist diesmal kein reines Fest des
Friedens und der Freude: denn der
„männerverderbende" Krieg schwingt noch
immer seine mit dem Blute von Tausen-
den der edelsten Söhne Deutschlands ge-
färbte Geißel über die trauernde Welt.

Mit banger Sorge schauen Alle, denen
nicht nur der Ruhm und die Größe, son-
dern auch das innere Heil des Vaterlandes
am Herzen liegt, dem neuen Jahr und Dem,
was es bringen wird, entgegen. Und von
allen Mächten des geistigen Lebens giebt es
wohl kaum eine zweite, welche gleichen Anlaß

hätte zur Besorgnis; und zur Trauer, wie die Kunst. Nicht
nur die Erinnerung an das tausendfache Schöne, das unter dem
ehernen Fuße der Bellona zertreten wird und unersetzlich verloren
geht: auch die Lahmlegung des künstlerischen Schaffens und Ver-
kehrs, vor Allem aber die Absorbirnng des Interesses durch den
Krieg selbst und seine weittragenden Folgen auf alle politischen und
socialen Verhältnisse, lassen es nicht zu, daß sich die Welt wie sonst
am Weihnachtsfeste erfreue. Die Zeit ist zu ernst, als daß man
sich der Heiterkeit und dem frohen Jubel überlassen könnte!

Die „Deutsche Kunstzeitung" vermag, an der Schwelle ihres
sechszehnten Jahrgangs, von dem alten Jahre nicht zu scheiden,
ohne dem Gefühl des Dankes an ihre zahlreichen Freunde Aus-
druck zu geben, daß sie ihr in dieser schweren Zeit treu zur
Seite gestanden haben; ja sie kann mit einer stolzen Befriedigung
auf die nicht unbeträchtliche Zahl Derjenigen blicken, welche sich
ihr trotz der Ungunst der Zeiten zngewandt haben. So wird
sie denn, unbeirrt von den Anfeindungen, denen sie von jeher aus-
gesetzt war und auch zweifelsohne ansgesetzt bleiben wird, mit
gutem Muth die Schwelle des Neuen Jahres überschreiten und
unter ihrem alten Panier „Furchtlos und Treu" für alles red-
liche Streben streiten, damit die Wahrheit über den klüngel-
haften Schwindel und die ideenlose Selbstsucht siege.

Die Redaction,
 
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