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Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
Inhalt.
Abhandlung: Franz Anton Graf von Thun-Hohenstein. Nekrolog. (Schluß.) Kunstkritik: Die akademische Kunstausstellung. II. Malerei. (Fortsetzung.)
Korrespondenzen: VomKriegsschauplatz. — ? Wien. (Oesterreichischer 8. Portraitnialerei. (Forts.)
Kunstverein.) — R o m. (Die Veränderungen im Quirinal.) Kunsllitkratur und Albuin: Deutsche Volkstrachten von A. Kretschmer. —
Kunst - Chronik: Lokal-Nachrichten aus Berlin, Leipzig, Dresden, Köln, Eduard Hildebrandt's Aquarellen. Chromofaesimile's von R. Stein-
Marburg, Wien, Pesth, Grenoble, Versailles, Antwerpen, London re. bock und W. Loeillot.
Jranz Unton Hraf von Thun-Hohenstein.
Nekrolog von Dr. A. M. Ambros.
(Schluß.)
jer Kunst-Verein war die zweite große An-
gelegenheit, welche den Verewigten vollauf
in Anspruch nahm. Man kann für und
gegen diese Art von Vereinen so Manches
Vorbringen: so viel ist gewiß, daß der böh-
mische Kunst-Verein für das Kunstleben in
Böhmen und für die Pflege der bildenden
Künste eine sehr große Bedeutung gewonnen
und einen sehr bedeutenden Einfluß geübt
hat. Welches wichtige Bildungsmittel, z. B.
die jährlich regelmäßig wiederkehrende Kunst-
Ausstellung ist (von einzelnen außerordent-
lichen Ausstellungen, wie jene der hochinteressanten französischen
Gemälde in verflossenem Sommer), kann man kaum hoch genug
anschlagen. Das Interesse des Publikums für Kunst wird an-
geregt und wach erhalten, der Künstler kann sich mannigfache
Erfahrungen und Belehrungen sammeln, und manches gelungene
Kunstwerk, das im Atelier seines Schöpfers vielleicht lange auf
Erlösung durch einen Käufer warten müßte, fiiidet aus diese Weise
seinen Liebhaber.
Graf Franz Thun war seit der Neugestaltung des Vereins
im Jahre 1839 in dessen Interesse mit dem regsten Eifer thätig,
und von da ab begann, wie man sich wohl noch erinnern wird,
eine neue Aera. Der Frühlingshauch eines neu geweckten Knnst-
lebens, der seit Anfang des jetzigen Jahrhunderts über Deutsch-
land hinstrich, hatte schon früher auch bei uns so manche er-
freuliche Keime geweckt. Prag erhielt durch die Munifieenz und
Gefälligkeit zahlreicher Privatbesitzer mehr oder minder werth-
voller alter Gemälde, sozusagen über Nacht, eine Gemäldegallerie,
die Malerakademie entwickelte unter des solid gebildeten, begabten
Jos. Bergler (allerdings des Epigonen einer jetzt für nichts we-
niger als klassisch und mustergiltig anerkannten Kunstrichtung) eine
relativ lebhaft zu nennende Thätigkeit, und neben den W. K. Fe.
(Weimarer Kunstfreunden, d. i. Göthe und Heinr. Meyer) konnten
die P. K. Fe. die Präger Kunstfreunde mit Ehren dastehen.
Auch die jährliche Kunstausstellung fehlte schon damals nicht, sie
hatte aber eine nahezu nur lokale Bedeutung. Ein paar Dutzend
Gemälde und Zeichnungen von (damaligen) Prager Professoren
und Künstlern und einzelnen fortgeschrittenen Eleven der Akade-
mie — Besseres, Geringeres, mitunter auch recht bedenkliches
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Inhalt.
Abhandlung: Franz Anton Graf von Thun-Hohenstein. Nekrolog. (Schluß.) Kunstkritik: Die akademische Kunstausstellung. II. Malerei. (Fortsetzung.)
Korrespondenzen: VomKriegsschauplatz. — ? Wien. (Oesterreichischer 8. Portraitnialerei. (Forts.)
Kunstverein.) — R o m. (Die Veränderungen im Quirinal.) Kunsllitkratur und Albuin: Deutsche Volkstrachten von A. Kretschmer. —
Kunst - Chronik: Lokal-Nachrichten aus Berlin, Leipzig, Dresden, Köln, Eduard Hildebrandt's Aquarellen. Chromofaesimile's von R. Stein-
Marburg, Wien, Pesth, Grenoble, Versailles, Antwerpen, London re. bock und W. Loeillot.
Jranz Unton Hraf von Thun-Hohenstein.
Nekrolog von Dr. A. M. Ambros.
(Schluß.)
jer Kunst-Verein war die zweite große An-
gelegenheit, welche den Verewigten vollauf
in Anspruch nahm. Man kann für und
gegen diese Art von Vereinen so Manches
Vorbringen: so viel ist gewiß, daß der böh-
mische Kunst-Verein für das Kunstleben in
Böhmen und für die Pflege der bildenden
Künste eine sehr große Bedeutung gewonnen
und einen sehr bedeutenden Einfluß geübt
hat. Welches wichtige Bildungsmittel, z. B.
die jährlich regelmäßig wiederkehrende Kunst-
Ausstellung ist (von einzelnen außerordent-
lichen Ausstellungen, wie jene der hochinteressanten französischen
Gemälde in verflossenem Sommer), kann man kaum hoch genug
anschlagen. Das Interesse des Publikums für Kunst wird an-
geregt und wach erhalten, der Künstler kann sich mannigfache
Erfahrungen und Belehrungen sammeln, und manches gelungene
Kunstwerk, das im Atelier seines Schöpfers vielleicht lange auf
Erlösung durch einen Käufer warten müßte, fiiidet aus diese Weise
seinen Liebhaber.
Graf Franz Thun war seit der Neugestaltung des Vereins
im Jahre 1839 in dessen Interesse mit dem regsten Eifer thätig,
und von da ab begann, wie man sich wohl noch erinnern wird,
eine neue Aera. Der Frühlingshauch eines neu geweckten Knnst-
lebens, der seit Anfang des jetzigen Jahrhunderts über Deutsch-
land hinstrich, hatte schon früher auch bei uns so manche er-
freuliche Keime geweckt. Prag erhielt durch die Munifieenz und
Gefälligkeit zahlreicher Privatbesitzer mehr oder minder werth-
voller alter Gemälde, sozusagen über Nacht, eine Gemäldegallerie,
die Malerakademie entwickelte unter des solid gebildeten, begabten
Jos. Bergler (allerdings des Epigonen einer jetzt für nichts we-
niger als klassisch und mustergiltig anerkannten Kunstrichtung) eine
relativ lebhaft zu nennende Thätigkeit, und neben den W. K. Fe.
(Weimarer Kunstfreunden, d. i. Göthe und Heinr. Meyer) konnten
die P. K. Fe. die Präger Kunstfreunde mit Ehren dastehen.
Auch die jährliche Kunstausstellung fehlte schon damals nicht, sie
hatte aber eine nahezu nur lokale Bedeutung. Ein paar Dutzend
Gemälde und Zeichnungen von (damaligen) Prager Professoren
und Künstlern und einzelnen fortgeschrittenen Eleven der Akade-
mie — Besseres, Geringeres, mitunter auch recht bedenkliches