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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 15.1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.13588#0329

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Anhalt.

Abhandlung: Die Tektonik als architektonische Grammatik. Kunstkritik: Die akademische Kunstausstellung. II. Malerei. (Fortsetzung.)

Korrespondenzen: F. München, Ende Oktober. (National-Museum.) 7. Genremalerei, a) Salonmalerei (Schluß), b) Das Literarische

Kunst -Chronik: Lokal-Nachrichten aus Berlin, Leipzig, Dresden, Wien, Genre.

Graz, Nürnberg, Nom, Sevres, Washington, London.

Aie Tektonik als architektonische Grammatik.

on der „Deutschen Bau-
Zeitung" wird au der
\ Spitze ihrer Nr. 43 eine
■ Betrachtung „über die Be-
deutung der Tektonik für
das baukünstlerische Schaf-
fen" — als ein Wort zur
Verständigung — gebracht,
in welchem so eigenthüm-
- liche Ansichten ausgesprochen wer-
den, daß wir uns, da es sich in
denselben um ästhetische Principien-
frageu handelt, nicht enthalten können,
dieselben einer kritischen Prüfung zu
unterwerfen.

Die äußere Veranlassung zur Auf-
stellung derselben gab eine im Schooß des Architekten-Vereins
'ausgebrochene Differenz: wir erwähnen Dies nur, um daran
die Bemerkung zu knüpfen, daß wir, diese Seite der Frage ganz
bei Seite lassend, uns nur mit dem substanziellen Inhalt des
Artikels zu beschäftigen haben.

Der Verfasser des Artikels, welcher beiläufig bis jetzt, da
wir dies schreiben, nur in der ersten Hälfte verliegt, da der

Schluß erst in der nächsten Nummer folgen soll, beginnt (nach
einer persönlichen Motivirung seiner Auslassungen über die im
Titel enthaltcile Frage) mit folgendem uns in manchen Punkten
unverständlich gebliebenen Passus:

„Wenn wir die Bedeutung der Tektonik für das bau-
künstlerische Schaffen untersuchen wollen, 'so müssen wir vor
Allem das Wesen derselben uns klar machen. Wohl kennen
wir die Tektonik als jene Lehre, durch welche die Bedeutung
der architektonischen Kunstformen und ihre Beziehung zu ein-
ander erläutert, das Gesetz ihrer Bildung und ihrer Ver-
wendung wissenschaftlich erschlossen wird. Aber die Neuheit
dieser Lehre und der Gegensatz, in den sie zu den An-
schauungen trat, die früher als Kunstwissenschaft
gelehrt wurden, haben cs mit sich gebracht, daß sie meist
zu sehr für sich allein und daher von einem ungenügen-
den Gesichtspunkte ans betrachtet wurde, während es nahe
liegt, diesen Gesichtspunkt zu verallgemeinern und Analogien
auf anderen Gebieten der Wissenschaft aufzusuchen, die Jeder-
mann geläufig und daher geeignet sind, völlige Klarheit über
die Stellung zu verbreiten, welche der Tektonik anzuweisen ist."

Dieser ans drei Sätzen bestehende Passus enthält offenbar,
nach der Intention des Vcrf.'s, die principielle Basis für alle
später daran zu knüpfenden Schlußfolgerungen; es ist also die
 
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