Max Buri—Brienz.
MAX BÜRI-BRIENZ.
GEMÄLDE »POLITIKER VON 1847«
aus und wecken in ihm heimlich eine Zuneigung
zu diesen Menschen und zu dieser Gegend.
So wurzelt denn Buri ganz im Bernertum.
Hier ist seine Stärke, weil hier seine Liebe ist.
Nie oder höchst selten und ungern ist er aus
diesem Kreis heraus getreten und hat er auch
andere Stoffe gemalt. Wie er in Brienz bleibt,
so bleibt er bei seinen Bauern. Und in dieser
Selbstbeschränkung liegt ein gut Teil seiner
künstlerischen Kraft.
Kein anderer schweizer Maler — ein Boß
ausgenommen — vermag den Berner Bauer
so wahr zu schildern wie Buri, so innerlich und
äußerlich wahr. Da gibt es keine Mätzchen,
keine Schminke. So wie sie Buri malt ist die
Kleidung der Bauern, währschaft und handfest,
so ihr Gehaben, etwas schwerfällig und unge-
füge, aber tüchtig. So kann das nur einer ge-
stalten, der unter ihnen lebt, mit ihnen denkt
und fühlt. Und auch die Umgebung in die der
Künstler seine Bauern hineinstellt ist wahr, von
Stuhl und Tisch bis zu dem Blumenhafen mit dem
Geraniumstock und den heimelig bunten Vor-
hängen, durch die das helle Licht und die frische
klare Luft der Schweizerberge hereinströmen.
Buri zeigt uns seine Bauern mit Vorliebe in
feiertäglicher Stimmung und im Sonntagsge-
wand, in der Tracht, dann bei Wein und Karten-
spiel, beim Politisieren, bei Gesang und Musik.
Bei der Arbeit malt er sie nicht und dies wohl
hauptsächlich darum, weil er den Innenraum
braucht für seine Bilder und weil er sie im
charakteristischen Kleid, und das ist beim
Bauern nicht der Arbeitsrock zeigen will.
Jeremias Gotthelf und Buri, das sinddie großen
Schilderer des Berner Bauern. Man möchte,
daß Buri die Werke seines Geistesverwandten
illustrierte. Das müßte zusammen etwas präch-
400
MAX BÜRI-BRIENZ.
GEMÄLDE »POLITIKER VON 1847«
aus und wecken in ihm heimlich eine Zuneigung
zu diesen Menschen und zu dieser Gegend.
So wurzelt denn Buri ganz im Bernertum.
Hier ist seine Stärke, weil hier seine Liebe ist.
Nie oder höchst selten und ungern ist er aus
diesem Kreis heraus getreten und hat er auch
andere Stoffe gemalt. Wie er in Brienz bleibt,
so bleibt er bei seinen Bauern. Und in dieser
Selbstbeschränkung liegt ein gut Teil seiner
künstlerischen Kraft.
Kein anderer schweizer Maler — ein Boß
ausgenommen — vermag den Berner Bauer
so wahr zu schildern wie Buri, so innerlich und
äußerlich wahr. Da gibt es keine Mätzchen,
keine Schminke. So wie sie Buri malt ist die
Kleidung der Bauern, währschaft und handfest,
so ihr Gehaben, etwas schwerfällig und unge-
füge, aber tüchtig. So kann das nur einer ge-
stalten, der unter ihnen lebt, mit ihnen denkt
und fühlt. Und auch die Umgebung in die der
Künstler seine Bauern hineinstellt ist wahr, von
Stuhl und Tisch bis zu dem Blumenhafen mit dem
Geraniumstock und den heimelig bunten Vor-
hängen, durch die das helle Licht und die frische
klare Luft der Schweizerberge hereinströmen.
Buri zeigt uns seine Bauern mit Vorliebe in
feiertäglicher Stimmung und im Sonntagsge-
wand, in der Tracht, dann bei Wein und Karten-
spiel, beim Politisieren, bei Gesang und Musik.
Bei der Arbeit malt er sie nicht und dies wohl
hauptsächlich darum, weil er den Innenraum
braucht für seine Bilder und weil er sie im
charakteristischen Kleid, und das ist beim
Bauern nicht der Arbeitsrock zeigen will.
Jeremias Gotthelf und Buri, das sinddie großen
Schilderer des Berner Bauern. Man möchte,
daß Buri die Werke seines Geistesverwandten
illustrierte. Das müßte zusammen etwas präch-
400