DIE KUNST wird aus dem Allerheimlichsten
des Menschen geboren. Daher ist das
Kunstwerk so persönlich, so privat, so einmalig
und unvergleichlich wie die Gesichtszüge, wie
die Handlinien, wie das innerste Ich des Künst-
lers. Aber zugleich wird die Kunst geboren
aus dem Allgemeinsten des Menschen. Daher
hat das Kunstwerk für Jeden eine Sprache,
weiß Jeden zu ergreifen, zu trösten, zu begei-
stern. Es redet auf der einen Seite sehr be-
stimmt vom Geheimnis eines einzigen, bestimm-
ten Menschen. Und es redet auf der andern
Seite mit gleicher Bestimmtheit vom Geheimnis
aller Kreatur. Das Privateste und das Allge-
meinste begegnet sich im Kunstwerk. Als An-
gelegenheit des einzelnen Künstlers ist es rest-
los Ausdruck und subjektiv, als Angelegenheit
der gesamten Menschheit ist es restlos Form
und objektiv. Diese Doppelnatur des Kunst-
werks sollen die Menschen zu ehren wissen.
In ihr liegt nichts Geringeres, als daß sich das
Ewige in jedem Künstler auf neue und auf be-
sondere Weise enthüllt. Und was könnte dem
Menschen eine größere und tiefere Lust sein,
als zu sehen, wie das Ewig Dauernde im Spiel
der wechselnden Gestalten sich verleibt, w. m.
JAKOB LUTSCHANSKY. »KOPF EINER JAVANERIN«
des Menschen geboren. Daher ist das
Kunstwerk so persönlich, so privat, so einmalig
und unvergleichlich wie die Gesichtszüge, wie
die Handlinien, wie das innerste Ich des Künst-
lers. Aber zugleich wird die Kunst geboren
aus dem Allgemeinsten des Menschen. Daher
hat das Kunstwerk für Jeden eine Sprache,
weiß Jeden zu ergreifen, zu trösten, zu begei-
stern. Es redet auf der einen Seite sehr be-
stimmt vom Geheimnis eines einzigen, bestimm-
ten Menschen. Und es redet auf der andern
Seite mit gleicher Bestimmtheit vom Geheimnis
aller Kreatur. Das Privateste und das Allge-
meinste begegnet sich im Kunstwerk. Als An-
gelegenheit des einzelnen Künstlers ist es rest-
los Ausdruck und subjektiv, als Angelegenheit
der gesamten Menschheit ist es restlos Form
und objektiv. Diese Doppelnatur des Kunst-
werks sollen die Menschen zu ehren wissen.
In ihr liegt nichts Geringeres, als daß sich das
Ewige in jedem Künstler auf neue und auf be-
sondere Weise enthüllt. Und was könnte dem
Menschen eine größere und tiefere Lust sein,
als zu sehen, wie das Ewig Dauernde im Spiel
der wechselnden Gestalten sich verleibt, w. m.
JAKOB LUTSCHANSKY. »KOPF EINER JAVANERIN«