Ausstellung der Künstler- Vereinigung Dresden 1924.
Zu dieser Generation gehört auch Karl Ho-
fer, das Berliner Mitglied. Wir halten ihn für
einen der deutschesten Modernen. In ihm quält
das Stängige, Skelettige deutscher Forman-
schauung, in ihm findet es seinen starken und
sehr zeitgemäßen Ausdruck. Der „Rufer" zwingt
ein lautes Pathos, das in dieser Kunst treibt,
tief hinunter in die Unerbittlichkeit einer sehr
strengen Form. Zwei Landschaftsbilder zeigen
Hof er auf ganz neuen Wegen einer nalursym-
bolhaltigen Landschaftsformung.
Teilweise in diese Generation ragt eine an-
dere Gruppe noch hinein, — die Gruppenein-
teüuog hier aus kritischer Methode heraus vor-
genommen, — die mehr in der Ausbildung
guter Qualitäten als in der Forcierung der
Eigenarten ihren Weg sieht. Bestes Zeugnis
dessen sind Birnstengels „Akazien". Auch
Bernhard Müllers sympathische Landschaf-
ten gehören hierher. Nadler verarbeitet in
das kräftig erlebte Landschaftsbild manche Er-
rungenschaft des Kubismus, was seiner Raum-
anschauung die Intensität verleiht. Bei Ivo
Hauptmann verspürt man heuer ganz neue
kräftige Züge in der Bewegung, was diesem
Nachfolger französischer Neoimpressionisten zu
einem beachtenswerten Fortschritt verhilft. Von
Dietze ist es vor allem ein flott und dabei
kernig gegebenes „DameDbildnis", das zwischen
alter und neuer Porträtkunst vermittelt. Sein
„Cafe Pollender" zeigt, wie stark es sich in
den Farben regt bei dieser kräftigen Begabung.
Otto Schubert zeigt eine Kollektivausstellung
von Werken der letzten Jahre, die den eigen-
tümlichen Zwiespalt in diesem Charakter so
recht aufdeutet. Ein lyrisch bukolischer Zug
streitet gegen einen dramatisch-kernigen Geist
an. Eine heimliche Romantik aber verwischt
oft beides zu einer farblosen Idylle. Die Zeich-
nungen halten den kräftigen Zug in Schubert
noch am besten am Leben.
Dieser Gruppe steht eine andere gegenüber,
die in der Ausreifung charakteristischer Eigen-
arten ihr Hauptziel erblickt. Da ist der fürs Gro-
teske begabte Josef Hegenbarth, der Gefahr
läuft," seine selbsterarbeitete Art in Form und
Zu dieser Generation gehört auch Karl Ho-
fer, das Berliner Mitglied. Wir halten ihn für
einen der deutschesten Modernen. In ihm quält
das Stängige, Skelettige deutscher Forman-
schauung, in ihm findet es seinen starken und
sehr zeitgemäßen Ausdruck. Der „Rufer" zwingt
ein lautes Pathos, das in dieser Kunst treibt,
tief hinunter in die Unerbittlichkeit einer sehr
strengen Form. Zwei Landschaftsbilder zeigen
Hof er auf ganz neuen Wegen einer nalursym-
bolhaltigen Landschaftsformung.
Teilweise in diese Generation ragt eine an-
dere Gruppe noch hinein, — die Gruppenein-
teüuog hier aus kritischer Methode heraus vor-
genommen, — die mehr in der Ausbildung
guter Qualitäten als in der Forcierung der
Eigenarten ihren Weg sieht. Bestes Zeugnis
dessen sind Birnstengels „Akazien". Auch
Bernhard Müllers sympathische Landschaf-
ten gehören hierher. Nadler verarbeitet in
das kräftig erlebte Landschaftsbild manche Er-
rungenschaft des Kubismus, was seiner Raum-
anschauung die Intensität verleiht. Bei Ivo
Hauptmann verspürt man heuer ganz neue
kräftige Züge in der Bewegung, was diesem
Nachfolger französischer Neoimpressionisten zu
einem beachtenswerten Fortschritt verhilft. Von
Dietze ist es vor allem ein flott und dabei
kernig gegebenes „DameDbildnis", das zwischen
alter und neuer Porträtkunst vermittelt. Sein
„Cafe Pollender" zeigt, wie stark es sich in
den Farben regt bei dieser kräftigen Begabung.
Otto Schubert zeigt eine Kollektivausstellung
von Werken der letzten Jahre, die den eigen-
tümlichen Zwiespalt in diesem Charakter so
recht aufdeutet. Ein lyrisch bukolischer Zug
streitet gegen einen dramatisch-kernigen Geist
an. Eine heimliche Romantik aber verwischt
oft beides zu einer farblosen Idylle. Die Zeich-
nungen halten den kräftigen Zug in Schubert
noch am besten am Leben.
Dieser Gruppe steht eine andere gegenüber,
die in der Ausreifung charakteristischer Eigen-
arten ihr Hauptziel erblickt. Da ist der fürs Gro-
teske begabte Josef Hegenbarth, der Gefahr
läuft," seine selbsterarbeitete Art in Form und