Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 55.1924-1925

DOI Artikel:
Schürer, Oskar: Picasso, Laurencin, Braque
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9178#0235

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Picasso «■ Laurencin * Braque.

PABLO PICASSO.

»DER BRIEF« 1923.

Die Farben ja, die träumen all diesen Großen
von Frankreich tief im Blut. Geschenk der Jahr-
hunderte. Wie sie sich spannen und lösen, sich
rufen und finden, wie sie das Bild aufbauen zum
reichen Gebild, — wir werden diese Selbstver-
ständlichkeit nie erlangen. Ist es das, was von
hier aus vortreibt zur europäischen Form?
Treibt es denn vor? Es hält sich in meister-
licher Schwebe — und ist sich selbst genug.
Ja, sinkt zurück ins musikalische. Matisse,
Derain, selbst Braque, — sie halten nur die
Zeit. Der einzige, der sie vorstößt, Picasso —
ist nicht Franzose. Wir dürfen jene als Aus-
druck des Ganzen fragen. Vlaminck, Coubine,

die Laurencin, Utrillo, Segonzac, Kubisten und
Nachkubisten — sie reihen sich ein. Kultur
der Farben, rauschend und oft berauschend.
Doch ist sie das Heil auch für uns? Und
darüber hinaus für Europa?

Die Gefahr nach innen zeigt De gas. Die
Gesamtausstellung seines Werkes bei George
Petit (mit dem vollkommenen Oevre - Katalog
von Daniel Halevy) macht den Hinweis aktuell:
schwere, erstaunlich an Menzel und Leibi in
deren frühen Zeiten anklingende Ölmalerei,
dann die Einmündung ins Bewegte, und, sobald
das gemäße Mittel gefunden ist, im Pastell und
Aquarell: die Bravour. Vor lauter Können geht
 
Annotationen