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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 55.1924-1925

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Grunauer, Erm.: Der Maler Arthur Grimm
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https://doi.org/10.11588/diglit.9178#0310

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Der Maler Arthur Grimm.

ARTHUR OKI MM

GEMÄLDE »DIE BRÜCKE«

Später, als ich Gelegenheit fand, in Grimms
Schaffen näher einzugehen, wurde jener erste
Eindruck erst recht klar: Hier bestand ein inner-
lich gereifter Mensch als Künstler seine Kämpfe.
Ich kenne Arbeiten von ihm — vor allem Land-
schaften — die nur in einer Art Gebet entstehen
konnten. Oder wem dies zu feierlich und fremd
klingen mag: in einem Augenblick, wo alles,
Stoff, Kunst und Künstler, eben zu Musik ge-
worden, und wo der Künstler, ob er es weiß oder
nicht, Anschluß fand an den Allklang der Welt.

In solchem Augenblick dient alles und je-
des dem intuitiv vorgefaßten Plane, dann erlebt
der Künstler seine Göttlichkeit und erzeugt
in sich die Kraft, die das unentwegte, oft recht
einsame Weiterschreiten sichert.

Arthur Grimm steht heute in der reichsten
Phase seines Schaffens. 1883 zu Mudau im

badischen Odenwald geboren, ist er vor einem
Jahre erst ein Vierziger geworden. Dem Lehrer-
beruf, den er anfangs wider Willen ergreifen
mußte, verdankt er vielleicht zum Teil die hart-
näckig-unbeirrbare Geduld, womit er sein künst-
lerisches Ahnen durch alle Fährnisse einer ent-
wurzelten Zeit hinweg zu pflegen vermochte.

Als Schüler von Scbmidt-Reutte und Wilhelm
Trübner ging er aus der Karlsruher Akademie
hervor und kam 1908 nach Paris, wo er dem
deutschen Kreis von Großmann, Purrmann,
Levi u. a. im Cafe du Dome angehörte.

Schon 1910 erhielt Grimm die erste äußere
Auszeichnung: den „Preis der Rheinlande" für
eine Landschaft, die heute im kurfürstlichen
Schlosse, dem städt. Museum, in Mainz hängt.

Seine seit Paris sich stets vertiefende Freund-
schaft mit Großmann, brachte Grimm auf das
 
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