Vom Sinn der »Ausstellung«
GEORG KARS—PARIS
GEMÄLDE »FRAU MIT KRUG« 1030
wo ein Publikum, ein relativ Allgemeines, dem
Künstler, dem Einzelnen antwortet, wo Wir-
kung entsteht. Kunst ist Bewußtmachen des Er-
lebens mittels der Form. Nur wo sie über Einzel-
geltung hinausreicht, ist sie wahre Kunst. Dies
über Subjektives Hinausreichen strebt aber jedes
künstlerische Beginnen an, auch das dilletan-
tische. (Auch wenn es von sich behauptet: ich
bilde ja nur für mich.) Geltenwollen gehört zum
Wesen der Kunst. Wir brauchen nicht auszu-
führen, was von hier aus gesehen, die „Aus-
stellung" bedeutet, welche Funktion sie erfüllt
in der Verwirklichung des Begriffes „Kunst".
Von hier also ein wesentlichstes Argument für
die Veranstaltung von Ausstellungen. Von hier
allerdings auch die wesentlichsten Einsprüche
gegen den üblichen Ausstellungsbetrieb.
Aberfände auch diese metaphysische Begrün-
dung der Ausstellungsnotwendigkeit nicht mehr
die mindeste Beachtung, und besuchte auch nie-
mand mehr die Ausstellungen aus welchen Grün-
den immer, — es wäre da immer noch ein Sinn
vorhanden, daß die Künstler ausstellen müssen.
Ja vielleicht birgt sich in ihm die am unmittel-
barsten auf das jeweilige Schaffen einwirkende
Kraft. Denn dieser Sinn geht nur den Künstler
selbst an. Und nur er kann seine Bedeutung
ganz würdigen. Ausstellen — das heißt für
GEORG KARS—PARIS
GEMÄLDE »FRAU MIT KRUG« 1030
wo ein Publikum, ein relativ Allgemeines, dem
Künstler, dem Einzelnen antwortet, wo Wir-
kung entsteht. Kunst ist Bewußtmachen des Er-
lebens mittels der Form. Nur wo sie über Einzel-
geltung hinausreicht, ist sie wahre Kunst. Dies
über Subjektives Hinausreichen strebt aber jedes
künstlerische Beginnen an, auch das dilletan-
tische. (Auch wenn es von sich behauptet: ich
bilde ja nur für mich.) Geltenwollen gehört zum
Wesen der Kunst. Wir brauchen nicht auszu-
führen, was von hier aus gesehen, die „Aus-
stellung" bedeutet, welche Funktion sie erfüllt
in der Verwirklichung des Begriffes „Kunst".
Von hier also ein wesentlichstes Argument für
die Veranstaltung von Ausstellungen. Von hier
allerdings auch die wesentlichsten Einsprüche
gegen den üblichen Ausstellungsbetrieb.
Aberfände auch diese metaphysische Begrün-
dung der Ausstellungsnotwendigkeit nicht mehr
die mindeste Beachtung, und besuchte auch nie-
mand mehr die Ausstellungen aus welchen Grün-
den immer, — es wäre da immer noch ein Sinn
vorhanden, daß die Künstler ausstellen müssen.
Ja vielleicht birgt sich in ihm die am unmittel-
barsten auf das jeweilige Schaffen einwirkende
Kraft. Denn dieser Sinn geht nur den Künstler
selbst an. Und nur er kann seine Bedeutung
ganz würdigen. Ausstellen — das heißt für