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Weiss, Gerd [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0045
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ADENDORF

Der im Norden liegende Ortskern des mög-
licherweise um 1000 erstmals erwähnten
Haufendorfes lehnt sich an die spätgotische
Backsteinkapelle an. Die alte Bausubstanz
des Dorfes wurde bei einem Brand 1895
nahezu vollständig zerstört. Überwiegend
nach dem Brand errichtete Rohziegelbau-
ten bestimmen das Bild des alten Ortskerns,
der als denkmalpflegerischer Interessenbe-
reich anzusehen ist (Dorfstr. 58, 60). Bereits
um 1900 entstand östlich nahe der Bahnlinie
ein Erweiterungsgebiet mit Einfamilienhäu-
sern (Dorfstr. 105, Kastanienallee 1). Dieses
Gebiet wächst heute mit der ausgedehnten
Einfamilienhausbebauung südlich des
Ortes zusammen. Adendorf entwickelte
sich seit den zwanziger Jahren des 20. Jh.
zur einwohnerstärksten Gemeinde des
Landkreises in unmittelbarer Nachbarschaft
Lüneburgs.
Nördlich Adendorfs befindet sich die ehe-
malige Ziegelei Elba, von der sich die in ei-
nem Park gelegene Fabrikantenvilla mit
Nebengebäuden erhalten hat.

Ev. Kapelle St. Johannes der Täufer
Rechteckiger spätgotischer Saalbau aus
Backsteinen mit Feldsteinen im Sockelbe-
reich. An der Südseite ein Eingangsvorbau
(Brauthaus) aus Fachwerk mit polygonalem,
hölzernem Dachreiter.

ADENDORF-ERBSTORF

Erbstorf, erstmals 1251 erwähnt, entwickelte
sich aus vier ehemals zum Kloster Scharne-
beck gehörenden Höfen.
Der alte Dorfkern zieht sich entlang der
Dorfstraße und ihrer Fortsetzung nach
Westen, dem Grüner-Jäger-Weg, hin. Die
Verlängerung der Dorfstraße nach Adendorf
sowie die heutige Hauptverbindungsstraße
nach Lüneburg östlich des Dorfes wurde
erst nach 1800 angelegt.
An die Stelle der ehemals drei Vollhöfe süd-
lich der Dorfstraße trat gegen Ende des
19. Jh. die ausgedehnte Hofanlage von Dorf-
straße 174, dessen stattliches herrenhaus-
ähnliches Wohnhaus neobarocke Dekorele-

mente mit Gliederungselementen des Ju-
gendstils verbindet. Nördlich der Dorfstraße
ist in der Anlage von Nr. 209/11 noch der
vierte Vollhof vorhanden, der die älteste
Bausubstanz aus der Zeit um 1600 aufweist.
Eine erste Erweiterung des Ortes fand im
Bereich des Grüner-Jäger-Wegs noch im
19. Jh. statt. Weitere kleinere Ansiedlungen
entwickelten sich seit etwa 1900 im Osten
und entlang der Bahnlinie nach Bleckede
und nordwestlich in Richtung Adendorf.

Adendorf, Dorfstraße, Bahnhof, 1864


Adendorf-Erbstorf, Dorfstraße 209/211,1801/ um 1600


Adendorf, Dorfstraße, ev. Kapelle


Adendorf-Erbstorf, Dorfstraße 174, Fensterdetail


Adendorf-Erbstorf, Dorfstraße 174,1905



Adendorf-Elba, Villa, 1911

Adendorf, Dorfstraße 105, um 1905


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