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Weiss, Gerd [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0118
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TOSTERGLOPE-KÖHLINGEN

Das aus drei Hofanlagen bestehende Dorf
Köhlingen zeigt ein in seiner Struktur unver-
ändertes und durch Neuansiedlung nicht
erweitertes geschlossenes Ortsbild, das
durch den sich um den Ort schließenden
Baumbestand entscheidend gestützt wird.
Die um einen Dorfplatz angeordnete Be-
bauung ist im einzelnen z. T. maßstäblich
erneuert. Sie reicht mit ihrer ältesten Sub-
stanz bis in das Ende des 18. Jh. zurück.
Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jh. wur-
den die Haupthäuser von Nr. 1 und Nr. 2
durch gute Backsteinbauten mit Mittelrisalit
und symmetrischem Aufriß ersetzt.
TOSTERGLOPE-VENTSCHAU

Das heute von einer ausgedehnten Wo-
chenendhauskolonie geprägte Ventschau
entwickelte sich aus einer kleinen dörflichen
Siedlung entlang der sich kurvig einem
Berghang anpassenden Straße. Von den

Hofanlagen hat sich nur die Nr. 3 mit einem
Zweiständerbau von 1828 erhalten. Außer-
halb des eigentlichen Ortsbereiches finden
sich mit den Deputathäusern Nr. 25 und
31/33 zum im Norden gelegenen Einzelhof
Nr. 1 langgestreckte Fachwerkbauten aus
der Mitte des 18. bzw. 19. Jh.

VASTORF

Vastorf liegt in der Niederung des Vieren-
baches. Der alte Ortskern konzentriert sich
um die in der Ortsmitte an einer platzartig
ausgeweiteten Verzweigung von vier
Straßen gelegenen Kapelle. Die Grund-
stücksparzellierung der sechs alten Hofstel-
len hat sich erhalten, während die Bauten
nach 1900 stärker verändert oder erneuert
wurden.
In der Folge der 1874 angelegten nördlich
vorbeiführenden Eisenbahnlinie Lüneburg-
Dannenberg entstanden neben dem Bahn-
hof weitere Rohziegelbauten an der Verbin-
dungsstraße zwischen Bahnstation und

altem Dorf. Entlang der vorhandenen Wege
wurden nach 1945, deutlich abgesetzt vom
Ortskern, Einfamilienhäuser errichtet.
Ev. Kapelle St. Nikolaus
Der Backsteinbau mit eingezogenem recht-
eckigem Chor trägt im Westen einen Dach-
reiter aus Fachwerk. Die um 1900/10 durch-
greifend neugestaltete Saalkirche hat einen
spätmittelalterlichen Kern möglicherweise
in Granitmauerwerk.
Der leicht erhöhte Chorraum öffnet sich mit
einem spitzen Triumphbogen zu dem mit
einer neuen trapezförmigen Holzdecke
geschlossenen Schiff.
Die Ausstattung stammt überwiegend aus
derzeit des Umbaus. An älterer Ausstattung
hat sich erhalten ein spätgotisches Trip-
tychon mit nahezu vollplastischen Schnitz-
figuren, eine große gefaßte Holzfigur des
heiligen Nikolaus, wohl Anfang 16. Jh., und
eine stark beschädigte Holzfigur der Anna
Selbstdritt.



Tosterglope-Ventschau, Nr. 31/33


Tosterglope-Köhlingen, Ortsmitte nach Osten

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