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Weiss, Gerd [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0098
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NAHRENDORF-SÜSCHENDORF

Das ursprünglich den von Spoercken gehö-
rende Gut liegt abseits der Bundesstraße
216 in dichtem Laubbaumbestand. Neben
der Gutsanlage finden sich zwei Halbhöfe
und eine Försterei, deren z. T. alter Ge-
bäudebestand in neuerer Zeit stark über-
baut wurde.
Alleeartige Baumreihen führen auf den
Gutshof zu, von dessen Wirtschaftsgebäu-
den in Fachwerk sich eine Durchfahrts-
scheune von 1661, ein zweistöckiger Spei-
cher aus dem 18. Jh. und eine weitere
Längsdurchfahrtsscheune aus dem Anfang
des 19. Jh. erhalten haben. Das Wohnhaus
wurde 1945 nach Brand neu errichtet.

NAHRENDORF-TANGSEHL

Die bereits 1353 im Besitz der von Estorff be-
zeugte Wassermühle am Kateminer Bach
prägt das Ortsbild des am Ostrand des
Seißelberges liegenden Tangsehl, das aus

zwei Halbhöfen besteht und auch nach 1945
nur unwesentlich erweitert wurde.
Die Wassermühle war immer Bestandteil
der Hofanlage Nr. 1, deren geschlossen wir-
kender Gebäudebestand in Fachwerk aus
der Zeit um 1875/1900 stammt. Die Mühlen-
anlage mit dem oberschlächtig angetriebe-
nen Wasserrad hat sich vollständig erhalten.

NEETZE (vgl. S. 140/41)

Der Ort entstand am Flußübergang über die
Neetze im Verlauf der Straße Lüneburg-
Bleckede. Schon im 13. Jh. sind Gut, Wasser-
mühle und Kirche erwähnt.
Vermutlich nahm der Ort seinen Anfang mit
einer einreihigen Bebauung der Südseite
der Lüneburger Straße auf langen, schma-
len Grundstücken. Die Besiedlung des nörd-
lichen Ortskerns hat wohl erst gegen Ende
des 16. Jh. stattgefunden, als die Straße
nach Norden in Richtung Rosenthal durch
die Eindeichung der Elbmarsch und die Er-
schließung des Bleckeder Bruchgebietes an

Bedeutung gewann. Auffällig ist die auch
heute noch abseitige Lage von Kirche,
Gutshof und Wassermühle. Neubausiedlun-
gen nach 1945 entstanden insbesondere
nördlich und südlich des Ortes sowie west-
lich der Neetze. Neben den Wohn-, Wirt-
schaftsgebäuden vor allem an der Lünebur-
ger Straße und Bleckeder Landstraße, Zwei-
ständerbauten z. T. mit Bausubstanz aus
dem 17. und 18. Jh., sind die Zweiständer-
bauten an der Straße Am Kamp aus der Mit-
te des 19. Jh. von denkmalpflegerischem
Interesse.
Ev. Kirche
Der in seinen ältesten Teilen aus dem 13. Jh.
stammende Feldsteinbau hat einen dreisei-
tig geschlossenen wohl spätgotischen Chor
und einen Westturm von 1717 in Holzkon-
struktion mit Backsteinummauerung wohl
vom Ende des 18. Jh. Fenster und Türen sind
überwiegend aus neuerer Zeit, das Südpor-
tal zeigt Taustabprofil des 15. Jh.

Nahrendorf-Tangsehl, Nr. 1, Wassermühle,
1895/1900


Neetze, Lüneburger Straße 11, um 1700,
heute Freizeitheim


Neetze, ev. Kirche, Hochaltar


Neetze, Lüneburger Straße, Wassermühle


Neetze, ev. Kirche


Nahrendorf-Süschendorf, Gutshof, Scheune, 1661; links: Speicher, letztes Drittel 18. Jh. Neetze-Neu Neetze, Wassermühle Neumühlen


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