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Weiss, Gerd [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0054
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BARDOWICK-VRESTORF

BARENDORF

Das ehemals unmittelbar an der Ilmenau ge-
legene adelige, freie Gut (vgl. Plan von D.
Frese, 1588) war möglicherweise Burgman-
nensitz zu der Burg von Bardowick. Nach
häufig wechselnder Besitzerfolge wohl nach
1825 Verlegung der Gebäude an die heutige
Stelle.
Zufahrt zu der mit reichem Baumbestand
versehenen Anlage von Osten. Im Norden
und Süden wird der Hof von parallel laufen-
den Wirtschaftsgebäuden begrenzt, über-
wiegend Fachwerkbauten aus derl. Hälfte
des 19. Jh., z. T. mit Veränderungen. In der
Mitte der Anlage steht quer und nahezu
achsensymmetrisch ausgerichtet das Her-
renhaus, ein breit gelagerterzweigeschossi-
ger Fachwerkbau mit Holzverkleidung.
Von dem Weg führt eine Allee zu dem an der
Ilmenau gelegenen ehemaligen Fährhaus,
einem langgestreckten eingeschossigen
Fachwerkbau aus der Zeit um 1800.

Barendorf hat sich - bedingt durch die Nähe
zu Lüneburg und die verkehrsgünstige
Anbindung über die B 216 - zur Stadtrand-
gemeinde Lüneburgs entwickelt mit ausge-
dehnten Einfamilienhausgebieten.
Beidseitig der nach Süden von der Bundes-
straße abzweigenden Dorfstraße zieht sich
der alte Ortskern mit einigen erhaltenen
Hofanlagen entlang (Dorfstraße 8, Vierstän-
derbau von 1859). An der Kreuzung liegt zu-
rückgesetzt auf einem großen Parkgelände
das ehemalige Gutshaus, ein repräsentati-
ver Bau mit neobarocken Stilelementen. Der
Bau ist heute Sitz einer Heimvolkshoch-
schule und erhielt leider einen neuen
Anbau.

BARNSTEDT (vgl. S. 124/25)

Die Entwicklung Barnstedts ist eng mit dem
seit 1162 urkundlich nachgewiesenen Gut
der von Estorff verbunden.

Während der Ortskern in seiner Gliederung
im wesentlichen noch dem Zustand zu Be-
ginn des 19. Jh. entspricht, ist die Bausub-
stanz verdichtet und im einzelnen erneuert
oder stärker verändert.
Der Gutshof liegt etwas abseits vom eigent-
lichen Dorfkern im Norden des Dorfes.
Ursprünglich zugehörig war die Wassermüh-
le nördlich am Barnstedter Mühlenbach. Am
hier abzweigenden Bauernholzweg entstan-
den in der 2. Hälfte des 19. Jh. Landarbeiter-
häuser des Gutes.
Gutshof
Die ausgedehnte Anlage des von Estorff
sehen Gutes ist trotz der unterschiedlichen
Erbauungszeit der einzelnen Gebäude
durch die U-förmige Zuordnung der Bauten
und den Baumbestand von geschlossener
Gesamtwirkung.
Das auf der Ost- und Südseite von einem
Teich umgebene Herrenhaus ist ein stattli-
cher zweigeschossiger Fachwerkbau mit
allseitig vorgekragtem Obergeschoß, der in-


Barendorf, Lüneburger Straße 12, ehern. Herrenhaus des Guts, um 1924

Barnstedt, Gut von Estorff, Scheune, Ende 18. Jh.


Bardowick-Vrestorf, ehern. Fährhaus, um 1800


op7»

Bardowick-Vrestorf, Gutsherrenhaus, um 1830


Barnstedt, Hauptstraße 30/32, Gut von Estorff, Herrenhaus, 1673


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