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Weiss, Gerd [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0059
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Die älteste Bebauung der Breite Straße
stammt noch aus dem 17. Jh. Es handelt
sich hierbei um giebelständige Fachwerk-
bauten mit Längsdielenerschließung, die
Wohn- und Wirtschaftsfunktion unter einem
Dach vereinten. Die zweistöckigen Bauten
mit vorkragenden Geschossen zeigen eine
äußerst einfache Gliederung und sparsames
Dekor (Nr. 15 „1668”, Nr. 47, Nr. 51).
Im 18. Jh. entstehen in der Folge einerseits
einfache giebelständige Wohn-, Wirt-
schaftsgebäude, deren Vorkragungen zu-
rückgenommen werden (z. B. Nr. 12, 25, 27),
zum anderen kommt als alternativer Bauty-
pus das traufständige Wohnhaus mit Quer-
erschließung auf. Beide Bauformen beste-
hen im 19. Jh. nebeneinander (vgl. Nr. 8, Nr.
17). Um die Jahrhundertwende wird die
Fachwerkbebauung teilweise durch mas-
sive Bauten ersetzt (z. B. Nr. 7), oder es wer-
den im Zuge der Umnutzung als Geschäfts-
häuser massive Fassaden vorgeblendet.
Auffällig ist der um 1910 entstandene quali-
tätvolle Fachwerkbau Breite Straße 23.

Der Vorgang der Umnutzung ehemaliger
Wohn-, Wirtschaftsgebäude in Geschäfts-
bauten und der damit verbundenen Neube-
bauung oder Veränderung hält im 20. Jh. an,
wenngleich die Breite Straße dennoch ein
geschlossenes Bild bewahrt hat. Für die
südöstliche Stadteingangssituation von be-
sonderer Bedeutung ist der klassizistische
Fachwerkbau Breite Straße 3.
Ev. Kirche St. Jacobus
Neubau von 1765/66 (Inschrift über dem
Südportal) unter Verwendung älterer Teile
im Bereich des Turmes.
Schlichte barocke Backsteinkirche mit vor-
gelagertem Westturm über rechteckigem
Grundriß. Auf den Längsseiten symmetri-
sche Portalvorbauten. Am Chor neogoti-
scher Sakristeianbau.
Der als Saal ausgebildete Innenraum wird
durch die Emporenstützen in drei Schiffe
geteilt, von denen das mittlere mit einem
Tonnengewölbe abschließt.

Kanzelaltar unter Einbeziehung einer älte-
ren Kanzel von 1601 etwa aus der
Erbauungszeit der Kirche. Sonst ältere Aus-
stattungsstücke (vom Vorgängerbau?):
kelchförmiges Sandsteintaufbecken von
1604; spätgotische Kreuzigungsgruppe;
Pieta 2. Hälfte 15. Jh.; barocker Orgelpro-
spekt von 1715/17.


Bleckede, Breite Straße 28-34


Bleckede, Breite Straße 36-40


Bleckede, ev. Kirche, 1765/66


Bleckede, Breite Straße 47, Ende 17. Jh.


Bleckede, ev. Kirche, Innenraum nach Osten

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