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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0093
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Südlich der Kirche steht eines der wenigen gut
erhaltenen Bauernhäuser Veerßens, ein Vier-
ständerbau aus der 2. Hälfte des 19. Jh.
(Kirchstraße 16). Nördlich des Ortskernes lie-
gen malerisch hinter einer Gruppe mächtiger
alter Eichen die Fachwerkgebäude des zum
Gute gehörenden früheren Schäferhofes.
Schafstall, Wohnhaus und Scheune (alle 19.
Jh.) sind U-förmig, zur Allee hin offen gruppiert
(Allee 26). Mehrere Wohnhäuser für Gutsar-
beiter stehen an der Soltauer Straße (Soltauer
Straße 8, 28,30). Das älteste von ihnen, Nr. 28
zeigt die Merkmale der Fachwerkbauten des
18. Jh., kurze Streben und eine leichte
Geschoßauskragung. Bemerkenswert ist die
Eichenallee in der westlichen Hälfte der Sol-
tauer Straße. Nördlich des Gutes erstreckt
sich der Friedhof des Dorfes, an dessen Rand
eine gut erhaltene Leichenkammer (2. Hälfte
19. Jh.) steht.
Forsthaus
Weit abgelegen vom Dorf, an der Stelle eines
nahe der Gerdau gelegenen Fischerhofes ließ
A.L.E. von Estorff 1851 ein Forsthaus erbau-
en, einen Ziegelbau mit Rundbogenfenstern

in der Gebäudeform des bäuerlichen Wohn-
wirtschaftsgebäudes. Zwei Gedenksteine
(1855,1856) in der Nähe des Hauses erinnern
an die Aufforstung der Heideflächen.
UELZEN-WESTERWEYHE

Die Höfe Westerweyhes sind überwiegend
entlang der Dorfstraße in Nord-Süd-Richtung
aneinandergereiht. Die nördlichsten Höfe er-
hielten ihren Platz erst nach 1830. Die reichen
Mergelvorkommen in der Feldmark führten zu
einem beträchtlichen Wohlstand in der 1. Hälf-
te des 19. Jh., infolge dessen um 1840 mehre-
re neue Haupthäuser gebaut wurden. Diese in
der nördlichen Hälfte erhaltenen Vierständer-
bauten sind jedoch größtenteils verändert. Ei-
ne Ausnahme bildet der Wirtschaftsteil eines
frühen Vierständers (Anfang 19. Jh.), dessen
Wohnteil später aufgestockt wurde (Altes Dorf
12). Das Straßenbild der südlichen Hälfte wird
stark durch große Wohn- und Wirtschafts-
gebäude aus dem 20. Jh. geprägt. Das frei-
stehende Wohnhaus Altes Dorf 14(1913) ver-
bindet ein Erdgeschoß in Ziegelbauweise mit
einem Drempelgeschoß in Zierfachwerk.

Die erste Ortserweiterung entwickelte sich in
Richtung auf den Haltepunkt der Bahnstrecke
Uelzen-Langwedel. Nach dem Zweiten Welt-
krieg wurde südlich der Bahn ein großes Ein-
familienhausgebiet parzelliert.
UELZEN-WOLTERSBURG

Woltersburg ist heute ein unregelmäßig be-
bautes Haufendorf am östlichen Rand der
Wipperauniederung, das seine frühere Form
eines Sackgassendorfes in keiner Weise
mehr erkennen läßt. Am östlichen Ortsein-
gang fällt das Wohnhaus des Hofes Nr. 10 auf,
ein Ziegelbau mit hell abgesetzten Fen-
sterumrahmungen. Der Weg vom Dorf zur
südlich gelegenen Woltersburger Mühle führt
durch die im Gelände noch deutlich sichtbaren
Spuren einer mittelalterlichen Wallanlage, die
vermutlich ein Sitz der von Boldensen war.

Uelzen-Veerßen, Friedhof, Leichenkammer, Uelzen-Veerßen, Allee 26, ehern. Schäferhof
Ende 19. Jh.


Uelzen-Veerßen, Soltauer Straße 28, Uelzen-Veerßen, Veerßener Wald, Forsthaus, 1851 Uelzen-Woltersburg, Nr. 10, um 1910
2. Hälftei8. Jh.


Uelzen-Westerweyhe, Altes Dorf 12, Anfang 19. Jh. Uelzen-Westerweyhe, Altes Dorf 14, um 1910


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