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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0106
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ausweitenden Hofraumes steht das Wohn-
haus (1903), ein anspruchsvoller Putzbau mit
Fachwerkoberstock; rechtwinklig dazu ein
Mehrzweckwirtschaftsgebäude (1905), das
funktionale Raumaufteilung mit einer maleri-
schen Erscheinung zu vereinen sucht (Arch.
W. Matthies). Die Orientierung der Hofanlage
an der Form des Gutshofes, wie sie hier er-
kennbar wird, ist bei Nr. 4 am östlichen Orts-
rand besonders ausgeprägt. Wie ein Herren-
haus steht das Wohnhaus (1870) an der
Schmalseite des baumbestandenen Hofes.
Zwei langgestreckte Wirtschaftsgebäude be-
grenzen den Hof an den Längsseiten, von de-
nen die riesige Fachwerkscheune an der Süd-
seite (1869) eindrucksvoll das Straßenbild
prägt.
Am nördlichen Ortsrand wurden seit Ende des
19. Jh. einige Arbeiterwohnhäuser gebaut, an
die sich eine kleinere Wohnsiedlung an-
schloß. Auf einem noch freien Grundstück in
diesem Bereich wurde 1977 ein aus Rieste
umgesetzter Zweiständerbau von 1801 auf-
gestellt (Nr. 5c).

BARUM

Der dicht bebaute Ortskern des Haufendorfes
liegt zwischen dem Mühlenbach und der das
Dorf westlich tangierenden Durchgangsstra-
ße. Bis ins 19. Jh. hinein bestand das Dorf aus
36 Hausstellen einschließlich des Adelshofes
und der Mühle. Seit Ende des 19. Jh. erweiter-
ten einzelne Wohnhäuser am westlichen Orts-
rand und östlich des Baches das alte Bauern-
dorf.
Die Höfe liegen auf zumeist kleinen, unregel-
mäßigen Grundstücken, die durch ein Netz
von schmalen Querstraßen erschlossen wer-
den. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude
stammen überwiegend aus dem 19. Jh., nur
wenige Neubauten liegen dazwischen. Älte-
stes Bauernhaus ist ein Zweiständerbau von
1608 (Nr. 24), der bei einer Erneuerung 1922
jedoch stark überformt wurde. Gut erhalten
sind zwei Vierständerbauten aus der 1. Hälfte
des 19. Jh., Nr. 17 (1826) und Nr. 28. Im glei-
chen Zeitraum war auch die Zweiständerbau-
weise noch verbreitet, wie Nr. 13 (1845) zeigt.

Bad Bevensen-Sasendorf, Dorfstraße nach Norden


Bad Bevensen-Seedorf, Nr. 6,1811



Barum, Nr. 24, im Kern 1608

Ev. Kirche St. Georg
Die mittelalterliche St. Georgskirche steht auf
einem leicht erhöhten, von Bäumen umsäum-
ten Rasenplatz in der südlichen Ortshälfte.
Das rechteckige Schiff ist aus Feldsteinen und
Ziegeln gemauert, die Giebel sind aus Fach-
werk. An der Nordseite sind spitzbogige Fen-
ster erhalten, die Rundbogenöffnungen der
Ostgiebelseite und der Südwand wurden da-
gegen bei späteren Umbauten geschaffen.
Den Innenraum überwölbt seit 1844 eine Bret-
tertonne. Den massiv gemauerten Altar ziert
ein Sandsteinaufsatz von 1656.
Als eigenständige Konstruktion wurde in der
2. Hälfte des 17. Jh. vor den Westgiebel ein
gedrungener, quadratischer Fachwerkturm
gestellt mit Andreaskreuzen in der unteren
Gefachreihe, und rundbogigen Gefachen un-
terhalb des Daches. Parallel zur Kirche steht
das Pfarrhaus, ein Fachwerkbau von 1827
(Nr. 41).

Bad Bevensen-Seedorf, Nr. 2, 1903.
Architekt W. Matthies


Barum, Kirchturm, 2. Hälfte 17. Jh.


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