Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lucka, Wilhelm [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0113
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
scheune von Nr. 3 (1851). Auf dem Hof Nr. 2
blieb ein Hallenhaus in Vierständerbauweise
(1823) - wohl als Altenteilerwohnung - ne-
ben dem 1856 errichteten größeren massiven
Wohnwirtschaftsgebäude erhalten. Neben
zwei schon stärker veränderten Hallenhäu-
sern am nördlichen Ortsrand ist ein weiterer
Vierständerbau, das Haupthaus des an die
Straße nach Rieste ausgesiedelten Hofes
Nr. 12 erhalten (1839). Südwestlich des Dor-
fes sind zwei reetgedeckte Schafställe in ei-
nem kleinen Eichen- und Buchenwäldchen an
dem Abhang zur Bachaue zu entdecken.
BIENENBÜTTEL-WICHMANNSBURG
Wichmannsburg zieht sich als zeilendorfartige
Ansiedlung im Tal der Ilmenau an der Straße
von Bienenbüttel nach Edendorf entlang. Der
Name verweist auf die Burg, die der Billunger
Wichmann im 10. Jh. zur Sicherung des Bil-
lungschen Besitzes gegen die Wenden hier
erbauen ließ. Der Burgplatz soll westlich der
heutigen Burgstraße gelegen haben.

Ev. Kirche
Die Kirche ist wahrscheinlich aus der Burgka-
pelle hervorgegangen. Sie steht auf dem er-
höhten, von der Straße durch eine Feldstein-
mauer abgesetzten Kirchhof. Im Kern ist die
Kirche ein einschiffiger romanischer Feld-
steinbau. Die Nordseite ist noch in Feldstein-
mauerwerk mit kleinen Rundbogenfenstern
erhalten, während die Südseite gotisierend in
Ziegelmauerwerk erneuert wurde. Das rech-
teckige Schiff wurde durch einen gerade ab-
schließenden gotischen Chor verlängert. Der
zweistöckige massige Fachwerkturm wurde
um 1770 vor den Westgiebel gesetzt. Aus
dem Kloster Medingen mag wohl der um 1520
gefertigte Schnitzaltar hierher gelangt sein.
Der aufgrund der engen Abfolge der Gebäude
auch heute sehr geschlossen wirkende alte
Ortskern liegt südlich der Kirche. An der Ost-
seite der Straße stehen neben der Kirche das
Pfarrhaus, ein Fachwerkbau von 1808 (Bil-
lungstraße 33) und das Küsterhaus. An der
Westseite liegen in einer Reihe die Höfe des
Dorfes. Gut erhalten ist das Haupthaus Bil-
lungstraße 38 (1838), ein breiter Zweiständer-

bau mit einem späteren Eingangsrisalit am
straßenseitigen Fletteingang.
Seit Mitte des 19. Jh. wurden außerhalb des
alten Ortskernes an der Burgstraße und Bil-
lungstraße sowie am östlichen Ufer einzelne
Höfe angelegt, deren Wohnwirtschaftsgebäu-
de heute zumeist stärkere Veränderungen
aufweisen. In der kleinen Siedlung am Sand-
berg östlich der Ilmenau ist ein eingeschossi-
ges Fachwerkwohnhaus zu erwähnen (Sand-
berg 1, Mitte 19. Jh.).
BIENENBÜTTEL-WULFSTORF

Das kleine, bis Mitte des 19. Jh. aus drei Höfen
bestehende Dorf liegt am Rande eines größe-
ren, zum Lüneburger Klosterforstgehörenden
Waldstückes. Das Ortsbild wird bestimmt
durch die Weitläufigkeit der Bebauung und die
Baumbestände der Höfe. Am Waldessaum
des Hofes Wulfstorfer Straße 7 steht ein älte-
res Backhaus (1744).

Bienenbüttel-Varendorf, Nr. 6, 1898 Bienenbüttel-Varendorf, Nr. 2a, 1823



112
 
Annotationen