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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0127
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Michaelisklosters. Der von alten Bäumen um-
gebene Mühlenhof ist eine sehr geschlossene
Anlage trotz einzelner Veränderungen an
Haupthaus (1842), Scheune (Anfang 19. Jh.)
und Mühlengebäude (um 1900). Die Mühle ar-
beitet heute als Schrotmühle mit Turbinenan-
trieb.

GERDAU-BARGFELD

Bargfeld ist ein unregelmäßig parzelliertes
Haufendorf von ursprünglich elf Höfen, das
gegen Ende des 19. Jh. an seinem östlichen
und südlichen Ortsrand erweitert wurde. Von
den wenigen traditionellen Haupthäusem in
Fachwerk ist der Zweiständerbau des in der
Ortsmitte gelegenen Hofes Postweg 1 (1819)
recht gut erhalten. Im übrigen sind massive,
z.T. recht stattliche Wohnwirtschaftgebäude
aus der Zeit um 1900 vorherrschend. Auf eini-
gen Höfen wurden die alten Speicher neben
den erneuerten bzw. ersetzten Haupthäusern
bewahrt: Kattenstraße 7 (1673) und Wichten-
becker Straße Nr. 4 (1788) sind kleinere, z.T.
veränderte Speicher, Poststraße 3 (1. Hälfte

19. Jh.) hingegen ist ein langgestreckter, gut
erhaltener, verbohlter Doppelspeicher. Die
ehemalige Schule (Postweg 6, 1. Hälfte 19.
Jh.) wurde als kleines Fachwerkhaus an den
damaligen östlichen Rand des alten Dorfes
gesetzt.
GERDAU-BARNSEN

Barnsen liegt als langgestrecktes Haufendorf
an einem kleinen zur Gerdau fließenden Was-
serlauf. Bis zur Aussiedlung eines Hofes an
den westlichen Rand der schmalen Niederung
waren alle zehn Höfe auf der östlichen Seite
plaziert. Östlich der am Dorf entlangführenden
Straße begann mit dem Bau von Schule und
kleineren Wohnhäusern die Erweiterung des
Dorfes. Gut erhalten ist Eichenstraße 7 A, ein
Arbeiterwohnhaus in Fachwerk (1873).
Der eindrucksvolle Bestand an alten Eichen,
besonders das Gehölz auf dem Platz, gab der
alten Dorfstraße den Namen Eichenstraße. Ei-
ne ebenfalls von Eichen umsäumte Querstra-
ße erschließt vier Höfe, deren Haupthäuser
zwar überwiegend neuere Massivbauten sind,

die jedoch einige ältere Nebengebäude auf-
weisen. Zu nennen wäre der Göpelschuppen
(Barnser Weg 2, ca. 1890) und zwei andert-
halbgeschossige Treppenspeicher (Barnser
Weg 1,1. Hälfte 19. Jh.). Das Wohnhaus des
am südlichen Ortsrand gelegenen Hofes zeigt
am stärksten den Willen zur Repräsentation.
Der von alten Bäumen umgebene zweige-
schossige Ziegelbau bildet den Abschluß in
der Ansicht des Dorfes vom westlichen Niede-
rungsgrad (Eichenstraße 1, ca. 1900).
GERDAU-BOHLSEN

Die siebzehn alten Höfe des Haufendorfes
Bohlsen liegen in ausgeprägter Randlage auf
der westlichen Seite des Gerdautales, wäh-
rend am östlichen Ufer eine kleine Ortserwei-
terung mit bescheidenen, traufständigen
Wohnhäusern aus der Zeit nach 1900 beginnt.
Am westlichen Rand des Dorfes führt die
Barnser Straße entlang, die ein Teilstück des
mittelalterlichen Frachtweges von Lüneburg
nach Celle und Braunschweig war. Beim
Übergang über die Gerdau mußte die Straße

Gerdau-Bargfeld, Postweg 1,1819 Gerdau-Bohlsen, Ringstraße 7, um 1800


Gerdau-Bargfeld, Kattenstraße 7, Speicher, 1673



Gerdau-Barnsen, Barnser Ring 2, ehern.
Göpelschuppen, ca. 1890


Gerdau-Barnsen, Eichenstraße 1, um 1900

Gerdau-Bargfeld, Wichtenbecker Straße 4,
Treppenspeicher, 1788


Gerdau-Barnsen, Eichenstraße 7a, 1873


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