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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0145
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ROSCHE-TEYENDORF

SCHWIENAU-LINDEN

SCHWIENAU-MELZINGEN

Teyendorf liegt zwischen der Wipperauniede-
rung und dem nördlich des Dorfes ansteigen-
den Teyendorfer Forst. Das Dorf besteht aus
einigen verstreut liegenden Höfen, einer Rei-
he traufständiger Wohnhäuser mit kleinem
Wirtschaftsteil und dem östlich davon gelege-
nen Gut.
Die umfangreiche Anlage ist aus dem adlig
freien landtagsfähigen Hof derer von Estorf
hervorgegangen. Der rechteckige Hofraum
wird vorwiegend durch massive Wohn- und
Wirtschaftsgebäude verschiedenen Baualters
eingefaßt. Das Herrenhaus (1840) an seiner
Ostseite ist ein klassizistischer zweigeschos-
siger Putzbau mit schlichten, streng geglie-
derten Fassaden, das Verwalterhaus (1860)
südlich davon ein kleiner Ziegelbau. Ein Park
mit alten Bäumen, großem Teich, dem Erbbe-
gräbnis der Familie und einigen Soldatengrä-
bern erstreckt sich hinter dem Herrenhaus.

Kennzeichnend für die klare Anlage des Stra-
ßendorfes ist eine gerade Achse in Ostwest-
richtung, auf die rechtwinklig Nebenstraßen
treffen. Entlang der Hauptstraße sind die 14
alten, z.T. recht großen Höfe gereiht. Einzelne
Wohnhäuser verlängern das Dorf im Osten
entlang der Hauptachse. Die in der südlichen
Ortshälfte erhaltenen Fachwerkhallenhäuser
des 19. Jh. sind z.T. verändert und treten im
Straßenbild kaum in Erscheinung. Auch der
Vierständerbau Nr. 12 (1820) liegt hinter der
straßenbegleitenden Bebauung zurück und
wird durch einen kurzen Stichweg erschlos-
sen.
An der nördlichen Seite der Hauptstraße über-
wiegen traufständige Wohnhäuser nach 1890,
häufig als Ziegelbauten mit Putzgliederungen
wie Nr. 1 (1902) und Nr. 8 (1890). Die Neben-
gebäude sind überwiegend jünger oder durch
Umbauten verändert; der gut erhaltene, ver-
bohlte Treppenspeicher (1817) auf dem Hof
Nr. 5 ist ein aus Hanstedt I umgesetzter Bau.
Westlich des Dorfes steht an der Straße nach
Ellerndorf ein Außenschafstall (1756).

Die Straße von Uelzen nach Ebstorf führt in ei-
ner scharfen Kurve durch den Ort. Im östli-
chen Eingangsbereich wird sie von Reihen
traufständiger Wohnhäuser gesäumt, das äl-
teste davon ist eine Kate aus dem Jahre 1826
(Nr. 23). In dem tiefer gelegenen Ortskern tre-
ten dagegen einzelne massive Wohngebäude
in Schräg- oder Axialstellung ins Straßenbild.
Ein großer Teil der Höfe des alten haufendor-
fartigen Ortskernes liegt westlich der Durch-
gangsstraße an einer Ringstraße. Hier ist nur
ein 11/2-gegeschossiger Speicher (Nr. 24,
1791) zu erwähnen. Im Südwesten schließen
sich kleinere Einfamilienhaussiedlungen an.
Am westlichen Ortsrand liegt der Gutshof der
von Meltzing. Diese verkauften 1300 ihren
hiesigen Besitz dem Kloster Ebstorf und lie-
ßen sich erst 1882 nach Ankauf des Hofes
Nr. 1 wieder in Melzingen nieder. Das 1884 er-
baute Gutshaus ist ein Ziegelbau mit zum Teil
gotisierenden Sandsteinelementen.
Neben einem Schafstall (2. Hälfte 19. Jh.) öst-
lich des Ortes verdient ein gepflasterter Feld-
weg nördlich des Dorfes besondere Beach-

Schwienau-Linden, Nr. 5, ursprüngl. 1817


Rosche-Teyendorf, Gutshof


Schwienau-Linden, Nr. 12,1820


Schwienau-Melzingen, Nr. 23,1826


Schwienau-Linden. Nr. 1,1902


Schwienau-Linden, Nr. 8, 1890


Schwienau-Melzingen. Nr. 1, Herrenhaus, 1884


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