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Lucka, Wilhelm [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0154
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Straße als Teil der Straße von Uelzen nach
Celle. Das Straßenbild der Bauernstraße so-
wie ihrer Kreuzung mit der Heerstraße prägen
große traufständige Wohnhäuser in massiver
Bauweise mit einzelnen Fassadenteilen in
Fachwerk. Ein reiner Fachwerkbau in hand-
werklich solider Ausführung ist das freistehen-
de Wohnhaus des Hofes Bauernstraße 7
(1920).
Nur zwei ältere Haupthäuser sind erhalten,
beide westlich von Bauernstraße/Räberweg.
Während der Zweiständerbau Rauchwinkel 4
(1787) unverbaut erhalten blieb, verlor West-
erfeld 6 (1798) durch Umbauten seine ur-
sprüngliche Form. Beiden Haupthäusern ist
jeweils ein 11/2-geschossiger teilverbohlter
Treppenspeicher (um 1800) zugeordnet. Ein
weiterer Speicher steht vereinzelt am Räber-
weg. Eines der ersten am westlichen Ortsrand
errichteten Haupthäuser war der Zweiständer
Westerfeld 10 (1843), die späteren Gebäude
aus der 2. Hälfte des 19. Jh. wurden als Vier-
ständer an der Straße Hinter den Höfen
erbaut. Ein Außenschafstall hat sich in der öst-
lichen Feldmark am Weg nach Bodenteich er-
halten.

Landwirtschaftsmuseum Lüneburger Heide
am Landtagsplatz zu Hösseringen
Ca. 1 km südlich des Dorfes liegt auf einer An-
höhe über der Hardau in einem „Schott“ ge-
nannten Waldstück der frühere Landtagsplatz
des Fürstentums Lüneburg. Hier tagten vom
13. Jh. bis 1652 die Stände des Fürstentums.
Unter dem Vorsitz des Abtes des St. Michaelis
Klosters kamen die Ritterschaft, die Äbte bzw.
Pröbste der Klöster und die Räte der Städte
Lüneburg und Uelzen zusammen. An diesem
historischen Platz, an dessen Bedeutung
auch ein Gedenkstein der Lüneburger Ritter-
schaft von 1902 erinnert, schuf 1936 die Kreis-
bauernschaft eine Weihestätte. Die Anlage
besteht aus einer Formation von Findlingen
mit den Namen der Ortschaften. Zugleich wur-
de unweit davon ein aus Bahnsen stammen-
des Zweiständerhaus (1817) aufgebaut, dazu
ein aus Bargfeld abgebrochener Treppen-
speicher (1764). Das Haupthaus ist nach ei-
ner vorübergehenden Nutzung als Jugend-
herberge nun Gaststätte am Eingang zu dem
seit 1975 im Aufbau befindlichen Landwirt-
schaftsmuseum Lüneburger Heide.


Suderburg-Hösseringen, Landwirtschaftsmuseum, Brümmerhof, ursprünglich Moide, 1644


In ihm sollen Wohn- und Wirtschaftsgebäude,
Inneneinrichtungen und Arbeitsgeräte eine
Anschauung des bäuerlichen Lebens und Ar-
beitens vergangener Jahrhunderte bis hin zur
Gegenwart vermitteln. Herausragendes Ein-
zelgebäude ist das Haupthaus des Brümmer-
hofes in Moide, Kreis Soltau. Der mächtige
Zweiständerbau aus dem Jahre 1644 wurde
1979 an seinem alten Standort abgetragen
und bis 1982 in der ursprünglichen Bohlen-
ständerweise unter einem Reetdach neu er-
richtet. Zwei zum Hof gehörende Speicher sol-
len folgen. Weitere sehenswerte Gebäude
sind ein Zweiständerhaus (1750, Bahnsen),
eine Scheune (Mitte 18. Jh., Wieren) sowie
Schmiede, Wagenschauer, Backhaus und
Schafstall.

Suderburg-Hösseringen, Bauernstraße 7,1920


Suderburg-Hösseringen, Landwirtschaftsmuseum,
ursprünglich Bahnsen, 1817



Suderburg-Hösseringen, Landwirtschaftsmuseum,
ursprünglich Bahnsen, 1750

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