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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0164
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Dachgeschoß von den Öffnungen für die in-
zwischen beseitigten Dachgauben durchsto-
ßen wird. An der Ostseite ein nachträglich
angebauter Wintergarten. Südlich des Her-
renhauses erstreckt sich bis hin zum Eisen-
bach ein Landschaftspark, der durch eine mit
Pfeilern eingefaßte Toreinfahrt von der Nettel-
kamper Straße erschlossen wird. Nördlich des
Herrenhauses ein langes Wohn- und Wirt-
schaftsgebäude in Fachwerk mit zahlreichen
Dachausbauten (Mitte 19. Jh.).
Der bäuerliche Ortskern mit Erweiterung
Das Dorf bestand bis ins 19. Jh. hinein aus 22
weiteren Höfen, die 1855 fast vollständig
durch ein Großfeuer zerstört wurden. Beson-
ders im Bereich der Kreuzung von Uelzener
Straße, Hauptstraße, Nettelkamper Straße
und Katerburg verdichtet sich der aus dem
Wiederaufbaujahr stammende Bestand an
Fachwerkgebäuden. In der Achse der Haupt-
straße steht Uelzener Straße 2, ursprünglich
ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude, das 1910
bei dem Umbau zum Wohnhaus verschiede-
ne schmückende Dachausbauten an den
Straßenseiten erhielt. Weitere Nebengebäu-
de in Fachwerk und Ziegelmauerwerk aus der
2. Hälfte des 19. Jh. umschließen den Hof.
Auch Nettelkamper Straße 3 ist ein um 1910
umgebautes Vierständerhaus aus der Zeit
nach dem Brand. Uelzener Straße 10 dage-
gen ist ein kaum veränderter Vierständerbau
(1844), der aufgrund seiner vom Dorf entfern-
ten Lage bei dem Brand verschont wurde.
Massive Wohnhäuser entstanden nach 1900
vor allem in den Erweiterungsgebieten. An der
unmittelbar von dem alten Dorf ausgehenden
Straße Katerburg hebt sich ein einzelnes
Wohnhaus mit Ziegelornamentik ab (Kater-
burg 6, ca. 1910). Besonders anspruchsvoll ist
das Wohnhaus des Hofes am nördlichen Orts-
eingang (Uelzener Straße 37, 1913). Neben
dem alten Hallenhaus des Hofes (Mitte 19.
Jh.) erhebt sich inmitten alter Bäume ein vil-
lenartiger zweigeschossiger Putzbau mit
einem runden Vorbau und breiten Zwerchgie-
bel. Fenster, Türen und Teile der Innenein-
richtung aus der Bauzeit sind gut erhalten.
Bahnhofstraße
Nach der Einrichtung der Bahnstation an der
1873 gebauten Strecke Uelzen-Salzwedel
entwickelte sich der Ort vor allem entlang der
geraden Straßenachse der Bahnhofstraße in
Richtung Osten. Das Straßenbild bestimmen
kleinere Wohnhäuser vom Anfang des 20.
Jahrhunderts. Nr. 25 ist ein weitgehend unver-
ändert erhaltener Ziegelbau aus einer Gruppe
von drei gleichartigen Häusern. Am äußeren
östlichen Ende der Bahnhofstraße fand um
1935 die neue Schule ihren Platz, in zeit-
typischer Weise als Ziegelbau mit Giebeln aus
Fachwerk in der stilisierten Formensprache
des Niedersächsischen Fachwerks.

Wrestedt, Flurkarte, 1755, Niedersächsisches Staatsarchiv,
32 m Wrestedt 1 pm


Wrestedt, Bahnhofstraße 25, um 1910


Wrestedt, Bahnhofstraße 64, Schule, um 1935



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Wrestedt, Nettelkamper Straße 2, Herrenhaus von Lenthe, um 1785

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