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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0166
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WRESTEDT-STEDERDORF

Der alte Ortskern Stederdorfs schmiegt sich in
den Bogen der Stederau. Die Höfe sind bei-
derseits der Stederaustraße gereiht, die von
Osten her in einem sich krümmenden Bogen
zunächst auf die Kirche als südlichen Schluß-
punkt zuführt, um dann nach Wrestedt umzu-
schwenken.
Ev. Kirche St. Laurentius
Die Kirche ist ein einschiffiger Feldsteinbau
aus romanischer Zeit, der durch einen einge-
zogenen rechteckigen Chor mit gerundeter
Apsis verlängert wurde. Die nachträgliche Er-
weiterung der Fenster erfolgte wohl im Zu-
sammenhang mit der Errichtung des Westtur-
mes (1894), eines quadratischen Ziegelbaues
mit achteckigem Glockengeschoß, Rundbo-
genfenstern und -fries. Den Innenraum über-
spannt eine Balkendecke. Ausstattung mit
einem zylindrischen Taufstein (1364), Altar-
aufsatz mit Tafelgemälden (1651) und Kanzel
(1650) von demselben Künstler.

Wrestedt-Stederdorf, Bahnhofsgebäude, 1888


Wrestedt-Stederdorf, Ev. Kirche St. Laurentius


Die noch erhaltenen Hallenhäuser des Orts-
kernes liegen von der Straße zurück, unter
ihnen sind ein älterer Zweiständerbau (Ste-
deraustraße 10, 1774) und ein frühes Ziegel-
gebäude (Niendorfer Straße 1, 1859) vertre-
ten. Letzterem ist ein Hofschafstall (Anfang
19. Jh.) zugeordnet. Den zu ihrer Bauzeit übli-
chen bäuerlichen Wohnwirtschaftsgebäuden
entsprechen auch das hinter der Kirche ver-
steckte Pfarrhaus (An der Kirche 3,1839) und
das frühere Schulhaus (Alte Schulstraße 14,
1846), das 1928 umgebaut wurde. Im Verlauf
der Stederaustraße treten traufständige mas-
sive Wohnhäuser aus der Zeit um 1900 und
größere Scheunen in den Vordergrund.
Jenseits der Stederau entstanden seit Mitte
des 19. Jh. zerstreut liegende einzelne
Wohnhäuser, gut erhalten davon das kleine
Fachwerkhaus Zum Breek 10 (1890). Die
Dorfstraße geht als Bahnhofstraße über in die
Bebauung Wrestedts. Das Empfangsgebäu-
de der Bahnstation (1888) ist ein zweige-
schossiger Ziegelbau, 1910 geringfügig er-
weitert.

WRIEDEL

Wriedel, 1192 in einer Urkunde Kaiser Hein-
rich VI erstmals erwähnt, ist eine reihendorf-
artige Siedlung, die von einer Bachniederung
geteilt wird. Durch den Ortskern windet sich
die Hauptstraße, an der in z.T. enger Abfolge
traufständige Wohnhäuser aus dem 20. Jh.
gereiht sind. In ihnen sind, besonders in der
Nähe der Kirche, häufig Geschäfte, Gaststät-
ten und ähnliche Nutzungen untergebracht.
Die noch verbliebenen Bauernhöfe im Orts-
kern bestehen zumeist aus neueren Gebäu-
den; ältere Hallenhäuser sind, wo erhalten,
stark durch Umbauten und massive Ersetzun-
gen gestört. Einfamilienhausgebiete gliedern
sich am nördlichen Ortsrand an und in kleine-
rem Umfang auch südlich der Niederung. Au-
ßer den Baumgruppen vor der Kirche und auf
einigen Höfen besitzt die parkartige Anlage
um das Kriegerdenkmal des Zweiten Welt-
kriegs am östlichen Ortsrand straßenbildprä-
genden Baumbestand.

Wriedel, Ev. Suidbert-Kirche, 1912/13, Architekt E. Warnecke



Wrestedt-Stederdorf, An der Kirche 3, Pfarrhaus, Wrestedt-Stederdorf, Stederaustraße 10,1774
1839

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