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Lucka, Wilhelm [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0168
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den Feldsteinmauern deutlich, die die Orts-
durchfahrt zu beiden Seiten begleiten. In den
Wäldern südlich des Dorfes zwei alte Außen-
schafställe (1. Hälfte 19. Jh.).
WRIEDEL-BROCKHÖFE

Brockhöfe entwickelte sich aus einem Reihen-
dorf mit 13 Höfen an der zur Schwienauniede-
rung gelegenen Ostseite der Straße von Wrie-
del nach Eimke (heute Dorfstraße). Einzelne
Höfe wechselten schon zu Beginn des 19. Jh.
zur westlichen Straßenseite. Durch kleine
Siedlungen und jeweils einen größeren Hof
südlich und nördlich wurde das Dorf weit aus-
einandergezogen. Im alten Ortskern dominie-
ren massive Gebäude aus dem 20. Jh., die
Haupthäuser sind häufig von der Dorfstraße
abgesetzt. Das Wohnhaus Dorfstraße 2 (um
1925) ist ein Ziegelbau mit historisierenden
Elementen, der Vorgarten umgeben von einer
Feldsteinmauer. Auch bei der Schule (Dorf-
straße 8, um 1925) wurden solche Gestal-
tungselemente verwendet. Die wenigen vom
Anfang des 19. Jh. überkommenen Hallen-
häuser im Ortskern sind großenteils verbaut.

Gut erhalten dagegen ist das Haupthaus einer
Abbauernstelle außerhalb des Dorfes (Oster-
berg 2,1841).

WRIEDEL-HOLTHUSEN I

Holthusen I liegt in einer Senke an der Straße
von Wriedel nach Amelinghausen. Bis ins 19.
Jh. hinein bestand das Haufendorf aus sieben
Höfen. Mit Ausnahme des Hofes Nr. 1 liegen
sie westlich der Durchgangsstraße weitläufig
verteilt auf geräumigen Grundstücken und
sind durch Eichengruppen eingegrünt. Die frü-
heren Hallenhäuser wurden zu Beginndes20.
Jh. ersetzt durch neue massive Haupthäuser.
Es sind jedoch einzelne kleinere Nebenge-
bäude erhalten, so ein verbohlter Speicher
(Nr. 1, um 1700) und ein Backhäuschen (Nr. 4,
2. Hälfte 19. Jh.) im Ortskern. Zu dem 1933
westlich des Ortes angelegten Hof Nr. 13 ge-
hört ein umgesetzter alter Treppenspeicher
(1690); südlich davon ein Schafstall in Bohlen-
ständerbauweise, 1704 erbaut, um 1800 hier
umgesetzt.

WRIEDEL-LINTZEL

In Lintzel wurden seitdem Mittelalter zwei Hö-
fe bewirtschaftet, die 1876 wegen ihrer Unren-
tabilität an die Provinzialverwaltung verkauft
wurden. Diese richtete eine Försterei ein und
begann die umliegenden weiten Heideflächen
aufzuforsten. Nach dem Ersten Weltkrieg wur-
de das Land an der Birkenstraße wieder gero-
det, parzelliert und neue Siedlerstellen verge-
ben. Von dem früheren Hof Nr. 2 (heute Am
Forsthaus 2) blieben das Haupthaus, ein reet-
gedeckter Zweiständerbau (1842), und ein
Treppenspeicher (1779).
WRIEDEL-SCHATENSEN

Schatensen besteht aus sechs Höfen beider-
seits eines in Richtung Wriedel fließenden
kleinen Wasserlaufes. An das alte Dorf schlie-
ßen sich nach Süden und Westen hin neue
Wohngebiete an. Hohe Eichenbestände und
verschiedenartige Einfriedungen prägen das
Bild der Durchgangsstraße. Kleinere Fach-
werkhäuser sind recht häufig, selten jedoch



Wriedel-Holthusen I, Nr. 11, Scheune, im Kern 1704

Wriedel-Schatensen, Wiesenstraße 2,
Scheune,1818

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